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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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versuchen,
hier auszubrechen? Ich hab so schon genug Ärger am Hals.«
    »Immerhin warst du blöd genug, Moran zu helfen«, erwiderte Walsh.
    »Hinterher ist man immer schlauer. Ich hab einen großen Fehler
gemacht. Mann, Walsh, ich bin in einer Zelle eingesperrt und kann hier nicht
raus. Nun gib mir endlich den Verband. Was soll ich schon damit machen? Meinst
du, ich häng mich auf?«
    Walsh musterte Cooper misstrauisch, ehe er zur Wand ging und
den Erste-Hilfe-Kasten herunternahm. Er öffnete den Kasten und nahm eine dicke
Rolle Verband heraus. »Mehr kann ich nicht für dich tun.«
    »Danke. Die Schmerzen werden immer schlimmer.«
    Walsh reichte Cooper den Verband, und der wickelte ihn sich
um die Hand. »In dem Kasten müsste eine Schere sein, Walsh. Tu mir einen Gefallen
und schneide den Verband ab. Mit einer Hand kann ich das nicht abreißen.«
    Walsh blieb wachsam. »Eine Schere? Hältst du mich für
bescheuert?«
    »Dann vergiss die verdammte Schere und reiß du den Verband
ab«, stieß Cooper hervor.
    Als Walsh ihm den Gefallen tat, griff Cooper blitzschnell durch
die Gitterstäbe und presste einen Arm auf Walshs Kehle, zog ihm die Waffe aus
dem Halfter an der Hüfte und wühlte in Walshs Taschen, bis er den Schlüssel für
die Zelle fand. Walsh wehrte sich nach Kräften, doch es gelang ihm nicht, sich
zu befreien. »Du bist verrückt, Cooper«, krächzte er. »Wenn Stone das rauskriegt,
kannst du dein blaues Wunder erleben.«
    »Haben deine Kinder dir schon mal gesagt, dass du verdammte
Ähnlichkeit mit Kermit dem Frosch hast, Walsh?«
    In diesem Augenblick flog die Tür auf, und Stone trat ein,
gefolgt von Norton. Mit einem Blick erfasste Stone die Situation. Er zog seine
Glock und richtete sie auf Cooper. »Was hast du vor, Mann? Lass Walsh los, und
runter mit der Waffe!«
    Cooper rührte sich nicht. »Ich steck schon bis zum Hals im Dreck.
Warum sollte ich, Stone?«
    »Weil es so aussieht, als müsste ich mich bei dir entschuldigen.«

162.
Angel
Bay, Virginia
    Ich starrte Gemal an. In dem weiten schwarzen
Gewand und mit den ausgestreckten Armen bot er einen schaurigen Anblick. Mir brach
der kalte Schweiß aus.
    Patrick strahlte übers ganze Gesicht. »Du scheinst dich zu fürchten,
Kate.«
    Ich war zu Stein erstarrt. Jetzt wird Gemal sich an mir
rächen. Bei dem Gedanken daran, was Frank und mich erwartete, brach mir der
kalte Schweiß aus. Ein schneller Tod war das Beste, was uns passieren konnte,
wenn uns dadurch Gemals Folter erspart blieb.
    Patrick drehte sich zu Gemal um. Seine laute Stimme hallte durch
den Keller. »Soll ich dem Miststück sagen, was wir mit ihr machen werden,
Constantine? Was meinst du? Sie gehört dir, Partner.«
    Ehe Gemal antworten konnte, lachte Patrick auf. »Weißt du, Kate,
ich hab Lust auf eine Sex- und Gewaltorgie. Wir zersägen dich Stück für Stück,
bis du um Gnade winselst. Und beim großen Finale schlachten wir dich bei
lebendigem Leibe. Wie würde dir das gefallen, Katie, mein Schatz?«
    Ich taumelte einen Schritt zurück und prallte gegen die
Wand. Die Vorstellung, mit diesen beiden Bestien in einem Raum zu sein, trieb
mich an den Rand des Wahnsinns. Im Schein der blauen Bogenlampen sah ich, dass
es kein Entrinnen gab.
    Patrick trat so nahe an mich heran, dass ich seinen
stinkenden Atem riechen konnte. »Oh, Katie, es macht mich an, wenn eine Frau
bettelt! Bettle um dein jämmerliches Leben. Wenn du es nicht tust, wird alles
noch viel schlimmer. Nicht wahr, Constantine?«
    Der Schweiß rann mir übers Gesicht, als ich Gemal mit großen
Augen anstarrte. Er sagte noch immer kein Wort. Sein Blick war starr nach vorn
gerichtet, als würde er angestrengt nachdenken.
    »Willst du ihr sagen, wie schlimm es wird, Constantine? Oder
soll ich?«, sagte Patrick laut.
    In diesem Augenblick begriff ich, wo der ekelhafte Gestank herrührte,
der das Aroma der Duftkerzen durchdrang. Es war der Gestank verwesten
Fleisches. Mein Blick glitt über den Boden rings um Gemals Füße, doch dort sah
ich nur die Kerzen stehen.
    Ich schaute in Gemals erstarrtes Gesicht. Im trüben
Kerzenschein sah seine Haut wie verblichenes Pergament aus. Und mit einem
Schlag wurde mir bewusst, warum es hier so entsetzlich stank. Kein Wunder, dass
Gemal auf keine einzige Frage geantwortet hatte. »Er … ist tot …«
    Grinsend drückte Patrick auf einen Lichtschalter an der Wand,
worauf eine zweite Bogenlampe aufflammte und Gemals leblosen Körper
beleuchtete. Dann nahm er ein Schlachtermesser vom Tisch.

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