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Der junge Seewolf

Titel: Der junge Seewolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Monat sei es kaum zu schaffen, wie Pellew klagte.
    Die Männer der Shannon wurden jetzt gebraucht, um mit anderen ein Kanonenboot zu bemannen. Hamond wurde von Kapitän Pringle, der Carletons Flotte kommandieren sollte, zum amtierenden Leutnant ernannt. Er hatte drei Kanonenboote zu befehligen, jedes mit einem Zwölfpfünder am Bug und einundzwanzig Mann Besatzung.
    Die Geschützplattform am Bug war klein und stieg nach hinten an, um den Rückstoß abzufangen und das Vorrollen des Geschützes zu erleichtern. Drei Mann Bedienung konnten keine hohe Feuergeschwindigkeit erzielen, aber wenn eine dieser gewaltigen Kugeln träfe, »dann fegt sie die Rebellen aus dem See«, wie der Kanadier sagte.
    Es war in diesen Tagen, daß Greg Miller eine Gelegenheit abpaßte, um mit David allein zu sprechen. »Sir, ich will hierbleiben. Myra und ich, wir lieben uns. Sie ist so wunderbar wie keine vorher. Und ich werde gebraucht auf dem Hof und auf dem Fluß. Hier hätte ich etwas zum Leben. Sie wissen doch, Sir, was sonst aus denen vor dem Mast wird. Wenn wir nicht krepieren, können wir betteln, wenn abgemustert wird. Ich wollte nicht gehen, ohne es Ihnen zu sagen, Sir. Sie waren doch mal in unserer Backschaft.«
    David war wie vor den Kopf geschlagen. Er konnte doch Miller nicht beim Desertieren helfen. Und es war außerdem völlig aussichtslos.
    »Greg, sie finden dich doch und hängen dich auf. Du kannst dich eine Weile in den Wäldern verstecken, aber wenn du für Hof und Fischfang sorgen willst, dann kannst du nicht im Wald bleiben. Und dann haben sie dich früher oder später.«
    Miller verstand das und war ratlos. »Was soll ich denn bloß tun? Ich will nicht mehr weg, nicht von Myra, den Kindern und dem Hof.«
    David redete ihm zu: »Wir brauchen dich doch auch, gerade jetzt an unserer Kanone. Solange hier eine Armee und eine Flotte lagern, kannst du nicht bleiben. Wenn wir weiterrücken, dann hast du vielleicht eine Chance. Ich verstehe dich ja und will dir helfen.«
    Miller ließ sich noch hinhalten, aber David wußte beim besten Willen nicht, was er für ihn tun sollte.
    Alle größeren Schiffe wurden jetzt flußabwärts gebracht, wo sie ohne Kanonen und Vorräte über die Sandbänke bei der Isle aux Noix fuhren und dann beladen wurden. Hamond wurde mit seinen Kanonenbooten bei der Ash-Insel postiert, um den Lagerplatz gegen Überraschungen zu schützen.
    Jean hatte ihnen auf der Insel einen guten Lagerplatz besorgt und war im übrigen mit einem Rindenkanu beschäftigt, das er beschädigt in einer Bachmündung versteckt gefunden hatte. Mit Rindenstücken sowie mit Fett verdünntem Baumharz flickte er kleinere Löcher und nähte die Rinde mit langen, dünnen Fichtenwurzeln, die er Watap nannte, fest.
    David durfte einmal mitfahren, aber ohne seine Lederschuhe, damit er den empfindlichen Rumpf nicht beschädigte, wenn er ausglitt. Das Kanu ließ sich leicht manövrieren und glitt schnell über das Wasser. David bestätigte Jean, daß es ein ganz anderes Gefühl sei, als mit schweren Ruderbooten zu pullen.
    »Und das Kanu trägst du leicht über die Portagen. Es wiegt ja kaum etwas. Jetzt kann ich es kaum noch erwarten, mit ihm zurück in die Wildnis des Westens zu paddeln«, sagte Jean.
    An dem Tag, an dem Kapitän Pringle und Gouverneur Carleton die bereits unterhalb der Isle aux Noix versammelten Schiffe besichtigten, erschien ein Bote mit der Nachricht, Rebellen hätten sich etwa zehn Meilen seewärts bei Windmill Point quer über die etwa eine Meile breite Bucht postiert.
    Pringle wollte mit Kanonenbooten angreifen, aber Carleton war wieder vorsichtig. Ein Langboot könne aufklären, solle sich aber nicht in Schußweite begeben. Als er die Karte betrachtete, wurde er darauf hingewiesen, daß dort am Südufer ein Moor sei, während am Nordufer ein felsiger Berg aufrage. Carleton war überzeugt, daß man von dort weit hinter die erste feindliche Schlachtlinie sehen könne.
    Er fragte nach kanadischen Scouts und wurde auf Jean und zwei andere verwiesen. Jean habe auch ein Rindenkanu für zwei Mann.
    »Aber es muß jemand mit zur Erkundung, der etwas von Schiffen versteht und sie beschreiben kann«, wandte Kapitän Pringle ein.
    Nachdem sie beraten und auch Jean befragt hatten, wurde David ausgewählt.
    Er erhielt ein paar Mokassins und ein Lederhemd geliehen und nahm eine Muskete, Munition und ein kräftiges Bootsmesser mit, während Jean etwas Brot und Trockenfleisch in seinen Beutel schnürte. Dann paddelten sie dicht am

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