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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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zweite
Handschelle anlegte und meine Hände vor meinem Körper fesselte.
    Meine Wange brannte fürchterlich. Dann krallte Patrick
brutal eine Hand in mein Haar und starrte mir ins Gesicht. »Willst du wissen
warum, Katie? Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, dir die ganze Geschichte zu
erzählen.«

165.
    Patrick stand vor mir und steckte die Waffe
unter seinen Hosengürtel. »Ich habe sie nicht getötet. Constantine hat es
getan.«
    »Was?«
    »Er hat die Tat allein begangen. Er hat David und Megan am Thanksgiving
Day entführt. Als David und seine Tochter am Vormittag das Essen zubereiteten,
drang er ins Cottage ein. Er betäubte beide, brachte sie in Davids Wagen zur
Mine und tötete sie dort. Sein Geständnis vor der Hinrichtung war eine Lüge und
gehörte zu unserem Plan. Was ist los, Kate?«
    »Diese Tat …«, sagte ich stockend, »wies im Vergleich zu
den anderen Morden … Unterschiede auf, die ich nie verstanden habe. Das Kreuz
lag vor Megans Füßen. Und David war erschossen worden …«
    Patrick lächelte. »Ich weiß nur, was Constantine mir
erzählt hat. Als er David in die Mine zerrte, wachte er auf und wehrte sich.
Deshalb jagte Constantine ihm zwei Kugeln in den Kopf. Und wer interessiert
sich schon für das Kreuz. Vielleicht sind Tiere durch die Mine gehuscht, oder
Constantine war in Eile und hat es einfach dorthin geworfen. Auf jeden Fall
hast du es begriffen.«
    »Und was ist mit den Morden in der Metrostation Chinatown, die
Gemal gestanden hat?«
    »Die Morde gehen ebenfalls auf sein Konto. Auch darüber hat
Constantine mit mir gesprochen. Nach dem Doppelmord an David und Megan war er
in Hochstimmung, weil er wusste, wie sehr er dich damit traf. Deshalb verspürte
er den Drang, weitere Morde zu begehen. Den Schwarzen und seine Tochter hat er
ein wenig später am selben Nachmittag umgelegt und den Tag auf diese Weise
hübsch abgerundet.«
    Als ich Patricks kalte, spöttische Worte hörte, stieg
Abscheu in mir auf. »Du verfluchtes Ungeheuer!«
    Blitzschnell nahm er etwas vom Tisch und versteckte es
hinter dem Rücken. Ich hatte nicht erkannt, was es war, doch meine Angst wuchs. Hatte er sich eins der Messer genommen? Ich bekam weiche Knie. Patrick
funkelte mich wütend an. »Was du denkst, interessiert mich einen Scheißdreck.
Ich glaube, es war alles Schicksal. David und Megan wären sowieso gestorben.«
    »Warum?«
    »Bevor Constantine sie ermordete, hatte ich vor, sie selbst
zu töten. Als meine Eltern David als Alleinerben einsetzten, verurteilten sie
ihn zum Tode. Denn ich hatte mir damals gesagt: Wenn du David und Megan tötest,
bekommst du alles, was du dir immer schon gewünscht hast … Geld, Frauen, ein
schönes Leben. Ich hatte sogar schon meine Flucht aus dem Bellevue geplant. Ich
hätte sie töten und ins Bellevue zurückkehren können, ohne dass jemand es
bemerkt hätte. Es wäre sogar ein Leichtes für mich gewesen, Gemals Mordmethode
zu imitieren. Als deine Kollegen, Stone und Raines, mich im Bellevue besuchten
und mir sagten, David und Megan seien ermordet worden, haben sie keine Sekunde
Misstrauen geschöpft, da wette ich drauf. Und weißt du was? Ich erinnere mich
sehr gut an den Tag. Dein Freund Stone stellte mir eine Menge Fragen über dich.
Ich hatte sogar den Eindruck, als wäre er nicht ganz sicher, dass Gemal die
Morde verübt hat. Ich spielte ihnen Theater vor und tat so, als hätte die
Nachricht mich wahnsinnig erschüttert. Tatsächlich hatte ich schon seit Jahren
mit dem Gedanken gespielt, David zu töten, noch bevor du in sein Leben getreten
warst.« In Patricks Miene spiegelte sich jetzt blanker Hass. »Die süße,
geldgierige Kate.«
    »Ich hatte es nie auf Davids Geld abgesehen«, sagte ich. »Das
war nicht der Grund, warum ich ihn heiraten wollte.«
    Patrick nahm einen schmierigen Lappen vom Tisch. »Nein? Aber
du hast das Geld genommen.«
    »Ich habe keinen Cent angerührt«, erwiderte ich.
    Patrick zog ein gezacktes Messer hinter dem Rücken hervor und
polierte die Klinge. »Ich wette, du hättest es getan, wenn du die Zeit gehabt
hättest. Weißt du, was mein großer Fehler war? Ich hätte meine Hausaufgaben
besser machen müssen. Nachdem Constantine den guten David und Megan, dieses
Gör, abgeschlachtet hatte, kam der Familienanwalt zu mir. Und weißt du, was ich
erfahren musste? Dass du alles bekommen solltest. David hinterließ dir
alles. Und ich? Ich bin geistesgestört und kann das Testament deshalb nicht
anfechten. Guter Schachzug, Kate. Wirklich ein

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