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- Der Jünger des Teufels

- Der Jünger des Teufels

Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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dröhnenden Motor des Taxis. Als er den Kopf herumriss, hatte der Wagen uns
fast erreicht. Ich warf mich zu Boden und rollte mich zur Seite. Eine Sekunde
später hörte ich kreischende Reifen, ehe das Taxi mit einem
ohrenbetäubenden blechernen Knall in den Buick raste.

116.
    Wenige Sekunden vor dem Zusammenprall mit dem
Buick trat der Jünger auf die Bremse, doch er fuhr noch immer dreißig Meilen,
als der Aufprall erfolgte.
    Es dröhnte wie ein Donnerschlag, dann wurde das Metall kreischend
und knirschend zusammengepresst. Glas und Plastik explodierten. Der Jünger
wurde nach vorn geschleudert, doch der Sicherheitsgurt riss ihn zurück auf den
Sitz, als das Taxi ins Heck des Buicks raste. Sekunden später drang Rauch aus
der Motorhaube des Taxis. Nach dem Aufprall saß den Jünger der Schreck in den
Knochen, doch wie durch ein Wunder war er unverletzt.
    Im letzten Augenblick rollte Kate zur Seite, doch Stone wurde
durch den gewaltigen Aufprall in die Luft geschleudert. Dabei verdrehte sich
sein Körper, ehe er gegen die Seite des Buicks prallte und auf den Boden
stürzte. Lou saß eingeklemmt zwischen Fahrersitz und Airbag und versuchte
verzweifelt, sich zu befreien.
    Der Jünger sprang aus dem Taxi, als Stone sich mühsam
aufrappelte. Er wirkte benommen und schien nicht ganz bei Sinnen. Aus seiner
Nase rann Blut.
    Grinsend schritt der Jünger von hinten auf Stone zu. »Wo wollen
wir denn hin?«
    Ehe Stone sich umdrehen konnte, ließ der Jünger den
Schlagstock aufschnappen und verpasste ihm einen harten Schlag auf den Schädel.
Sicherheitshalber schlug er noch zweimal zu. Stone brach zusammen wie vom Blitz
getroffen. Aus einer tiefen Wunde am Hinterkopf rann Blut und bildete eine
ölige rote Lache auf dem Boden.
    Der Jünger schaute zu Moran hinüber, die sich schwankend und
fassungslos vom Unfallort entfernte. Um sie würde er sich später kümmern.
Zuerst musste er noch etwas anderes erledigen. Er kniete sich hin, schlug Stones
Jacke auf und entdeckte die Glock. Er ergriff die Waffe und zog zwei
Ersatzmagazine sowie die FBI-Dienstmarke von Stones Gürtel. Dann stand er auf
und ging zum Buick.
    Er kicherte, als er Lou Raines hinter der Windschutzscheibe
erblickte. Der Airbag verzerrte Lous Gesicht und presste es gegen das Glas,
sodass ein Auge geöffnet und das andere geschlossen war. Die Lippen auf die
Scheibe gedrückt, versuchte Lou, sich zu befreien. Lustig. Wie in einem Film.
Doch diese Szene würde tragisch enden.
    Mit einem Grinsen sagte der Jünger: »Hi, Lou. So trifft man
sich wieder. Sind Sie bereit, dem Teufel guten Tag zu sagen?«
    Lou hob den Blick und riss vor namenlosem Schrecken die Augen
auf, als er seinen Angreifer erkannte. Der Jünger hob die Glock und schoss Lou
zwei Kugeln in den Kopf. Die Scheibe zerbarst, und aus dem zerrissenen Airbag
entwich zischend die Luft. Lous Blut spritzte auf den cremefarbenen
Leinenstoff.
    Der Jünger drehte sich nach rechts und sah in sechzig,
siebzig Metern Entfernung Kate Moran, die auf das Einkaufszentrum zurannte.
    Er setzte ihr nach.

117.
    Ich stand unter Schock, als ich in Richtung
Einkaufszentrum rannte. Immer wieder sah ich den Unfall vor Augen: das Taxi, das
in den Buick raste; Stone, der durch die Luft flog, gegen die Seite des Wagens
prallte und dann auf dem Boden landete.
    Sofort darauf sprang die Fahrertür des Taxis auf.
Desorientiert und mit verschwommenem Blick sah ich einen Mann aussteigen, der
die Mütze eines Taxifahrers trug. Er lief schnellen Schrittes auf Stone zu und
drosch ihm einen Schlagstock auf den Kopf.
    In meinem Innern heulten sämtliche Alarmsirenen: Das war
gar kein Unfall. Ich taumelte ein paar Schritte zurück und konnte mich kaum
auf den Beinen halten, als ich Zeugin der nächsten Szene wurde: dem eiskalten
Mord an Lou Raines. Darauf drehte der Killer sich zu mir um, und ich erlitt den
nächsten Schock. Das war der Mann, den ich im Flugzeug gesehen hatte. Ich
war ganz sicher. Es war der Mann, der im Flugzeug eine graue Wollmütze und
einen Bart getragen hatte, doch jetzt waren Mütze und Bart verschwunden. Er
hatte sich verkleidet. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Es musste
Gemal sein, der sich unkenntlich gemacht hatte. Oder war ich inzwischen so
paranoid, dass ich Gespenster sah? Ob es wirklich Gemal war, wusste ich nicht,
aber er hatte sein Talent für Verkleidungen bewiesen, und der Mann besaß
ungefähr seine Größe und Statur. Der Killer kam auf mich zu.
    Ich lief um mein Leben.
     
    Der Jünger rannte

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