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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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bezahle euch ... » Er hielt inne, um ein paar Kalkulationen anzustellen. « ... eine Million Dollar!»
    Die drei Mörder blickten sich gegenseitig aus kalten Augen an.
    Dann begannen sie, im Geiste ihren Anteil an der Million auszugeben. Dercabron war schon so gut wie ein totercabron.
    An jenem Nachmittag herrschte im CIA-Büro eine spürbare Aufregung. Sein neuester Abschuß hatte dem Ruf des «Schädlingsvernichters» einen beträchtlichen Schub verliehen. Zwei junge Agenten standen beim Trinkwasserbehälter und diskutierten das Ereignis in ehrfürchtigem Ton.
    «Hat den Burschen genau zwischen den Augen erwischt», sagte der erste. «Ein Schuß. Bam!» Er klatschte die Hände zu~ammen, um dem «Barn» mehr Wirkung zu verleihen.
    «Dieser Typ ist der beste», meinte der zweite Agent. «Erst erledigt er diesen Job in Istanbul, dann macht er Madari und Pes- cadores kalt. Dann läßt er Huweiler und zieht Riviera und Ramon aus dem Verkehr, und das alles innerhalb von, . was, sechs Monaten? Und niemand weiß, wo er herkommt?» Mike Wolfe erschien, beiläufig eine Tasse Tee umrührend. «Fast niemand», verbesserte er.
    «Sie kennen ihn, Sir?» staunte einer der Agenten.
    «Ist er wirklich so gefährlich, wie alle behaupten?» fragte der andere.
    «Schlimmer. Viel schlimmer», erwiderte er dramatisch. «Hat einer von euch Anfängern schon mal was von Dan Mitrione gehört?»
    Die mit ihrem Geschichtswissen herausgeforderten Agenten schüttelten etwas betreten die Köpfe. «Nein.»
    «Paßt», sagte Wolfe verächtlich. «Wißt ihr, das Problem mit euch Techno-Welpen ist, daß ihr keine Bücher mehr lest. Aus einem guten Buch kriegt ihr mehr nützliche Informationen als aus hundert abgefangenen Satellitenübertragungen. Mitrione hat für uns gearbeitet, und ihr könnt mir glauben, er war kein Meßdiener. Aber ich sage euch, neben diesem Dillon-Typen sieht er aus wie ein luschiges kleines Pfadfindermädchen.»
    <. Das gefällt mir», nickte der erste Agent anerkennend. «Ich finde, das ergäbe eine tolle Fernsehserie.»
    «Oder einen Film», sagte der zweite.
    «Na ja, ihr könnt euren kleinen grünen Arsch drauf wetten, daß das Drehbuch auf meinem Buch basieren wird. Und ich werd dafür sorgen, daß Sean Connery meine Rolle spielt.»
    Klaus blätterte gerade Racing Form durch. Das Klopfen an der Tür erschreckte ihn, wie es jeden Killer erschrecken würde, der keinen Besuch erwartet. Er zog eine Pistole unterm Kopfkissen hervor und ging zur Tür.
    «Ja?» fragte Klaus.
    «Zimmerservice», antwortete eine Männerstimme. «Ich habe keinen Zimmerservice bestellt.» «Gratis-Frühstück und Zeitung, Sir.»
    Klaus versteckte seine Waffe hinter dem Rücken und riß die Tür auf. Als er aus dem Augenwinkel das Blitzen von Chrom sah, wurden seine Instinkte aktiviert. Er versetzte dem glänzenden Gegenstand einen blitzschnellen seitlichen Tritt und ließ sein Gratis-Frühstück zu Boden segeln, wobei der Toast natürlich mit der Marmeladenseite nach unten landete.
    «Scheiße!!» kommentierte der Kellner, dessen Waffe ein silberner Sahnekrug war. «Sie scheinen ein bißehen nervös zu sein, Sir, ich besorg Ihnen etwas Koffeinfreien.»
    Klaus entschuldigte sich ausführlich und half beim Saubermachen. Er gab dem Kellner ein großzügiges Trinkgeld und bestellte fürs nächste Mal Vollweizen-Toast.
    Dann ging er wieder in sein Zimmer und überflog die Times, während er auf den Koffeinfreien wartete. Tief im Lokalteil vergraben entdeckte Klaus eine kleine Schlagzeile:
    BOLIVIANISCHER KILLER NIEDERGESCHOSSEN
    Aus dem Text ging hervor, daß offizielle Stellen einen amerikanischen Killer, der als «der Schädlingsvernichter» bekannt war, für den Mord verantwortlich machten. Die offiziellen Stellen bestritten, irgend etwas über diesen Killer zu wissen, und betonten, daß der Staat weder ihn noch irgendeinen anderen Profikiller jemals engagiert habe, irgend etwas Illegales in diesem oder einem fremden Land zu tun, und daß man so etwas nie tun oder auch nur erwägen würde, und wer das Gegenteil behaupte, sei ein unpatriotischer Lügner.
    Klaus ließ die Zeitung langsam auf den Schoß sinken. Irgendwas an diesem Bild war eindeutig falsch, und er mußte herausfinden, was es genau war, bevor er die Entscheidung traf, ob dieser «Schädlingsvernichter» verdiente, getötet zu werden.
     
     
    10
     
    Als Bob am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich besonders

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