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Der Jüngstre Tag

Der Jüngstre Tag

Titel: Der Jüngstre Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Green
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Religion wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.«
    »Und es ist ein weiterer Posten, den die Morgans innehaben«, stieß Duncan hervor.
    »Aus deiner Familie kann es ja wohl kaum jemand werden, oder?«, zischte Diana. »Wann warst du das letzte Mal in der Kirche außer bei einer Beerdigung oder einer Hochzeit?«
    »Ich finde, Theresa hat ihre Sache neulich bei der Beerdigung gut gemacht«, warf Paul leise ein. »Sie hat den Posten verdient.«
    »Dann ist es also beschlossen«, sagte Diana.
    »Übrigens …« Duncan wandte sich Theresa zu. »Wenn du Gebete sprichst, vergiss nicht, für das Kabinett zu beten. Hier hat nicht nur einer – ich meine eine – das Sagen.«
    Diana ging nicht auf die Bemerkung ein und fuhr mit dem nächsten Punkt fort.
    »Ich beabsichtige, die Posten des Arztes, des Leiters für Planung, Verwaltung und Personal, des Schuldirektors und des Richters selbst zu übernehmen«, sagte Diana.
    »Dann bist du jetzt obendrein auch noch Ärztin!«, rief Duncan aufgebracht.
    »Ich glaube, ich bin die Einzige, die über die notwendige Studienerfahrung verfügt, sodass ich mir die erforderlichen Kenntnisse am schnellsten aneignen kann.«
    »Und was passiert, wenn du stirbst?«
    »Ich beziehe Theresa in meine Studien mit ein.«
    »Cheryl hat einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht«, betonte Paul.
    »Danke, Paul. Gut, dass du das sagst. Wir bilden Cheryl zur Krankenschwester aus.«
    Paul strahlte.
    »Zum nächsten Punkt«, fuhr Diana schnell fort. »Häufigkeit und Gestaltung der Kabinettssitzungen. Die nächste Sitzung findet in einer Woche statt. Anfangs treffen wir uns wöchentlich und später dann monatlich. Ich erwarte, dass mir jeder Leiter bei unserer nächsten Sitzung einen handgeschriebenen Plan für die nächsten zwölf Monate mit genauer Einschätzung der erforderlichen Arbeitskräfte für den jeweiligen Verantwortungsbereich vorlegt.«
    »Einen handgeschriebenen Plan«, knurrte Duncan.
    »Ja, mit zwei Kopien: eine für den Leiter selbst und eine für das Zentralarchiv.«
    »Zentralarchiv? Sind wir jetzt hier beim KGB?«
    »Ohne detaillierte Planungen machen wir keine Fortschritte.«
    »Detaillierte Planungen! Das ist wirklich wie beim KGB! Und dann machen wir am Ende noch einen Fünf-Jahres-Plan.«
    »Gute Idee«, pflichtete Diana ihm bei. »Bereitet das ebenfalls vor.«
    »Du machst Witze!«
    »Nein. Das war eine gute Idee. Ein Fünf-Jahres-Plan gibt der Gemeinschaft das Gefühl von Kontinuität. Nach Nigels Tyrannei müssen wir alles tun, um ihnen zu vermitteln, dass sie auf Stabilität und Sicherheit zählen können. Ob Religion, ein Rechtssystem, die Einrichtung einer Schule für die Kinder, medizinische Versorgung oder auch langfristige Pläne – all das wird das Wohlgefühl der Gemeinschaft steigern.«
    »Und Paul und mir noch mehr Arbeit aufladen!«, beklagte Duncan sich.
    »Wenn du meinst, dass du es nicht schaffst …«
    »Ich schaffe das«, erwiderte Duncan mit wütendem Blick auf die Tagesordnung. »Über welchen Punkt sprechen wir jetzt? Die Chatfield-Brüder. Was hast du mit ihnen vor? Dasselbe, was du mit Nigel gemacht hast? Wie kann eine Richterin ihre Funktion mit der Ermordung eines Menschen vereinbaren?«
    »Ich möchte, dass Damian das Gleiche bekommt wie Mathew«, sagte Paul leise. Seine Stimme bebte, als er sich daran erinnerte, wie Damian die Axt geschwungen und seinen Sohn hingerichtet hatte.
    »Sie werden einen fairen Prozess bekommen«, sagte Diana.
    »Wann?«
    »In einer Woche.«
    »Und was geschieht in der Zwischenzeit mit ihnen?«
    »Sie bleiben in ihren Zellen. Paul, du kannst ihnen sagen, dass sie für ihre Taten vor Gericht gestellt werden.«
    Diana stand auf und gab damit das Zeichen, dass die Sitzung zu Ende war. Duncan hatte keine Gelegenheit gehabt, über die grauen Jacken zu sprechen.

20
    Mark und Steven liefen den Hügel hinunter und schlugen dann die Richtung ein, aus der der Schuss gekommen war. Erst als auch ihr dritter Schuss erwidert wurde, dämmerte ihnen, was es damit auf sich hatte, und maßlose Enttäuschung stieg in ihnen auf. Sie blieben einen Augenblick stehen, um sich zu fassen.
    Die Crew der Archangel hatte sich auf der Steuerbordseite versammelt und spähte aufgeregt in die Richtung, aus der die Schüsse abgefeuert worden waren, die sie erwidert hatten. Schweigend beobachteten sie Mark und Steven, die das Dingi ins Wasser stießen und in ihre Richtung ruderten. Es wirkte, als kämen sie kaum voran.
    »Irgendwelche Spuren von ihnen?«,

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