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Der Jüngstre Tag

Der Jüngstre Tag

Titel: Der Jüngstre Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Green
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erklären dir alles.«
    »Und ich zeige dir, was man alles über Landwirtschaft wissen muss«, schlug Diana vor.
    »Du? Was verstehst du denn von Landwirtschaft?«
    »Ich kann lesen. Ohne Nigel haben wir Zugang zu einer großen Bibliothek. Dort stehen Bücher aus den letzten Jahrhunderten, die uns wertvolles Wissen darüber liefern, wie gearbeitet wurde, bevor moderne Maschinen zur Verfügung standen.«
    »Lesen kann ich selbst«, entgegnete Duncan sauer.
    »Willst du stundenlang über Büchern brüten? Es ist doch sicher einfacher, wenn ich dir diese Mühe abnehme und das Wesentliche zusammenfasse, oder?«
    Diana wusste, dass ihr Cousin kein Akademiker war. Duncan knurrte.
    »Wir sind uns also einig?«, fragte Diana und schaute ihm in die Augen. »Paul wird Leiter für die Gebäudewartung und -instandsetzung und die Strom- und Wasserversorgung, und du übernimmst die Leitung der Landwirtschaft und der Gärten.«
    Paul warf Duncan einen Blick zu. »Mir würde der Wechsel gut gefallen.«
    »Also gut«, sagte Duncan schließlich. »Aber ich würde doch so gerne Religionsminister werden«, fügte er sarkastisch hinzu.
    Diana fuhr fort. »Susan hat sich angeboten, den Posten der hauswirtschaftlichen Leiterin zu übernehmen.«
    »Dann müsste sie auch im Kabinett sitzen«, sagte Paul. »Wie sollen wir über Dinge diskutieren und Entscheidungen treffen, wenn sie nicht hier ist?«
    »Wir haben uns auf ein Kabinettsmitglied pro Familie geeinigt«, warf Duncan schnell ein.
    »Ich halte es für eine gute Idee, wenn sie bei den Treffen dabei ist, Paul«, stimmte Diana in süffisantem Ton zu. »Wo ist Susan?«, fragte sie Theresa.
    »In der Crimson Gallery. Ich hole sie.«
    »He, wartet mal. Wir haben noch nicht abgestimmt«, beklagte Duncan sich. Er schaute Paul und Diana an und wusste sofort, dass eine Abstimmung zwecklos wäre. »Okay, aber Susan hat keine Stimme«, betonte er.
    Wenige Minuten später setzte Susan sich auf den freien Platz. Nun saß Dianas Tochter Theresa an ihrer rechten und ihre Schwester Susan an ihrer linken Seite.
    »Du hast keine Stimme«, sagte Duncan, als Susan Platz nahm.
    »Das möchte ich auch gar nicht. Ich habe ihnen gesagt, dass ich nicht Mitglied des Kabinetts werden möchte.«
    »Bist du auch nicht«, bestätigte Duncan. »Du hast einen leitenden Posten außerhalb des Kabinetts.«
    »Das passt mir«, sagte Susan und zuckte mit den Schultern.
    »Okay, Religionsminister«, fuhr Diana fort.
    »Ich finde, wir sollten erst mal abstimmen, ob wir überhaupt einen Religionsminister brauchen«, sagte Duncan und lehnte sich zurück.
    »Religion ist wichtig. Vielleicht nicht für dich, aber für andere Menschen in dieser Gemeinschaft«, erklärte Diana. »Es gehört zu den Dingen, die Nigel verboten hat, und ich möchte die Religion wieder einführen, um zu zeigen, dass es ein richtiger Neubeginn ist.«
    »Ich stimme dir zu«, sagte Paul. Duncan rollte mit den Augen.
    »Religion gibt unserem Leben Struktur und Hoffnung und feierliche Rituale«, sagte Diana scheinheilig.
    »Welche Religion schwebt dir denn vor?«, fragte Duncan herausfordernd.
    »Die Kirche von England«, erwiderte Theresa.
    »Das ist eine gute Wahl«, meinte Duncan lachend. »Eine Religion, die Heinrich VIII. nur gegründet hat, um seine Lust zu befriedigen.«
    »Die Chatfield-Familie gehörte immer der Kirche von England an. Das geht zurück bis zu Claude und Cora und wahrscheinlich noch weiter.«
    »Und Tante Margaret gehörte sicherlich auch der Kirche von England an«, bestätigte Paul.
    »Es ist egal, für welche Religion wir uns entscheiden«, sagte Diana leise. »Auf die Geschichte der römisch-katholischen Kirche und vor allem auf das Benehmen einiger Päpste kann wohl kaum jemand stolz sein. Und ich brauche gewiss nichts über die Taten einiger Sekten des muslimischen Glaubens zu sagen.«
    »Es ist das christliche Fundament, das zählt«, sagte Theresa. »Es ist ein Neubeginn. Irgendwann werden wir unsere eigene Kirche bauen. Die Kirche von England gibt mir einen vertrauten Rahmen, in dem ich mich bewegen kann.«
    »Gibt dir? Dann willst du die Religionsministerin werden?«, fragte Duncan.
    »Ja, das würde ich gerne.«
    »Vielleicht möchte jemand anders Religionsminister werden. Was ist zum Beispiel mit Cheryl oder Bridget?«
    »Es ist sinnvoll, wenn alle Schlüsselpositionen von Mitgliedern des Kabinetts bekleidet werden«, sagte Diana.
    »Ich finde nicht, dass Religionsminister eine Schlüsselposition ist.«
    »Aber ich. Die

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