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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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überhaupt nicht gekommen ist.»
    «Du meinst, sie ist vielleicht diesen verdammten Anhänger holen gegangen?» zischte Klaus. Er stieß einen unartikulierten Laut des Abscheus und der Frustration aus. «Das ist typisch Frau! Macht sie immer das Gegenteil von dem, was man ihr sagt?»
    «Na ja, nicht immer», sagte Bob. «Aber sie ist nicht dafür bekannt, daß sie sich von so etwas abhalten ließe. Sie ist ziemlich dickköpfig. Ich glaube, Katy hat das von ihr.»
    «Um Himmels willen, sie und Katy könnten ums Leben kommen!» Klaus bollerte gegen die Trennwand zwischen Rücksitz und Fahrer. «Astoria! Gib Gas!»
    Während das Taxi sich mit kreischenden Reifen von der Rennbahn entfernte, wurde die Debatte über die Behandlung der kurdischen Minderheit durch die syrische Ba'ath-Partei wieder aufgenommen.
     
     
    15
     
    Reginalds Quellen hatten ihm einen peinlich hohen Betrag für die Herausgabe von Bobs Adresse abgeknöpft. Wenn dieser kleinwüchsige Engländer jemals erfahren sollte, daß sie diese überteuerte Information aus dem Telefonbuch bekommen hatten, würde er sie sicherlich umlegen.
    Er befand sich im Long-Island-Teil von Queens, einem Viertel, das an Astoria angrenzte, und suchte eine Verkleidung, vorzugsweise etwas Eingeborenes, bevor er zu Bobs Haus ging. Und einige Augenblicke zuvor, als er auf den Waldbaum-Parkplatz gefahren war, hatte Reginald genau das gesehen, was er haben wollte.
    Katys Freundin Ann und ihre Mutter Lillian, denen beiden die Verheerungen der Anorexia nervosa erspart geblieben waren, saßen hinter einem Tisch draußen vor dem Laden. Sie verkauften Schachteln mit den Backwaren, für die Pfadfinderinnen berühmt sind.
    Hoffnungsvoll sah Ann zu Reginald, dem kleinwüchsigen Mann, der sich ihnen hungrig näherte. Sie hatte keine Ahnung, daß er unter der Hose rosa Rüschenhöschen trug; sie wußte nur, daß sie ihm Kekse verkaufen wollte.
    Reginald taxierte Ann aus einiger Entfernung. Er fragte sich, wie er bekommen könnte, was er wollte. Er wollte dem kleinen Mädchen nichts tun, geschweige denn es töten, würde aber nicht zögern, wenn es nötig wäre. Dann bemerkte Reginald Anns vollarschige Mutter, die ihn lüstern beäugte, und er begriff, daß er genau das bekommen konnte, was er haben wollte.
    «Guten Tag, die Damell», sagte Reginald in seinem besten Oxford-Akzent, «verkaufen wir leckere kleine Kekse, ja?»
    Wie sich herausstellte, liebte Lillian Männer mit englischem Akzent. Verstohlen öffnete sie den obersten Knopf ihrer Bluse und zeigte verlockende Teile ihrer weichen, fleischigen Brüste.
    Ein subtiler, registrierender Ausdruck glitt über Reginalds Gesicht. Er wußte, er würde bekommen, was er brauchte.
    Wie es das Schicksal wollte, stammte Lillian aus einer ziemlich kalten, lieblosen Familie, und ihre schönsten Kindheitserinne-. rungen waren die an den Zirkus. Besonders liebte sie die «kleinen Leute», wie sie hießen. Sie sahen so kuschelig aus, und Kuscheln war das, was Lillian als Kind am allermeisten wollte.
    Als junges Mädchen hatte sie auf einem ihrer vielen Ausflüge zum großen Zelt etwas Neues, Aufregendes und Warmes entdeckt. Sie hatte eine große Tüte salziger Erdnüsse zwischen den Beinen, während sie zusah, wie eine Schar winziger Clowns ein paar aufregende akrobatische Kunststücke vollführten, bei denen es sie vor Begeisterung kribbelte. Sie steckte die Hand in die Tüte zwischen ihren Beinen und tastete nach einer Erdnuß, als sie etwas spürte, was sie noch nie zuvor gespürt hatte. Es war ein Gefühl, das sie immer und immer wieder haben wollte, so daß sie jedesmal, wenn sie in die Tüte griff, fester und fester drückte.
    Die Vorstellung der winzigen Akrobaten wurde immer wilder, und bald blieb Lillians Hand in der Tüte und drückte die harten Nüsse gegen ihre Scham, klemmte die Beine fest um die salzige Tüte der Lust. Ihre Augen schlossen sich verträumt, während sie die gesalzenen Samen der Schmetterlingsblütler an sich preßte, nicht ahnend, daß sie bald von einem neuen Gefühl überwältigt würde.
    Seit jenem Tag hatte Lillian an einer komplex~n sexuellen Phantasie gearbeitet, die sich zusammensetzte aus einer Tüte Erdnüsse, etwas Sägespänen und einem zwergwüchsigen Erwachsenen, der sich seltsamerweise wie John Cleese anhörte. Und hier war sie, eine alleinstehende Mutter von neununddreißig Jahren, deren Bedürfuisse nicht befriedigt wurden, und stand von Angesicht zu Angesicht einem außergewöhnlichen kleinen Mann

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