Der Jünger
Fehler wiedergutgemacht hatte. Sie würden sich alle noch umgucken, wie göttlich sein Plan verlaufen würde!
“Ich verspreche dir, alles wird gut. Es fehlt eine wichtige Person in unserer Gruppe. Wenn sie erst bei uns ist, wird alles besser. Ihr werdet geheilt und getröstet, wie es nur der Herr kann. Ihr werdet sehen. Ihr werdet es schon alle sehen.”
“Du bist ein krankes Arschloch”, sagte Tom.
“Mister … Mister, lassen Sie mich frei. Ich habe Frau und Kinder in Kentucky. Sie werden sich zu Tode sorgen, wenn sie nichts von mir hören. Ich rufe sie sonst jede Woche an. Sie werden wissen, dass was nicht stimmt. Bitte, Mister. Ich will nach Hause.”
Suchend schwenkte Jay den Lichtkegel seiner Taschenlampe, bis er auf Phillip traf. Der Mann kniete auf dem Boden.
“Erhebe dich, Phillip. Dieses Flehen ist deiner nicht würdig. Du bist doch mein treuer Jünger.”
Phillip ließ den Kopf sinken. Seine Schultern bebten, als er zu weinen anfing.
“Hör auf!”, befahl Jay. “Du musst an deinem Glauben festhalten! Ihr müsst alle verstehen. Ich brauche euch bei mir, damit ich in den Himmel komme.”
Tom lachte wieder. “Nach dem, was du uns angetan hast, wirst du mit verdammter Sicherheit nicht im Himmel landen. Außerdem kann der Mann nicht aufstehen. Er war der Erste, der die Scheißerei bekommen hat. Er ist dehydriert und wird bald abkratzen. Bereite dich also besser darauf vor, noch einen Jünger zu verlieren. Mit diesem lahmen Haufen hier kommst du garantiert nicht ins Himmelreich.”
Jay drehte sich um und verließ den Raum.
Er würde es ihnen schon noch zeigen. Dazu brauchte er nur seine Maria Magdalena zu holen. Dann wäre seine Familie komplett und alles würde wieder gut werden!
January hatte nicht mit Ben gesprochen, seit sie sich im Revier verabschiedet hatten. Sie waren für heute Abend nicht verabredet, trotzdem wusste sie, dass er kommen würde.
Es war Viertel nach zwölf, als sie das Läuten des Fahrstuhls draußen auf dem Gang hörte. Sie stand rasch von der Couch auf, wo sie gewartet hatte, und ging in die Diele. Ihre Hand lag schon auf dem Türgriff, als es klingelte. Dann hörte sie seine Stimme.
“January, ich bin's.”
Sie öffnete die Tür. “Hallo, ich bin's. Ich wusste, dass du kommen würdest.”
In seinen Augen funkelte das Verlangen, als er sie in die Arme nahm und die Tür hinter sich zustieß.
“Darauf habe ich den ganzen Tag gewartet”, sagte er.
“Dann komm ins Bett.”
Ben hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Die Decke war zurückgeschlagen, die Lichter gedämpft. Er wusste, dass sie auf ihn gewartet hatte.
Er legte sie aufs Bett, öffnete ihren Bademantel und zog ihn ihr aus, dann entledigte er sich selbst seiner Kleidung.
“Ich sollte wohl duschen”, sagte er.
January streckte sich aus und klopfte auf die Matratze neben sich. “Nachher.”
Eine zweite Aufforderung brauchte er nicht. Im nächsten Moment lagen sie nebeneinander auf dem Bett und sahen sich in die Augen.
“Liebe mich, Ben.”
Er rollte sie auf den Rücken und legte sich zwischen ihre Beine. “Schließ die Augen.”
Januarys glaubte, ihr Herz müsse vor Erregung stehen bleiben. Langsam, langsam, schloss sie ihre Augen. Das Letzte, was sie sah, bevor sie die Augenlider geschlossen hatte, war, wie Bens Gesicht sich ihrem näherte.
Sein Mund berührte zart ihre Lippen. Als er mit den Lippen von der Halsbeuge hinunter zu ihren Brüsten strich, lief ein Schauer des Verlangens durch ihren Körper. Sie spürte die kühle Feuchtigkeit auf ihren Brustspitzen, als er mit der Zunge einen Kreis um ihren Bauchnabel zeichnete.
Sie griff mit beiden Händen in sein Haar, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Sein Flüstern umschmeichelte ihre Sinne. Seine süßen Versprechen steigerten ihre Lust ins Unermessliche. Ihr Verlangen vernebelte die Realität so stark, dass sie nicht wusste, ob sie seinen Namen gerufen oder nur daran gedacht hatte.
Als er behutsam ihre Beine spreizte, wurde ihr bewusst, dass sie die Luft angehalten hatte. Erst spürte sie seine Finger. Dann machten sie seine feuchten, weichen Lippen fast verrückt vor Lust. Er trieb sie zielstrebig ihrem Höhepunkt entgegen, bis sie erschöpft und außer Atem in die Entspannung sank. Doch Ben hatte erst begonnen. Er richtete sich auf, stützte sich zu beiden Seiten ihrer Schultern ab, glitt erst zwischen ihre Schenkel, dann in sie hinein, während sie noch immer bebte.
Er nahm sie wild und heftig. Erst als sie kurz vor
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