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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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er zwischen ihren Schenkeln leckte, zog sie ihm die Djellaba über den Kopf und warf sie zur Seite. Nun war auch er nackt, sein Körper war behaart wie der eines Gorillas. Er zog sein Gesicht von ihrer Weiblichkeit zurück und kroch hinter sie, um sich ihrem Hinterteil zu widmen. Er zwang sie zu Boden und bestieg sie. Es überraschte mich nicht im Geringsten zu sehen, was seine Vorlieben waren.
    Als er tief in sie eingedrungen war, verließ ich mein Versteck. Ich schlich mich an das Paar heran. Bald stand ich dicht hinter Kemwese und beobachtete, wie seine haarigen Hinterbacken
zuckten und wackelten, während er rammelte. Aus der Wildheit der Bewegungen und dem Rhythmus seines tierischen Grunzens schloss ich, dass er kurz davor stand, sich zu ergießen. Ich wollte ihn um dieses Vergnügen betrügen, deshalb trat ich näher und schlug mit dem Revolver zu. Der Kolben krachte auf den Schädel des Mistkerls. Zu meinem Verdruss löste der Schlag eine Darmentleerung aus.
    Ich zog den bewusstlosen Körper von Carmen herunter und sah, dass ich seinen Höhepunkt letztlich doch nicht verhindert hatte.
    »Verdammt«, murmelte Carmen und stand auf. »Verdammt, sieh nur, was er gemacht hat.«
    Auf einer ihrer Waden befand sich ein glänzender dunkler Fleck. Sie benutzte Kemweses Djellaba, um sich zu säubern.
    Die nächsten Minuten war ich damit beschäftigt, die Hände und Füße meines Opfers zu fesseln. Ich wusste, die Hanfseile würden ihn nicht lange bändigen, wenn er das Bewusstsein zurückerlangt hatte. Und das lag auch in meiner Absicht.
    »Fertig?«, fragte Carmen, als ich ihn zu Ende gefesselt hatte.
    »Fast.«
    »He, also, Schätzchen, du hast gesagt, wir würden ihn nur fesseln und mit nacktem Hintern liegen lassen. Wenn du noch was anderes aus dem Ärmel zauberst, brauchst du auf mich nicht zu zählen.«
    »Kein Grund zur Beunruhigung, Carmen.«
    »Für dich nicht. Du bist ja nicht derjenige, der in sein Haus gegangen ist, Süßer.«
    »Wer hat dich gesehen?«
    »Es waren zwei Mädchen bei ihm. Zwillinge.«
    »Sie werden nichts sagen.«
    »Da würde ich nicht drauf wetten.«

    »Sie sind seine Töchter. Sie hassen ihn noch mehr als ich. Außerdem sind sie beide taubstumm.«
    »Bist du da sicher?«
    »Absolut. Hat dich noch jemand gesehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, aber das ändert nichts an der Lage. Wenn du hier eine fiese Nummer abziehen willst, mach ich einen Spaziergang, vielen Dank auch.«
    »Es dauert nicht lang«, sagte ich. »Wenn du lieber nicht zusehen willst, dann geh schon mal vor. Ich bin in ein paar Minuten bei dir.«
    »Was willst du mit ihm machen? Irgendwas Homosexuelles? «
    »Nein.«
    »Was dann?«
    »Ich glaub, das willst du nicht wissen.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Wie gesagt, bummel ein bisschen herum. Ich hol dich ein, wenn ich fertig bin.«
    Sie war einverstanden.
    Als sie sich mit wiegenden Hüften entfernte, schleifte ich den bewusstlosen Kemwese neben die Steinplatte. Ich schob die Platte über dem Loch zur Seite. Dann drehte ich mich zu Kemwese und schob ihn voran, so dass seine Beine bis zu den Knien in dem Loch verschwanden.
    Ich schlug ihm mit der flachen Hand in sein verschwitztes Gesicht, bis er blinzelnd die Augen öffnete.
    »Erinnerst du dich an mich?«, fragte ich.
    Er zog eine finstere Miene und durchbohrte mich mit Blicken.
    »Zeit für eine Dosis deiner eigenen Medizin, mein Freund.«
    Ich war erfreut zu sehen, dass sich sein Gesicht vor Schrecken verzog, als er verstand, was ich meinte, und sah, dass die
untere Hälfte seines Körpers schon von der Grube verschluckt wurde.
    Und dann ging es hinab.
    Tiefer, tiefer, tiefer.
    Er stieß einen Schmerzensschrei aus, als er unten aufschlug.
    »Übler Sturz, was?«, rief ich hinab.
    Grinsend hockte ich am Rand des Lochs. Er verfluchte mich und meine Vorfahren; meine Söhne und deren Söhne. Er drohte mir. Er würde mir die Haut abziehen; er würde meine Männlichkeit als Trophäe an seinem Gürtel tragen. Schließlich begann er jedoch, sehr zu meiner Zufriedenheit, zu weinen und um Gnade zu flehen.
    Ich schob den Stein zurück auf seinen Platz und ließ Kemwese dort unten.
     
    Es kostete mich große Beherrschung, eine ganze Woche vergehen zu lassen, ehe ich zur Grube zurückkehrte. Maged und ich gingen mitten in der Nacht dorthin. Ich hatte meinem Freund nichts von Kemwese erzählt. Der Grund für unseren Ausflug, hatte ich gesagt, war herauszufinden, wie man die Mumie und den Sarg am besten aus dem Grab

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