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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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unangreifbaren Position befand. Dazu war mehr nötig als eine gewisse Sympathie für eine auswärtige MechKriegerin. »Mech-Kriegerin Kay.« Er bemühte sich um beschwichtigende Worte, wusste aber gleichzeitig, dass sie ihm gegen die wachsende Wut nichts nutzen würden, die ihr tiefe Falten auf die Stirn zeichnete. »Können Sie irgendwelche Umstände anführen, die Ihr Eigentum als unter Zollaufsicht besser beschützt erscheinen ließen?«
    »Nein. Nicht exakt.« Tassa schürzte nachdenklich die Lippen und befand sich offensichtlich in einem inneren Widerstreit. Mit einem bedauernden Kopfschütteln und einem misstrauischen Blick zu Norgales griff sie in den Ausschnitt ihres Overalls und zog ein gefal-tetes Blatt Papier heraus, das sie Raul Ortega reichte.
    Das Blatt war noch warm von ihrem Körper und duftete schwach nach Jasmin. Ein Verifax, bemerkte der Zollbeamte, als er den Rand eines in die Fasern eingearbeiteten Hologramms sah. Nahezu unmöglich zu fälschen. Sobald er die erste Faltung öffnete, strahlte es wie Leuchtfeuer auf . und traf Raul wie ein Schlag in die Magengrube. Es war ein von oben durch einen Novastern gestoßenes Schwert in einem Kreis aus zehn winzigen Sonnen - eine für jede Präfektur der Republik.
    Das offizielle Siegel des Exarchen.
    Falls es noch irgendwelche Zweifel daran gegeben hätte, räumte die Unterschrift Damien Redburns diese aus. Sie stand in enger militärischer Handschrift knapp über dem Hologramm. Die beiden nächsten Faltungen öffnete Raul mit größerer Sorgfalt, beinahe ehrfürchtig. Die Verifaxnachricht war ebenso knapp wie deutlich und entsprach damit ganz dem Charakter des Exarchen.
    Bitte behandeln Sie die Trägerin dieses Dokuments, Tassa Kay, mit allem gebotenen Entgegenkommen. Die Republik ist ihr zu Dank verpflichtet. Damien Redburn
    Raul schluckte trocken und betrachtete Tassa Kay mit neuen Augen. Wut und Verärgerung waren noch immer offensichtlich, aber jetzt bemerkte er auch eine leichte Belustigung. Die Art, wie ihre Lippen sich in einem Mundwinkel hoben, und die Neigung ihrer Schultern. Eine Katze, die mit zwei Mäusen spielte. Wenn nicht sogar eine Spinne, die zwei Fliegen in ihren Salon einlud.
    Nun, eine der Fliegen war durchaus erfreut, die Zähne hinter ihren ... nun ja, nicht gerade honigsüßen Worten zu entdecken. Raul hatte Tassa helfen wollen, und sie hatte ihm hinreichend Rechtfertigung für jede Entscheidung an die Hand gegeben, die er treffen wollte. Legat Stempres würde sich bestimmt nicht mit dem Exarchen anlegen, der ziviler und militärischer Kommandeur der ganzen Republik war. Er reichte das Verifax weiter an Captain Norgales und winkte den Zweiten Offizier Thomas wieder heran.
    »Die Zollbehörde übernimmt die Aufsicht über Mech-Kriegerin Kays Ryoken «, erklärte er Thomas, ohne Tassa ganz aus den Augen zu lassen. »Der Mech wird auf unserer Außenstation hier in San Marino aufbewahrt.« Er wehrte Tassa Kays drohenden Wutausbruch mit einem Kopfschütteln ab. »Um den zusätzlichen Schutz durch die Anwesenheit örtlicher Milizstreitkräfte zu nutzen.
    Die Maschine bleibt unter der Autorität des Zolls. Captain Norga-les?«
    Der Offizier wirkte ganz und gar nicht erfreut, doch er reichte Tassa Kay ihr Verifax vorsichtig zurück und nickte.
    Raul lächelte dünn. »Das genügt mir. Zweiter Offizier Thomas, wenn Sie die entsprechenden Compblockformulare besorgen, unterzeichne ich sie. Guten Tag«, verabschiedete er Norgales. Und zu Tassa sagte er: »Viel Glück.« Dann ließ Raul die beiden allein. Er wusste, es war immer besser, zu schwierigen Verhandlungen so schnell wie möglich Abstand zu gewinnen. Alles andere forderte nur Diskussionen über Sinn und Unsinn seiner Entscheidung heraus.
    Stattdessen beschäftigte er sich wieder mit dem BattleMech und ging diesmal bis geradewegs an den Kokon. Er blieb unter dem vorspringenden Cockpit der Maschine stehen. Die Panzerung der Oberschenkel war am hinteren Ende besonders breit, etwas, das er zuvor nicht bemerkt hatte. Hätte er es nicht besser gewusst .
    »Und, was sehen Sie?«
    Tassa Kay stand schräg links hinter ihm. Raul hatte sie nicht kommen hören, was angesichts ihrer Ausstrahlung kaum zu glauben war. Er spürte ihre Gegenwart beinahe körperlich, eine unterschwellige Wärme. Er musste plötzlich schlucken, bevor er antworten konnte.
    »Ryoken II , so viel ist klar«, sagte er. »Sechserlafetten an Stelle der üblichen LSR, mittelschwere Laser oben - ich vermute Extremreich-weite -

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