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Der Jüngstre Tag

Der Jüngstre Tag

Titel: Der Jüngstre Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Green
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ist ein verhasster Name geworden. Möchtet ihr tatsächlich die Chatfields genannt werden?«, fragte sie und warf Paul einen durchdringenden Blick zu.
    Paul gab auf. »Du hast recht. Wir bleiben die Greys.«
    Cheryl schaute ihre Schwester Bridget an und schüttelte den Kopf.
    Nachdem Diana sichergestellt hatte, dass Paul und seine Familie nicht zu dem einst mächtigen Namen Chatfield zurückkehrten, fuhr sie mit ihren Ausführungen fort. »Die Aufgabe des Kabinetts wird es sein, dem Anführer Empfehlungen zu geben und Vorschläge zu machen.«
    »Das Kabinett und der Anführer werden die Entscheidungen doch sicher gemeinsam treffen, nicht wahr?«, unterbrach Duncan sie.
    »Wir können uns keine Verwaltung durch ein Komitee leisten. Wir werden noch jahrelang ums Überleben kämpfen. Unter diesen Umständen brauchen wir jemanden, der in der Lage ist, dringende und mitunter unbeliebte Entscheidungen zu treffen. Wir müssen einen Anführer wählen, der über gute organisatorische Fähigkeiten verfügt und in der Lage ist, Recht zu sprechen.«
    »Nun, es gibt hier nur eine Person, die diese Fähigkeiten hat«, sagte Paul. »Das bist du, Diana. Meine Stimme hast du.«
    Duncan warf ihm einen bösen Blick zu. So sah es also aus, wenn sie zusammenhielten, um sich gegen Diana durchzusetzen.
    »Meine auch«, sagte Jennifer und hob die Hand.
    »Meine auch«, riefen die anderen Erwachsenen in dem Raum und hoben die Hände. Nur Duncan nicht.
    »Wenn noch jemand zur Wahl antreten möchte, kann er sich melden«, sagte Diana. Aller Augen richteten sich auf Duncan.
    »Ich nicht«, hörte Duncan sich sagen. Er wusste, dass seine Chancen gleich null waren. »Diana kann die Anführerin sein. Wichtige Entscheidungen können vom Kabinett getroffen werden.«
    »Ich danke euch allen für euer Vertrauen«, stieß Diana hastig hervor. »Meine erste Entscheidung als Anführerin wird euch sicherlich gefallen. Ich deklariere den morgigen Tag zum Feiertag.« Alle klatschten. »Das gilt natürlich nicht für das Kabinett«, fuhr sie fort, als der Applaus verstummte. »Jede Familie kann ihren Abgeordneten für das Kabinett bestimmen, wenn sie heute Abend in ihr Quartier zurückkehrt. Das erste Treffen des Kabinetts findet morgen früh um zehn Uhr im Ballsaal statt.«
    »Soll das ein Scherz sein?«, fragte Duncan.
    »Sicher nicht«, erwiderte Diana mit fester, autoritärer Stimme.
    »Was ist mit diesen schrecklichen Jacken?«, fragte Bridget.
    »Sie sind zwar nicht schön«, erwiderte Diana, »aber sie lassen sich leicht waschen und müssen nicht gebügelt werden. Darum schlage ich vor, sie als Arbeitskleidung zu behalten. Sonntags und an Feiertagen könnt ihr eure Lieblingskleider tragen.«
    »Über die Jacken sprechen wir morgen in der Kabinettssitzung«, sagte Duncan, aber seine Worte gingen in den lauten Gesprächen am Tisch unter.
    »Okay«, rief Diana laut, um sich gegen das Stimmengewirr durchzusetzen. »Ich wünsche euch einen schönen Abend, und vergesst nicht, einen Vertreter jeder Familie für das Kabinett zu wählen. Und überlegt es euch bitte zwei Mal, ehe ihr euch zur Wahl stellt, denn ich möchte, dass alle, die ins Kabinett gewählt werden, heute Abend um neun Uhr hier sind, um beim Abwasch zu helfen.«
    Dieser Befehl rief erneutes Lachen hervor.
    »Abwaschen ist die Aufgabe der Morgans«, sagte Paul.
    »Jetzt nicht mehr«, erklärte Diana mit Nachdruck. »Wie ich schon sagte, wird sich hier einiges ändern. In Zukunft packen alle mit an.«
    Mit diesen Worten stand Diana auf und verließ den Großen Saal. Theresa und Susan folgten ihr eilig.
    Duncan schäumte vor Wut. Die Mitglieder des Kabinetts zum Abwaschen einzuteilen, trug gewiss nicht zu ihrem Ansehen bei. Er fragte sich, ob ihre neue »Anführerin« auch mithelfen würde.
    Als Duncan, den die Steeds als Kabinettsmitglied gewählt hatten, um neun Uhr in die Küche kam, sah er weder Diana noch ein anderes Mitglied der Morgan-Familie. Nur er und Paul als Kabinettsmitglied der Greys waren da.
    »So sieht es also aus, wenn alle mit anpacken«, schimpfte Duncan. »Bei der Kabinettssitzung morgen früh sage ich Diana ordentlich die Meinung.«
    »Ach, ich finde es nur gerecht, dass die Morgan-Familie mal Pause macht«, erwiderte Paul, der Wasser in das Spülbecken laufen ließ. »Die Frauen der Morgans haben dreieinhalb Jahre lang den Abwasch gemacht.« Offenbar war er nach dem ungewohnten Genuss des Weins noch immer in guter Stimmung.
    Duncan erwiderte nichts. Er nahm ein

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