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Der Jüngstre Tag

Der Jüngstre Tag

Titel: Der Jüngstre Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Green
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haben versucht, das Vieh zu schützen.«
    »Hast du vor, in Gulf Harbour zu bleiben?«, erkundigte Steven sich vorsichtig.
    »Ich wüsste nicht, was dagegen spricht.«
    »Allison scheint nicht begeistert davon zu sein. Ich weiß nicht, wie Fergus und Jessica darüber denken, aber Penny sprach auch schon darüber, dass sie zu ihrer Familie zurückkehren möchte.«
    »Was ist los mit ihnen? Haben sie alle vergessen, wie es in Haver war?«
    »Penny glaubt, dass wir dort eine Demokratie einführen können, wenn wir die Chatfields überrumpeln und entwaffnen. Und dann wird alles gut.«
    »Nein, wir kehren nicht nach England zurück«, sagte Mark entschlossen. »Wir bleiben hier und suchen Jane, die Kinder und die anderen.«
    Steven antwortete seinem Vater nicht. Jetzt war nicht der rechte Zeitpunkt, um über dieses Thema zu diskutieren. »Wo möchtest du Onkel Christopher begraben?«
    »Oben auf dem Hügel mit Blick auf Kotanui Island. Aber wir müssen erst die Gewehre von der Jacht holen, ehe wir uns auf den Hügel wagen können.«
    »Wir viele Hunde waren es?«
    »Zwanzig oder so. Es könnten sich aber noch mehr hier herumtreiben.«
    »Dann haben wir ein Problem. Uns geht die Munition aus.«
    Mark nickte. »Ich weiß. Ich habe in Kapstadt auch schon nach Munition gesucht. Es waren weiß Gott genug Waffen in der Stadt, aber ich habe keine einzige Patrone gefunden.«
    »Die Halbinsel haben wir früher schon durchsucht. Da werden wir keine Munition finden. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen, um uns zu verteidigen. Vielleicht müssen wir wieder auf Pfeil und Bogen zurückgreifen.«
    »Ihr wollt mit Pfeil und Bogen schießen?«
    Sie drehten sich zu Fergus um, der soeben mit Jessica und den beiden Jungen Lee und Tommy angekommen war.
    »Auf der Halbinsel treibt sich ein Rudel Hunde herum. Wir brauchen die Gewehre von der Archangel «, erklärte Steven. »Ich rudere zur Jacht, hole die Gewehre und bringe Allison und Penny mit.«
    »Was ist da drin?«, fragte Tommy und schaute neugierig auf den Schlafsack.
    »Willst du hier nicht alles mal auskundschaften?«, fragte seine Mutter schnell.
    »Ja, komm, wir schauen uns um«, rief Lee. Die Jungen waren begeistert, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
    »Ihr müsst zusammenbleiben und euch immer in der Nähe des Kanals aufhalten«, ermahnte Mark die Kinder. Dann drehte er sich zu Fergus um. »Such dir irgendwas, womit du dich verteidigen kannst, falls die Hunde herunterkommen. Und halte die Augen offen.«
    Als Steven zu der Jacht ruderte, überlegte er, was sie als Nächstes tun sollten. Er war sicher, dass die Familie, selbst wenn sie den Tsunami überlebt hatte, nicht mehr in der Gegend von Gulf Harbour lebte. Es schien allerdings unvorstellbar, dass sie den Ort verlassen hatten, ohne Christophers Leichnam zu begraben oder eine Nachricht zu hinterlassen, wohin sie gegangen waren. Daraus schloss er, dass sie alle tot waren.
    Er hatte damit gerechnet, die Gemeinschaft in Gulf Harbour so vorzufinden, wie sie sie verlassen hatten. Jetzt war alles weg. Sie mussten ganz von vorn beginnen, und dieses Mal würde es viel schwieriger werden. Damals konnte er die Versorgungssysteme mit Batterien und Solarpaneelen aufbauen, die er von den Schiffen geborgen hatte. Wahrscheinlich waren die anderen Häfen in Auckland ebenfalls zerstört worden. Vielleicht sollten sie weiter Richtung Süden nach Wellington gehen oder sogar bis South Island und sich dort ein Bild von der Situation machen.
    Wenn keine Angehörigen in Neuseeland überlebt hatten und sie eine ganz neue Basis aufbauen mussten, hatte Allison vielleicht recht. Vielleicht sollten sie einfach umkehren und zurück nach England segeln.
    »Irgendeine Spur von ihnen?«, fragte Allison, als Steven längsseits kam.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber wir hatten noch keine Gelegenheit, uns richtig umzusehen. Ein Rudel Hunde bereitet uns Probleme.«
    Allison und Penny reichten ihm die Picknickkörbe, die sie vorbereitet hatten, stiegen in das Dingi und warteten auf Steven. Der kletterte an Bord, um drei Gewehre und die restliche Munition zu holen.
    »Was machen wir, wenn es keine Überlebenden gibt?«, fragte Allison, als sie ans Ufer ruderten.
    »Dann müssen wir noch einmal ganz von vorn beginnen«, erwiderte Steven.
    Penny begann leise zu weinen. »Ich will zurück nach England«, stammelte sie.
    »Es macht keinen Sinn, in Neuseeland zu bleiben, wenn hier niemand mehr lebt«, meinte auch Allison, als Steven anhielt

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