Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
- Der Jünger des Teufels

- Der Jünger des Teufels

Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
sich nicht erweichen. »Dann übergeben Sie sich, wenn’s
sein muss. Aber wir halten nicht an, ehe wir in Washington sind.«
    Vergebens wartete ich auf Lous Unterstützung. Ich fühlte mich
allein gelassen. »Ich … ich war überzeugt, dass Gemal lügt«, sagte ich zu ihm.
»Ich hätte nie gedacht, dass wir in der Metro etwas finden.«
    »Haben wir aber«, sagte Lou. »Die ersten
kriminaltechnischen Untersuchungen und die Mordmethode deuten darauf hin, dass
Gemal die Opfer getötet hat und in dem Zeitraum, als David und Megan ermordet
wurden, in Chinatown gewesen ist.«
    Ein Gefühl wachsender Panik nahm mir den Atem. »Aber er … er
könnte doch beide Doppelmorde begangen haben.«
    »Es wäre möglich«, sagte Lou. »Aber ich kann es mir nicht vorstellen.
Sagen Sie es ihr, Stone.«
    »Als Gemal die Gräber zuschüttete, hat ihn ein Arbeiter der
Metro beobachtet. Der Mann bestätigt Gemals Behauptung, jemand habe ihn am
Nachmittag der Morde in dem Tunnel gesehen. Deshalb kann er David und Megan
nicht zur selben Zeit getötet haben. Aber irgendjemand hat es getan«,
sagte Stone.
    Sein Tonfall ließ nicht den geringsten Zweifel, wen er
dieser Tat verdächtigte. Beinahe verlor ich jede Hoffnung, Lou von meiner
Unschuld überzeugen zu können. »Mein Gott, Lou, Sie wissen, dass ich
David und Megan geliebt habe. Ich hätte sie niemals töten können.«
    Stone mischte sich wieder ein. Seine Stimme verriet, dass
er meine verzweifelte Lage in vollen Zügen genoss. »Und wie sieht es mit einem
Motiv aus?«
    »Was für ein Motiv? «
    »Geld. Sie haben eine dicke Erbschaft gemacht.«
    »Ich habe von dem Geld nie auch nur einen Cent angerührt. Und
es war Davids Entscheidung, mich als Erbin einzusetzen.«
    Stone stieß mich grinsend mit dem Finger an. »Haben Sie ihn
nicht vielleicht doch dazu ermutigt, Moran?«
    »Rühren Sie mich nicht an, Sie Mistkerl!« Es war
Zeitverschwendung, Stone irgendetwas erklären zu wollen. Flehend wandte ich
mich an Lou. »Ich habe den Killer in der Toilette gesehen, Lou! Ich bin
mir ganz sicher.«
    Lou beäugte mich im Innenspiegel. »Das mag ja sein, aber
die Flughafenpolizei hat das gesamte Gebiet um die Toiletten abgesucht und
nichts gefunden. Und es wurde kein Verdächtiger bei der Flucht beobachtet.«
    »Der Baltimore International ist ein riesiger Flughafen,
auf dem es von Menschen nur so wimmelt, Lou! Der Killer kann sich problemlos
aus dem Staub gemacht haben.«
    »Der Sicherheitsdienst des Flughafens wurde über den
Vorfall informiert und hat eine Beschreibung des Mannes erhalten, den Sie
gesehen haben wollen. Der Schichtleiter informiert uns, falls sie etwas finden.
Hören Sie, Kate, wir sind seit Jahren befreundet, aber ich kann nicht darüber
hinwegsehen, dass es entscheidend wichtige offene Fragen gibt, deren
Beantwortung Ihnen großen Ärger einbringen könnte. Ich weiß auch, dass Sie sich
bei Ihrem Job im Laufe der Jahre Feinde gemacht haben und dass vielleicht tatsächlich jemand versucht, Sie reinzulegen. Diese Möglichkeit besteht durchaus, und
deshalb sollten Sie nicht glauben, ich würde Sie im Stich lassen. Aber es ist
besser, wenn wir im Büro darüber reden. Und Sie, Stone, geben jetzt Ruhe, okay?«
    Stone lehnte sich zurück, ohne dass das dreckige Grinsen
aus seinem Gesicht verschwand. »Wie Sie meinen.«
    Lou brach den Blickkontakt zu mir ab. Er hatte gesagt, dass
er mich nicht im Stich lassen würde; dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass
er auf meiner Seite stand. Ich fühlte mich hilflos und verraten. Lous
Enthüllung war zu viel für mich. Mir drehte sich der Magen um. Galle stieg mir
in die Kehle, und ich müsste würgen.
    Lou erkannte meine Notlage und hielt. »Mann, Stone, nun lassen
Sie sie schon aussteigen, bevor sie uns den ganzen Wagen voll kotzt!«

114.
    Der Jünger hielt einen Abstand von ungefähr
hundert Metern zum Buick. Er hatte den dünnen blonden Bart abgerissen und die
Brille abgenommen. Jetzt setzte er den Hut des Taxifahrers auf und nahm die
Spritze wieder in die Hand. Er lenkte mit einem Ellbogen, während er die
Nadelspitze in die Gummihaube der Ampulle stach und die Spritze mit dem
Benzodiazepin aufzog.
    Jetzt musste er den Buick nur noch einholen, dann konnte er
seinen Plan doch noch in die Tat umsetzen.
    Als er die Spritze aufgezogen hatte, steckte er die Ampulle
in die Jackentasche. Die Spritze legte er sich auf den Schoß und packte mit
beiden Händen das Lenkrad. Sobald der Buick von der Interstate abbog, würde er
ihn überholen,

Weitere Kostenlose Bücher