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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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hoffnungsvoll. In seinen Träumen hatte er am Steuer eines glänzenden neuen Kombis gesessen, mit einer wunderbaren Termite aus Glasfaser (Reticulitermes jlavipes), die stolz auf dem Dach hockte und aufgeregt mit den Flügeln schlug, während Bob von einem Auftrag zum nächsten eilte.
    Er war gerade im Begriff, mit Sy einen Multimillionen-DollarVertrag für seine Vollbiologische Schädlingsvernichtung abzuschließen, als der Wecker klingelte.
    Bob interpretierte den Traum als ein gutes Zeichen. Er spürte es in seinen Knochen, daß der Erfolg unmittelbar bevorstand.
    Heute wollte er Rasse Drei installieren und damit seinem Traum wieder einen Schritt näher kommen. Aber der Glanz seines bevorstehenden Erfolges verblaßte bei der Vorstellung, mit Werkzeugkasten und Wanzenkästen in die Subway zu steigen.
    Scheiß drauf, dachte er. Heute würde er mit dem Auto in die Stadt fahren.
    Nach einer dünnen Tasse Instant-Kaffee stieg Bob in den alten qualmenden Pinto und fuhr damit bis in die Nähe, wo er hinmußte. Die Adresse hatte er auf einem Zettel gehabt, aber das verdammte Ding verloren. Er erinnerte sich nur noch, daß er nach einem dichtgemachten Restaurant suchen mußte, das nach seinem Standort in North SoHo benannt worden war.
     
    Es war keine einzige Parkuhr zu sehen. Eine halbe Stunde lang fuhr Bob die Mercer hoch, die Greene hinunter und dann wieder die Wooster hoch. Schließlich fand er eine Lücke in einer 9 bis I9-Uhr-Zone auf der Sullivan gegenüber dem «Napoli Bar & Grill». Er hatte keine Ahnung, wie weit er von seinem Arbeitsplatz entfernt war, aber ein ganztägiger Parkplatz war ein seltenes und wunderbares Gut, und so griff er zu.
    Er schnappte sich sein Werkzeug und seine Schachteln mit der Aufschrift MÖRDER, RASSE 3 und machte sich auf die Suche nach ... wie zum Teufel hieß dieser Laden doch gleich?! Es hatte irgendwas mit seinem Standort zu tun. Das war's! NoSoHo, wie in North SoHo, ein Schnell-Imbiß, der, so stellte Bob sich vor, von sinnlosen und an dieser schrecklichen Stadt zerbrochenen Menschen frequentiert worden war.
    Trotzdem, während der Name - «NoSoHo» - mies war, war das Essen (eine Mischung aus Französisch-Vietnamesisch, Cajun und Tex-Mex) noch viel mieser gewesen, und so mußte das Restaurant dichtmachen. Irgendwie waren Bayou-geschwärzte Schnecken in Cilantro-Maulwurf-Soße im Big Apple nicht angekommen.
    Zwanzig Minuten lang wanderte Bob ziellos durch die Straßen und fragte sich schon, ob er durch SoSoHo wanderte anstatt durch NoSoHo. Schließlich akzeptierte er die Tatsache, daß er sich verlaufen hatte, und begann jemanden zu suchen, den er nach dem Weg fragen könnte.
    Aus der Ecke hörte er ein Geräusch näher kommen. Aus dem Geräusch wurde ein Obdachloser, der einen Einkaufswagen schob. Wie viele Menschen dachte Bob, daß jeder, der einen Einkaufswagen den Bürgersteig entlangschob, obdachlos sein mußte.
    Der Wagen ratterte vor Dosen und Flaschen, und von den Seiten hingen wie Satteltaschen große Plastiktüten, die mit WeißGott-was vollgestopft waren.
    Der Mann am Steuer hatte einen langen, rasputinhaften Bart, der ihm vom Kinn nieselte und dessen Ende säuberlich im Oberteil eines schmuddeligen und stil- wie farbmäßig schwer definierbaren Kostüms steckte. Es sah aus wie eine zerlumpte Uniform, wie sie in einem nuklearen Entseuchungszentrum nach dem Dritten Weltkrieg benötigt werden könnte. Ein weißer Schutzhelm saß ihm so tief auf dem Kopf, daß die gelben Augen kaum zu sehen waren. Die Ohren waren von Ohrenschützern bedeckt, wie man sie normalerweise trägt, wenn man Jets auf der Rollbahn herumdirigiert. Ein schmutziger weißer Schal um den Hals sorgte dafür, daß die einzig sichtbare Haut seine Nase war. Die vergilbende Hose schien aus irgendeinem Plastikmaterial zu bestehen und war mit Gummibändern fest um die Knöchel befestigt. Ein Paar verdreckte weiße Basketballschuhe vervollständigte das postnukleare Ensemble.
    Bob ging auf den Mann zu, um ihn nach dem Weg zu fragen, aber gerade als er zu sprechen ansetzte, hob der Mann mit einer heftigen Bewegung einen behandschuhten weißen Finger hoch. Stumm starrte Bob auf den Finger. Die Augen des Mannes öffneten sich weit und blickten um sich auf Dinge, die Bob verborgen blieben. Dann machte der Mann einen Schritt nach vorn, furzte laut, lachte los und brüllte: «Ich bin auf eine Ente getreten! Ich bin auf eine Ente getreten!»
    Dann wurde er ebenso plötzlich wieder still und starrte Bob an, als wollte

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