Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
- Der Jünger des Teufels

- Der Jünger des Teufels

Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
durch das ein Feldweg führte. »Da lang«, befahl
Patrick und zeigte auf den Weg. Als ich zögerte, wurde er wütend: »Hast du
nicht verstanden?«
    Meine Hände zitterten so heftig, dass ich jeden Moment vom Weg
abzukommen drohte. »Ich … ich habe verstanden. Alle diese Morde waren sinnlos,
Patrick. Warum hast du das getan? Warum? «Die Vorstellung, was
auf mich und Frank wartete, und der Gedanke, zwei irren Killern ausgeliefert zu
sein, versetzten mich in Angst und Schrecken.
    Völlig unerwartet bekam Patrick einen Wutanfall. Er
richtete die Waffe auf die Rückbank und drückte ab. Da die Pistole mit einem
Schalldämpfer versehen war, erklang nur ein dumpfer Laut, als die Kugel in
etwas Weiches eindrang. Sonst hörte ich nichts. Hatte dieser Irre Frank
getötet? Entsetzt drehte ich mich um und sah, dass der Schuss in das
Lederpolster über Franks Kopf eingedrungen war. Der Geruch von Kordit erfüllte
die Luft.
    »Beim nächsten Mal ziele ich auf seinen Schädel«, rief
Patrick wutentbrannt. »Bleib auf dem Weg, verdammt!«
    Mit zitternden Händen umklammerte ich das Lenkrad und versuchte
vergebens, meine Nervosität zu bekämpfen. Patrick genoss meine Angst. »Warum
wolltest du, dass die Schuld an Davids und Megans Tod auf mich fällt?«
    »Damit das Spiel noch vergnüglicher wird, du Miststück. Wir
fanden die Idee urkomisch, dass man dich verdächtigen könnte, die beiden
getötet zu haben. Das alles war Teil der Hetzjagd, der wir dich ausgesetzt
haben, bevor Constantine und ich dich am Ende mit deinem Leben bezahlen lassen.
Geh jetzt vom Gas runter.«
    Ich verringerte das Tempo, als wir uns einer Steinbrücke
näherten, die über einen Bach führte. Hinter der Brücke befand sich ein
Maschendrahtzaun mit einem geöffneten Tor. Jetzt erkannte ich, dass wir die
Rückseite von Manor Brook erreicht hatten. Über diesen alten, kaum befahrenen
Zufahrtsweg war ich einst mit David spaziert.
    »Fahr über die Brücke«, befahl Patrick. »Fahr weiter, bis
ich halt sage.«
    Holpernd fuhr der Wagen über die Brücke. Frank stöhnte auf der
Rückbank und verstummte sofort wieder. Nach hundert Metern erreichten wir die
Rückseite des Herrenhauses. Das Licht der Scheinwerfer tanzte über die
Granitmauern des Gebäudes, das bedrohlich in der Dunkelheit emporragte. »Steig
aus«, befahl Patrick.
    Mir gefror das Blut in den Adern, und ich hatte das Gefühl,
an den Sitz geschweißt zu sein. Meine Angst wuchs von Sekunde zu Sekunde.
    »Steig aus!«, rief Patrick und zielte auf mich.
    Als ich ausstieg, drohte der Boden unter meinen Füßen
nachzugeben.
    Patrick zeigte auf eine Steintreppe, die hinunter in den
Keller führte. »Da runter. Wenn du wegzulaufen versuchst, puste ich deinem
Bruderherz die Birne weg.«
    Patrick steckte sich eine Taschenlampe ein. »Zieh deinen Bruder
aus dem Wagen.«
    Allein konnte ich das unmöglich schaffen. »Er ist zu schwer
…«
    Patrick spannte den Hahn seiner Pistole und richtete sie
auf Frank. »Entweder du schleppst ihn die Kellertreppe runter, oder ich töte
ihn hier und jetzt. Deine Entscheidung. Was ist dir lieber? Soll er leben oder
sterben?«
    Verzweifelt bot ich all meine Kraft auf und versuchte,
Frank von der Rückbank zu ziehen, doch er bewegte sich kaum von der Stelle.
Plötzlich schwang Patrick drohend die Pistole herum und rief wütend: »Weg da.«
    »Bitte, töte ihn nicht«, bettelte ich.
    »Ich hab gesagt, du sollst da weggehen!« Er richtete die
Waffe auf mein Gesicht und zwang mich zurückzutreten. Dann griff er in den
Wagen, zog Frank am Kragen heraus und zerrte ihn zur Kellertreppe. Patrick war
stärker, als ich vermutet hatte. »Nimm seine Beine«, befahl er mir.
    Es begann wieder zu schneien. Mit beiden Armen umklammerte
ich Franks Beine, und gemeinsam schleppten wir ihn die Treppe hinunter. Vor
einer verrotteten, lose in den Angeln hängenden Holztür blieben wir stehen.
Frank war noch immer bewusstlos und sein Körper erschlafft; Mund und Augen
waren geschlossen. Es war eine ungeheure Anstrengung, ihn zu tragen, doch ich
wagte es nicht, mich zu widersetzen.
    »Lass ihn los«, rief Patrick, und ich gehorchte. Patrick
trat gegen die Tür, die knarrend aufsprang. Ich erblickte eine zweite Treppe, über
die der Lichtstrahl von Patricks Taschenlampe huschte. Nie zuvor hatte ich
größere Angst verspürt.
    »Das wird ein toller Spaß, euch beide umzulegen. Zwei auf einen
Streich – das hätte Gemal gefallen. Nur dass es diesmal Bruder und Schwester
sind.«
    Nach diesen

Weitere Kostenlose Bücher