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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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schneller, als er den
Parkplatz überquerte. Seine starken Lungen hielten dem Wettlauf spielend stand,
denn er war körperlich in Hochform. Er sah, wie Moran durch den Eingang des
Einkaufszentrums verschwand.
    Ein paar Leute auf dem Parkplatz starrten ihn an, doch er hatte
die Waffe schon unter seiner Jacke versteckt. Er musste schnell handeln: Die
Polizei oder der Sicherheitsdienst des Einkaufszentrums würden nicht lange auf
sich warten lassen.
    Sekunden später betrat er das Einkaufszentrum durch den Haupteingang.
Warme Luft schlug ihm entgegen. Er schaute in alle Richtungen und entdeckte
Moran in einer Entfernung von etwa fünfzig Metern. Sie rannte weiter, bog dann
links ab und verschwand.
    Wie ein Jäger ließ er seinen Blick schweifen, ehe er die
Verfolgung fortsetzte. In dem Einkaufszentrum hielten sich nur wenige Kunden
auf, und es waren keine Sicherheitsbeamten in Sicht. Zwei Mütter mit
Kinderwagen, ein paar ältere Leute, ein paar junge Verkäuferinnen, die mit
gelangweilten Mienen vor ihren Geschäften standen. Der Jünger fand Gefallen an
der Jagd. Er war sicher, dass er Moran finden würde. Mit einer Hand strich er über
die Glock, die griffbereit in seiner Tasche steckte, mit der anderen
umklammerte er die Spritze.
    Diesmal hatte er sie.

118.
    Stone stöhnte, als er das Bewusstsein
wiedererlangte. Schwankend und mit verschleiertem Blick richtete er sich mühsam
auf. Als er endlich wieder stand, lehnte er sich gegen den Buick, um das
Gleichgewicht nicht zu verlieren. Sein Schädel fühlte sich an, als hätte er
einen Schlag mit einer Brechstange verpasst bekommen, und die heftigen
Kopfschmerzen lösten einen Brechreiz aus. Er spürte, dass aus der Kopfwunde
Blut rann und auf die Erde tropfte.
    Behutsam tastete er mit der Hand über seinen Schädel. Die Haut
war aufgerissen, und die Berührung löste unerträgliche Schmerzen aus. Er konnte
den Kopf kaum bewegen und hoffte, dass der Schädel nicht gebrochen war.
Allmählich lichtete sich der Nebel vor seinen Augen. Stone drehte sich um und
blinzelte.
    Lou Raines’ blutüberströmtes Gesicht ragte zur Hälfte aus dem
zerschmetterten Fenster. In seinem Kopf waren zwei Einschüsse: einer über dem
linken Auge, der andere über der Nase. Das Innere des Wagens und der zerrissene
Airbag waren voller Blut und Hirnmasse.
    Fassungslos taumelte Stone zum Dodge. Obwohl er wusste, dass
es Zeitverschwendung war, fühlte er Lous Puls. Nichts. Lou Raines war tot. Was
war geschehen? Stone erinnerte sich an den Schlag auf den Hinterkopf, ehe er
die Besinnung verloren hatte. Er ging zu dem schrottreifen grauen Taxi, dessen
gesamte Frontpartie zu einem Metallklumpen zusammengedrückt war.
    Der Körper eines Schwarzen mittleren Alters lag verkrümmt auf
dem Beifahrersitz. Wieder fühlte Stone nach dem Puls, wieder vergebens. Er sah
ein Foto des Toten auf dem Armaturenbrett. Hatte der Taxifahrer einen
Herzanfall erlitten und deshalb den Unfall verursacht? Aber warum lag er dann
auf dem Beifahrersitz?
    Wer hatte Lou erschossen? Instinktiv griff Stone nach
seiner Waffe. Sie war verschwunden. Er suchte sie auf der Erde, doch sie blieb
unauffindbar.
    Trotz der höllischen Schmerzen, die seinen Kopf marterten, gelang
es ihm, sein Handy aus der Tasche zu ziehen und eine Nummer zu wählen. Eine
näselnde Stimme meldete sich. »Norton.«
    »Gus, ich bin’s, Stone.«
    »Vance? Wo steckst du? Du hörst dich so komisch an.«
    »Zum Lachen ist mir nicht zumute, Gus.« Stone erklärte
seinem Kollegen, was passiert war. »Raines wurde erschossen. Ich vermute, Moran
hat ihn getötet, und jetzt ist sie auf der Flucht. Sie ist bewaffnet und
gefährlich.«
    »Moran?«
    »Du hast richtig gehört. Sonst war hier niemand, der auf
den Abzug hätte drücken können. Ich glaube, das Miststück hat Lou mit meiner
Waffe getötet. Sie ist weg.«
    »Sie hat Lou erschossen? «
    »Bist du taub?«, rief Stone wütend. »Wie oft soll ich es
denn noch sagen?«
    »Wo bist du?«
    Stone erklärte es ihm. »Genau vor mir ist ein
Einkaufszentrum. Wahrscheinlich ist sie dort hinein gelaufen. Ruf sämtliche Männer
zusammen, die zur Verfügung stehen, die Cops aus dem Ort und unsere Agenten in
dieser Gegend. Setz dich mit dem Sicherheitsdienst des Einkaufszentrums in
Verbindung. Ich will, dass das gesamte Gebiet durchkämmt wird. Und ich will
Moran, tot oder lebendig.«
    »Beruhige dich, Vance.«
    »Tu, was ich sage. Ich bleib dran. Und bestell mir einen
Rettungswagen.«
    »Bist du verletzt?«
    »Ja, verdammt.

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