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Der Jünger

Der Jünger

Titel: Der Jünger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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verdrängte den Priester aus ihren Gedanken.
    Jay blieb vor ihrem Apartmenthaus stehen, bis sie herauskam, um zur Arbeit zu gehen. Sie sah ihn nicht, natürlich, denn sie erwartete ihn dort nicht. Er hatte bereits Erfahrung darin, sich unsichtbar zu machen. Wie auch immer, es kostete Geld, seine Jünger zu ernähren, und es würde noch teurer werden, sobald er alle zusammenhatte. Also war es auch für ihn Zeit, sich an die Arbeit zu machen.
    Jay war sich sicher, dass sein Plan ablief wie beabsichtigt. Er lief zum Park zurück, holte sein Taxi und begann seinen Tag, genauso wie January.
    Bart Scofield war spät dran für die Arbeit. Der Wecker hatte nicht geklingelt. Die Kaffeekanne war zersprungen, bevor der Kaffee überhaupt nur den Boden der Kanne bedeckt hatte. Er hatte Marmelade auf sein einziges sauberes Hemd gekleckert, und als er aus dem Haus ging und in sein Auto stieg, versagte auch noch der Motor. Frustriert und wütend rief er ein Taxi, setzte sich auf die Veranda und wartete.
    Bart telefonierte gerade mit seinem Handy, als ein Taxi kam. Er öffnete die Tür, ohne einen Blick auf den Fahrer zu werfen, und schleuderte seine Aktentasche auf den Rücksitz, bevor er selbst einstieg. Erst als er saß, sah er sich den Fahrer an und runzelte die Stirn.
    Wieder ein Ausländer. Fahren denn die Bürger der Vereinigten Staaten keine Taxis mehr?
    “Wohin geht es?”, erkundigte sich der Fahrer.
    Bart entspannte sich, als er ihm die Adresse nannte. Der Akzent klang amerikanisch. Dann fiel ihm das Telefonat wieder ein und er hielt sich das Handy ans Ohr.
    “Tut mir leid, mein Taxi ist gerade angekommen”, sagte er, dann verzog er das Gesicht und lachte. “Frag mich nicht. Der Tag war bereits ein Desaster, und dabei bin ich noch nicht mal im Büro angekommen.” Er schwieg und hörte dem anderen zu, dann öffnete er die Aktentasche und blätterte in ein paar Papieren. “Ja … Ich hab's dabei. Das Carson-Projekt wird ein Erfolg, alles sieht sehr gut aus.” Er lachte. “Ja, ja, ganz meine Meinung. Ich nehme dieses Eckbüro mit meinem Namen an der Tür.”
    Er beendete das Gespräch, legte das Handy in seine Aktentasche und lehnte sich zurück. Vor ihnen tauchte ein Fast-Food-Restaurant auf. In Gedanken an den Kaffee, den er nicht hatte trinken können, beugte er sich zum Fahrer vor.
    “He, Kumpel, fahren Sie zu dem McDonalds rein. Ich möchte einen Kaffee.”
    “Ja, Sir”, erwiderte der Fahrer und setzte den Blinker, bevor er von der Straße auf den Parkplatz abbog. “Was wollen Sie?”, erkundigte er sich, als er an der Sprechanlage hielt.
    “Kaffee … und ein Plunderstück”, erwiderte Bart und warf ein paar Banknoten auf den Vordersitz.
    Kurz darauf waren sie wieder unterwegs. Bart schlürfte den Kaffee und nahm zwischendurch einen Bissen von seinem süßen Gebäck, als sein Handy erneut klingelte. Er balancierte den Kaffee und das Plunderstück in einer Hand und öffnete die Aktentasche wieder, um das Mobiltelefon herauszuholen.
    “Ja, Bart hier. Ja … Ich weiß, ich bin spät dran, aber ich bin keine zehn Minuten mehr vom Büro entfernt. Nein, ich habe nicht verschlafen. Der Wagen wollte nicht anspringen. Ich musste ein Taxi nehmen. Ja … Ich habe die Aufstellungen. Bis gleich.”
    Er stellte das Handy wieder ab, warf es in die Aktentasche zurück und biss noch einmal von seinem Gebäck ab. In diesem Moment sah er in den Rückspiegel und bemerkte, dass der Fahrer ihn anstarrte.
    “Konzentrieren Sie sich bitte auf den Verkehr”, bemerkte Bart kurz angebunden.
    Der Fahrer wandte den Blick von Bart ab und sah auf die Straße. Bart konnte im Spiegel sehen, wie er grinste.
    Das war Jays dritter Fahrgast an diesem Morgen. Als er den Mann abgeholt hatte, war ihm nicht klar gewesen, dass er etwas Besonderes darstellte. Doch das änderte sich in dem Moment, als dieser sich mit Bart meldete. Der Herr half ihm zweifellos dabei, seine Mission zu erfüllen. Bartholomäus. Einer der zwölf Auserwählten.
    Er blickte noch einmal in den Rückspiegel, vergewisserte sich, dass sein Fahrgast anderweitig beschäftigt war, dann drückte er den Knopf an der Armlehne und schloss die Türen automatisch.
    Das kaum merkliche Klicken ging in dem Lärm des Straßenverkehrs unter. Als er an eine rote Ampel kam, griff er nach hinten und verschloss die Trennscheibe aus Plexiglas zwischen Vordersitz und Passagier.
    Scofield wischte sich gerade die klebrigen Reste des Plunderstücks von den Fingern, als Jay einen weiteren Knopf

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