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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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meiner Jacke auf den Mund presste. Stone
und Cooper taten es mir gleich.
    »Hier stinkt es bestialisch. Nehme an, der Köter ist schon ’ne Weile tot«,
sagte Stone und stieß mit dem Lauf seiner Waffe gegen den Hundekadaver.
    Die Kehle des Hundes war durchgeschnitten und das
schwarzbraune Fell mit getrocknetem Blut befleckt. Fliegenschwärme schwirrten
surrend um die Wunde herum. Ich ließ den Blick schweifen. Das Licht brachte das
Chaos im Wohnmobil an den Tag. Kleidung lag auf dem Boden, und in der Spüle
stand schmutziges Geschirr. Ein blutverschmiertes Messer entdeckte ich nicht.
Ich nahm an, dass der Schäferhund mit einem Messer getötet worden war.
Höchstwahrscheinlich hatte der Täter, der Fleist und seine Tochter umgebracht
hatte, auch den Hund abgestochen.
    Ich drehte mich zur Kochnische um. Auf einem Regal
entdeckte ich das Foto eines Mannes. Auf einem anderen Bild war er mit einem
jungen Mädchen abgebildet: Fleist und seine Tochter Kimberly. Sie sahen beide
nicht sehr glücklich aus. Vor allem Kimberly blickte mich mit trauriger Miene
an. Am Ende des Raumes war eine Tür. Ich nahm an, dass sie ins Badezimmer führte.
Ich gab Cooper ein Zeichen, den Raum zu überprüfen. Mit erhobener Waffe näherte
er sich vorsichtig der Tür und riss sie auf. Ich sah eine Toilette und eine
Duschkabine. »Ein leeres Klo«, rief Cooper.
    Ich drehte mich um, als Stone seine Waffe in den Holster steckte,
die Nase verzog und das tote Tier betrachtete. »Mein Gott, der Köter hat den
ganzen Wohnwagen verpestet.«
    Stone grinste und trat gegen das tote Tier. »Ich hasse
Schäferhunde. Ein Dobermann hat viel mehr Power.«
    Ich zog mein Handy aus der Tasche. »Hat Ihnen schon mal jemand
gesagt, dass Sie ein richtiger Scheißkerl sind, Stone?«
    »Ja, schon oft. Wen rufen Sie an?«
    »Die Spurensicherung.« Als ich die Nummer eintippte, um die
Kollegen zu verständigen, sagte ich zu Cooper: »Wir sollten uns auf dem Platz
umsehen. Vielleicht finden wir etwas.«
    »Klar. Ich hole die Handschuhe aus dem Wagen.«
    Als die Kollegen der Spurensicherung sich meldeten, bat ich
sie, schnellstens zum Royston Park zu kommen. Das nächste Telefonat, das ich
führen musste, war fast genauso wichtig.
    Ich rief Lou an.

37.
    Ich hielt es für das Beste, dass wir uns im Wohnmobil
ein wenig umsahen, während wir auf Lou und die Spurensicherung warteten. Da ich
der Meinung war, dass sich im Suncruiser drei Personen nur gegenseitig im Weg
standen und Spuren verwischten, überließ ich Stone und Cooper diese Arbeit und
suchte noch einmal den Platzwart auf.
    Das Foto auf dem Küchenregal, das Fleist und seine Tochter zeigte,
ließ den Eindruck entstehen, dass wir es hier nicht gerade mit einer
harmonischen Familie zu tun hatten. Die Mienen der beiden waren kühl – keine
Umarmung, kein strahlendes Lächeln in die Kamera.
    Roy Jargo saß in seinem Büro und drehte gerade den
Verschluss auf eine Flasche Red Star Bourbon. Er war leichenblass, als er sein
Glas hob. »Auch einen?«
    »Falls Sie es nicht wissen sollten, Roy, ich bin im Dienst.«
    »Bin ich auch, aber manchmal braucht man eine Starthilfe.«
    In Jargos Augen schimmerte eine Träne, als er den Whiskey herunterkippte.
    Ich zog meinen Notizblock aus der Tasche. »Ist alles in
Ordnung?«
    Jargos Hände zitterten. »Als Platzwart hab ich schon viel erlebt,
aber das hier schlägt dem Fass den Boden aus. Ich liebe Tiere. Bis vor ein paar
Jahren hatte ich selbst einen Hund. Er wurde überfahren. Ich hab ihn über alles
geliebt und brauchte ein Jahr, um darüber weg zu kommen.« Er wischte sich über
den Mund, schniefte und schenkte sich den nächsten Whiskey ein. »Wie kann
jemand einfach so Fleists Hund abstechen! So ein krankes Schwein!«
    Es war wohl besser, wenn ich Roy nicht sagte, was den
Fleists selbst vermutlich zugestoßen war. Roy war offenbar kein knallharter Biker,
sondern ein weichherziger Bursche. »Vielleicht sollten Sie die Flasche besser
wegstellen. Eine Aussage unter Alkoholeinfluss ist vor Gericht keinen
Pfifferling wert.«
    »Sie meinen, der Fall landet vor Gericht? Weil einer einen Hund
getötet hat?«
    »Ich wette ja.« Wenn du wüsstest, was sonst noch
passiert ist.
    »Aber jetzt würde ich Ihnen erst einmal vorschlagen, Sie
setzen sich dort drüben hin und versuchen, sich zu beruhigen.«
    Roys Hand zitterte, als er das Glas auf den Tisch stellte
und sich auf einen Stuhl setzte.
    Ich schlug meinen Block auf. »Erzählen Sie mir etwas über Fleist
und seine

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