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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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höchst unerfreulichen Anblick. Der freakige Tanz verlagerte sich aufs Bett, wodurch seine Miniaturteile auf eine Weise hin und her wackelten, die diesen pervertierten Däumling anscheinend befriedigte.
    Mit affektierten Tänzelschritten umkreiste er mehrmals seinen Koffer, wobei in seinen unteren Regionen deutliche Erregung zu erkennen war. Er verdrehte die Augen, als sich der Orgasmus unaufhaltsam näherte, und plötzlich kollabierte er zu einem winzigen Haufen und fing an, sein steifes elfisches Glied heftig zu massieren.
    Nach Vollendung dieser seltsamen Herumtollerei rollte der nackte wachstums benachteiligte Mann herum und klappte schwer atmend seinen Koffer auf, wodurch mehrere puppenhafte Kleider zum Vorschein kamen, drei Paar rüschenbesetzte rosa Höschen, eine abgesägte Schrotflinte und eine stumpfnasige Pistole Kaliber 38.
    Dies war kein gewöhnliches Produkt endokriner Fehlfunktion und dysfunktionaler Familie. Dies war eine Killer-Pygmäe, eine mordende Meise, ein perverser Söldner mit einer Knarre so groß wie er selbst.
    Sein Name war Reginald. Er war unter den ersten fünf der Weltrangliste plaziert. Und er war hier, um Bob zu töten.
    Genüßlich sog Bob den Geruch der dampfenden Bratkartoffeln ein, die gerade an ihm vorbeigetragen wurden. Er war in der Lower East Side in dem Coffee Shop, wo Mary früher gearbeitet
    . hatte, ein Palast aus weißem Linoleum mit blauen und grünen Spritzern und von den kurzen braunen Spuren unbeaufsichtigter Zigaretten verunziert. Bob legte die Hände um den Kaffeebecher, während er mit einer Kellnerin sprach.
    «Wann hast du mit ihr geredet?» fragte er.
    «Sie hat angerufen und mich gebeten, ihr ihren letzten Lohnscheck zu schicken. Mehr hat sie nicht gesagt, Bob.»
    «Hat sie gesagt, wann sie wiederkommt?» Tiefe Einsamkeit lag in seiner Stimme.
    «Bob, ich bin mir nicht sicher, ob sie daran denkt, tut mir leid. Hör zu, ich muß wieder an die Arbeit. Willst du noch einen Kaffee?»
    «Koffeinfreien.»
    Von einer teilweise verkleideten Außentreppe am Gebäude gegenüber beobachtete Klaus durch sein Fernglas Bob. Er würde warten, bis Bob den Coffee Shop verließ und irgendwo alleine war, und ihn dann töten. Es sollte nicht noch jemand anders dabei zu Schaden kommen.
    Geistesabwesend starrte Bob aus dem Fenster. Er bemerkte nicht den Mann, der neben ihm stehenblieb. Klaus jedoch kannte Mike Wolfe gut, sie hatten schon mehr als einmal geschäftlich miteinander zu tun gehabt. Aber wieso war Wolfe hier? Hatte Bob ihn doch gelinkt? War er doch der «Schädlingsvernichter»? Klaus fragte sich, ob er allmählich nachließ.
    Bob erschrak, als Wolfe ihn ansprach. «Hey, Zimmerman.»
     
    Bob verschüttete heißen Kaffee in seinen Schoß. «Jau! Autsch!
    Jajaja!» Bob sprang auf und erschreckte Wolfe, der die Hände hochhielt.
    «Langsam langsam, ich bin's bloß.»
    «Ach du Scheiße», sagte Bob, als er den angeblichen Staatsbeamten erkannte.
    «Ich schätze, es ist Ihr gutes Recht, nervös zu sein, nach Rivieras kleiner Pressekonferenz. Ich hoffe, das ist Koffeinfreier, was Sie da trinken. Was dagegen, wenn ich mich setze?»
    «Was wollen Sie?» fragte Bob, der für so was nicht in Stimmungwar.
    Wolfe setzte sich Bob gegenüber. «Was dagegen, wenn ich Sie frage, wie Sie dazu kommen, am Fenster zu sitzen?»
    Bob sah das Fenster an, dann Wolfe. «Könnten Sie das wiederholen? Vielleicht habe ich die Frage nicht verstanden.»
    «Ooohhh, Momentchen», meinte Wolfe und hielt sich einen Finger an die Nase, bevor er damit auf Bob zeigte. «Ich hab's kapiert. Wenn Sie so eindeutig zu sehen sind, können die Sie nicht sehen. Das ist aus der Kunst der Tarnung, wenn ich mich nicht irre. Das hätte ich wissen müssen, daß Sie die Klassiker lesen.»
    «Sie können nicht zufällig etwas allgemeinverständlicher reden?»
    «Hören Sie, Bob», ignorierte Wolfe die Frage, «ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.»
    «Einen Moment», sagte Bob, «jetzt hören Sie mir mal zu. Ich
    hab mit Klaus gesprochen, er hat alles erklärt.»
    «Sie haben mit Klaus gesprochen?» Wolfe war überrascht. «Ja, jetzt weiß ich -»
    <    «Die zehn Millionen ... was?» fragte Bob, der nicht sicher war, ob er Wolfe richtig verstanden hatte.
    «Ahh. Genau wie ich

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