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Der Jünger

Der Jünger

Titel: Der Jünger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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konnte, erschien der Kellner mit dem Käsekuchen und ihrem Drink.
    “Möchten Sie vielleicht noch irgendetwas anderes, Miss DeLena?”, erkundigte er sich.
    “Nein, danke vielmals.” Sie griff ihre Gabel und nahm schnell einen Bissen von dem Kuchen, schloss verzückt die Augen und genoss den Geschmack, der sich auf ihrer Zunge ausbreitete.
    Ben blickte auf die Reste seines Steaks hinunter und machte dem Ober ein Zeichen, dass er den Teller abräumen könne.
    “Darf ich Ihnen eine Dessert-Karte bringen?”, erkundigte sich der Mann.
    Ben betrachtete Januarys Gesichtsausdruck.
    “Ich möchte das Gleiche wie sie … aber mit Kaffee.”
    Der Ober nickte und entfernte sich, während Ben weiterhin Januarys Gesicht beobachtete. Ein Orgasmus hätte sie nicht mehr überwältigen können.
    “Sie stehen wirklich auf Kuchen, was?”, fragte er.
    “Mmmh”, stöhnte sie, dann nahm sie einen weiteren Bissen von dem Stück. “Sooo gut”, sagte sie, bevor der Käsekuchen in ihrem Mund landete.
    Ben räusperte sich. “Das bist du sicher.”
    January öffnete die Augen. “Wie bitte?”
    Verdammt. Er hatte es ausgesprochen.
    Irgendwie schaffte er es, ein unbeteiligtes Gesicht zu machen. “Ich sagte, ich gehe auf Nummer Sicher. Ich fahre mit dem Auto nach Hause, deshalb werde ich nichts trinken.”
    Ungläubig runzelte sie die Stirn. Er sah ihr fest in die Augen und hielt ihrem prüfenden Blick stand. Nicht einmal seine Mundwinkel zuckten. Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass sie sich verhört haben musste. “Ja, das ist vernünftig”, murmelte sie und prostete ihm zu, bevor sie einen kurzen Schluck von ihrem Drink nahm. “Ich bin im Taxi gekommen, und die Margarita ist auch köstlich. Es ist zu schade, dass Sie nicht …”
    “Oh, ich könnte schon”, unterbrach er sie. “Aber es ist besser so.”
    Wieder sah sie ihn verwundert an. “Reden wir beide über das Gleiche?”
    Der Kellner kam erneut und ersparte Ben die Antwort. Schnell nahm er einen Bissen von seinem Kuchen und lenkte sie gekonnt vom Thema ab, indem er sie fragte, warum sie Reporterin geworden war.
    “Aus demselben Grund, der Sie dazu gebracht hat, Polizist zu werden.”
    “Aha, Sie wissen also, warum ich den Beruf gewählt habe?”, stichelte Ben.
    “Machen Sie Ihre Arbeit gern?”, konterte sie.
    “Meistens”, musste Ben zugeben.
    “Sie sind gut in dem Job.”
    Ben versuchte nicht, seine Überraschung zu verbergen. “Und das wissen Sie, weil …?”
    “Haben Sie den richtigen Namen von Bruder John herausgefunden?”
    Der plötzliche Themenwechsel überrumpelte ihn so sehr, dass er spontan antwortete, ohne nachzudenken. “Ja.”
    Sie nickte. “Das ist gut. Es freut mich, dass ich helfen konnte.”
    “Darüber spreche ich nicht.”
    January grinste. “Na ja … Eigentlich tun Sie's ja bereits, aber keine Angst. Ich werde Sie nicht zitieren.”
    Der Käsekuchen machte einen schnellen Salto in Bens Magen. Für einen Augenblick fürchtete er, der Bissen würde wieder hochkommen.
    “Kann ich Ihnen noch eine letzte Frage stellen?”, sagte sie leise.
    “Vielleicht”, erwiderte er vorsichtig.
    “Hat er irgendeinen Verwandten?”
    “Wer?”
    Sie verdrehte die Augen. “Bruder John … Der Mann, der ermordet wurde.”
    “Ja, hat er.”
    “Das ist gut. Ich glaube, es wäre sehr traurig, wenn man stirbt, ohne jemanden zurückzulassen, der um einen trauert. Wie war sein Name … Sein richtiger Name?”
    “Himmel noch mal. Haben Sie nichts anderes im Kopf?”
    Sie sah ihn betroffen an.
    Kaum hatte er es ausgesprochen, wünschte Ben, die Worte zurücknehmen zu können, aber es war zu spät. “Hören Sie, Miss DeLena … January … Ich habe es nicht so gemeint. Aber verflucht noch mal, Sie machen mich nervös, verstehen Sie?”
    January dachte einen Moment nach, trank einen Schluck von ihrer Margarita, dann griff sie nach ihrer Handtasche und erhob sich. “Sie machen mich auch nervös, Benjamin North. Irgendwann werden wir einen Weg finden müssen, um uns beide zu entspannen, was?”
    Damit fischte sie eine Handvoll Geldscheine aus ihrem Portemonnaie und legte sie auf den Tisch.
    Er wusste, dass er bereuen würde, was er jetzt vorhatte, aber es war ohnehin kein Geheimnis mehr. Die nächsten Angehörigen waren bereits verständigt. Demnach handelte es sich nun um eine öffentliche Angelegenheit. “Sein Name ist Jean Louis Baptiste.”
    January wurde blass. Sie setzte sich einen Augenblick, dann stand sie wieder auf und verließ das

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