Der Jünger
Besseres, als mir noch mehr Ärger von einer Truppe Pfannkuchenbäuche einzuhandeln. Sie kommen allein oder gar nicht.”
“Pfannkuchenbäuche?”
Am anderen Ende war die Leitung still.
“Pfannkuchenbäuche?” Unwillkürlich strich er sich über den Bauch. Er war immer noch flach und fest genug, um damit zu prahlen, sollte sich die Situation dafür ergeben.
“Pfannkuchenbäuche.”
Er grinste. Als er zurück am Tisch war, lachte er. Er wusste nicht, was zwischen ihnen passieren würde, doch was es auch immer sein sollte, es würde ganz bestimmt nicht eine Sekunde langweilig werden.
“Was war denn los?”, wollte Meeks wissen, als Ben nach einem Stück Pizza griff und es auf seinen Teller legte.
Ben wollte gerade irgendetwas anderes erzählen, dann änderte er sein Vorhaben. Nur weil er seinen Partner nicht mitnahm, hieß das nicht, dass er ihn anlügen würde. “Das war niemand anderes als Miss January DeLena selbst”, sagte Ben, während er sich eine großzügige Menge roten Pfeffer über sein Stück streute.
Rick blickte auf die Flocken, wohl wissend, wie scharf diese Pfefferschoten waren, und grinste Ben an. “Auf der Suche nach etwas Action, oder?”
Ben stellte das Glas getrockneten Pfeffer mit einem Knall auf den Tisch. “Halt den Mund, Meeks”, sagte er finster. “Halte nur einmal den Mund.”
Meeks zuckte mit den Schultern, grinste jedoch weiter anzüglich, worüber Ben sich genauso ärgerte.
“Sie hat angerufen, weil sie vielleicht ein paar Infos zum Mordfall Scofield hat.”
Meeks' Grinsen verschwand und er ließ das Stück Pizza auf seinen Teller zurückfallen. “Heiliger Moses, worauf warten wir dann noch?”
“Sie will mit mir allein reden.”
Meeks runzelte die Stirn. “Ich hoffe, du hast ihr gesagt …”
“Ich habe zugesagt.”
Meeks' Gesicht wurde noch misstrauischer. “Was soll das alles, Ben? Seit wann erlauben wir den Zivilpersonen, so was abzuziehen?”
“Hör zu”, sagte Ben. “Sie meint, es könnte auch die Möglichkeit bestehen, dass es sich als nicht von Belang herausstellt, und möchte nicht der große Lacher im Revier werden. Sie fürchtet, wir könnten ihren Ruf zerstören.”
Meeks lehnte sich zurück und blickte Ben neugierig an. “Aber dir vertraut sie?”
Ben zuckte mit den Schultern. “Nicht besonders viel, aber ich nehme an, doch genug. Es kann ja nicht schaden, und du wirst alles von mir erfahren, sobald ich das Gespräch hinter mir habe.”
“Wie auch immer”, sagte Meeks. “Aber ich melde hiermit eine Beschwerde an.”
“Ordnungsgemäß eingetragen. Jetzt reich mir mal den Parmesan. Ich werde nirgendwohin gehen, bevor ich meine Pizza nicht gegessen habe.”
Es war fast drei Uhr nachmittags, als Ben in den Parkplatz vor Januarys Apartmenthaus einbog. In Gedanken auf January fluchend, weil sie es wagte, ein Treffen unter ihren Bedingungen zu fordern, stieg er aus dem Wagen. Als er an ihrer Tür klingelte, hatte er einen Knoten im Magen. Kaum hörte er ihre Schritte von drinnen, schob er die Hände in die Taschen und reckte das Kinn. Er würde es nicht zulassen, dass sie ihm wieder unter die Haut ging.
Sie öffnete die Tür.
“Danke, dass Sie gekommen sind.” January ging einen Schritt zur Seite und machte Ben ein Zeichen einzutreten.
Sie ging barfuß und trug etwas Loses, das gerade dünn genug war, um ahnen zu lassen, was darunter steckte. Das Kleid hatte die Farbe von Himbeersaft, und er wollte zu gern ihr Lächeln auf den Lippen kosten, um zu testen, ob sie genauso süß schmeckte, wie sie aussah.
“Also … Wollen Sie da den ganzen Tag stehen bleiben?”, fragte sie.
Das sollte ich wohl lieber.
Doch er hütete sich, seinen Gedanken auszusprechen. Stattdessen nickte er und trat ein.
Er folgte ihr durch den kleinen Flur zum Wohnzimmer.
“Setzen Sie sich irgendwo hin”, forderte sie ihn auf.
Er entschied sich für den größten Sessel.
Ein zufriedener Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht, als sie sich ihm gegenübersetzte. “Ich wusste, Sie würden den wählen”, sagte sie.
“Ich sollte mich besser aus dem Staub machen, wenn Sie plötzlich Hellseherin geworden sind.”
January lachte. Der Klang ging ihm durch und durch.
“Oh, genau das Gegenteil ist der Fall. Obwohl ich zugeben muss, dass es in meinem Job ganz praktisch wäre”, erwiderte sie.
Ben entspannte sich. “Okay … Aber wir können uns sicher darauf einigen, dass Sie ziemlich scharfsinnig sind. Oder?”
Sie verzog das Gesicht. “Das habe ich auch mal
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