Der Kammerjäger
das Foto in der CIA-Zentrale aufgenommen wurde, als George dort den Laden schmiß.
Daneben war eins von Klaus mit Nikolai Bulganin, Nikita Chruschtschow und Viktor M. Tschebrikow, ehemaliger Chef des KGB. Es war offenbar bei einer Aufführung von Giselle im Bolschoitheater aufgenommen worden.
Draußen auf der großen Terrasse, von der man einen herrlichen Blick auf das Dorf und das blaue Mittelmeer hatte, saßen Klaus und sein hungriger Freund Basil am Tisch. Letzterer knabberte gerade an einem gebratenen Hähnchen, die Hände klebrig von Fett und Rosmarin. Er war nicht gerade ein eleganter Esser.
Klaus telefonierte, während er gleichzeitig die Sportseite einer griechischen Zeitung studierte. Auf dem Tisch lagen die Sports Illustrated, Sporting News und andere Sportzeitschriften sowie eine Beretta 8000 (9 mm). Klaus sah etwas ungehalten aus, als er versuchte, über Basils lautem Schmatzen etwas zu verstehen.
«Nein», brüllte Klaus ins Telefon. «Maradona ist passe, gib mir Italien für, äh, zehntausend.» Er hörte einen Moment zu. «Nein, ich will größere Außenseiter. Ja, ideal. New Orleans in der Super Bowl. Gut.» Klaus legte auf.
Basil unterbrach seinen Hähnchenverzehr lange genug, um Klaus ein Blatt Papier zu reichen.
«Das war in deinem Faxgerät», sagte er. < Klaus betrachtete das Fax. Es war das inzwischen international zirkulierte Foto von Bob. Derjenige, der es Klaus geschickt hatte, hatte auch dazugeschrieben: «Der , alias Robert Dillon, NYC.»
«Das ist der berühmte ?» fragte Klaus. «Er sieht aus, als käme er direkt aus einem Comic-Heft.» Er hielt kurz inne, sah erst auf das Fax, dann zu Basil. «Weißt du, ich fang allmählich an, dieses Geschäft zu hassen.» Verärgert zerknüllte er das Fax.
«Klaus, bitte. Du hast es nie gemocht.»
«Nun, ich mag es jetzt noch weniger», sagte Klaus und sah mit leerem Blick zum Horizont.
«Ich bin müde, Basil. Der ganzen Sache müde.»
«Du bist nicht müde», meinte Basil. «Du ärgerst dich, daß die eIA einem Unbekannten eine Million für einen Mord bezahlt.»
Klaus beruhigte sich schnell wieder. «Sie wollen, daß er Riviera umbringt? Schön. Niemand mit einem Gramm Intelligenz im Schädel würde so einen Job annehmen. Das ist ein unmöglicher Auftrag.»
«Nicht für Klaus», neckte Basil. «Ich wollte ihn nicht haben.»
«Sie haben ihn dir nicht angeboten.» «Ich glaube, es ist Zeit, daß ich aufhöre.»
Basil dachte kurz darüber nach und ging dann behutsam vor. «Und was wirst du dann tun? Du hast ein teures Hobby, Klaus. Und wenn du nicht die Schulden bezahlst, die es verursacht, wirst du, wie soll ich sagen - zwangspensioniert.»
«Vielleicht ist das genau das, was ich will», sinnierte Klaus trübe. «Schließlich heißt es, daß jeder Mann einmal fallen muß.»
Basil legte die Keule weg und wischte sich die Finger ab. «Klaus, hör zu. Du bist der Beste deines Fachs, aber du mußt bereit sein, jeden Auftrag anzunehmen, der dir angeboten wird, wenn du bei deinem extravaganten kleinen Zeitvertreib bleiben willst. Wenn du weiter auf deinen Prinzipien herumreitest, von wegen wer den Tod verdient und wer nicht, wird dieser dir alles wegschnappen. Das willst du doch nicht, und ich schon gar nicht. Du weißt doch, wie gerne ich dein Haus hüte.»
Klaus machte sich keine Sorgen, daß er alles verlieren könnte.
Sein materieller Besitz bedeutete ihm wenig, und seine Selbstwertgefühle nahmen rapide ab.
«Verdammt noch mal, wer ist dieser amerikanische Dreckskerl?!»
«Vielleicht solltest du das herausfinden.» Basil nagte das restliche Fleisch von der Keule.
Klaus nahm die Beretta in die Hand und betrachtete sie. «Ja, vielleicht sollte ich das wirklich.»
Blitzschnell wie eine angreifende Viper zielte Klaus auf einen buschigen Baum im Garten und - PENG! - feuerte.
Eine Olive fiel intakt von ihrem Zweig.
Er erledigte - PENG! - die Olive, bevor sie den Boden berührte.
Mr. Silversteins leerstehendes sechzehnstöckiges Gebäude belegte einen halben Stadtblock nicht weit vom Empire State Building. Der verlassene Bau hatte sowohl am Broadway als auch an der 6th Avenue einen Eingang, obwohl die Lobby so gebaut war, daß man nicht von einer Straße zur anderen hindurchsehen konnte.
Aufgrund der Art und Weise, wie der Broadway sich in
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