Der Kampf beginnt
»Ich hätte nie gedacht ...«, setzte er an, dann räusperte er sich. »Ich wollte nie ...«
Hinter ihm erklang eine neue Stimme und drückte aus, was er nicht fertig brachte. »Das ist Rauls Art zu sagen, er ist einverstanden, Mylady.«
Raul hatte gehofft, dass Jessica es sich anders überlegen und ihm folgen würde, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ein derartiges Angebot hören - oder es für ihn annehmen! - würde.
Auf dem Videobildschirm versteifte Lady Lakewood sich überrascht, als Raul aufstand und den Sessel zur Seite schob, damit Jessica neben ihn treten und an dem Echtzeitgespräch teilnehmen konnte. »Sie haben eine seltsame Art, Geheimnisse zu wahren, Mister Or-tega.« Ihre Stimme klang deutlich abgekühlt.
»Es ist nicht seine Schuld«, verteidigte ihn Jessica. »Nicht allein seine Schuld. Als ich herausfand, dass hier niemand verletzt worden ist, trotz aller Brände und Explosionen und eingestürzten Mauern, war mir klar, dass der größte Teil der Verwüstungen nur vorgetäuscht ist.« Sie schenkte der Frau auf dem Schirm ein leises Lächeln, während ihre Hand hinüber zu Raul glitt und die seine fasste. »Ich kann ein paar Unterlagen im Krankenhaus korrigieren. Ein, zwei Tote in den Akten sollten helfen, unerwünschte Fragen abzublocken.«
»Außerdem«, setzte Raul hinzu und fühlte die Wärme von Jessicas Hand in seiner, »wenn ich nicht weiß, wem ich vertrauen kann, was haben Sie dann von meinem Urteilsvermögen?«
Janella Lakewood ließ es sich durch den Kopf gehen und nickte, wenn auch zögernd. »Dann nehmen Sie an?«
Raul drehte Jessica zu sich um. »Ich halte es immer noch für meine Pflicht, die Republik zu verteidigen«, sagte er zu ihr. »Aber ich muss zugeben, ich bin nicht mehr so versessen darauf, wie ich es früher einmal gewesen wäre.«
»Es freut mich zu hören, dass der Traum etwas von seinem Glanz verloren hat. Möglicherweise hilft dir das, keine zu großen Risiken einzugehen.« Sie zögerte. Dann: »Ich weiß noch nicht, wie viel ich bereit bin, in die Republik zu investieren, Raul, aber ich habe mich definitiv entschieden, Achernar zu verteidigen. Als Ritter kannst du das auch, nur viel wirksamer.«
Er erinnerte sich an ein anderes ihrer alten Streitthemen. »Meine Pflichten könnten mich zwingen, Achernar zu verlassen.«
»Möglicherweise wäre es gar nicht so schlecht, dein Gesicht für eine Weile nicht mehr zu sehen.« Jessica lächelte. »Vorausgesetzt, du kommst zurück.«
»Dann lautet die Antwort ja«, erklärte Raul. »Ich nehme an, Mylady.«
»Dann vertraue ich Achernar Ihren Händen an«, sagte sie. »Es kann eine Weile dauern, bis Ihre Ernennung den Amtsweg hinter sich gebracht und Ihre Ritterwürde mit Brief und Siegel anerkannt ist, aber ich werde Ihrer planetaren Gouverneurin mit dem nächsten erreichbaren Sprungschiff etwas zukommen lassen. Halten Sie in der Zwischenzeit den Kollaps - den vorgetäuschten Kollaps - aufrecht, während ich sehe, wie sich die Lage hier auf Ronel weiter entwickelt. Und tun Sie, was in Ihren Kräften liegt, um auf alles vorbereitet zu sein.«
Bei diesem Vorschlag konnte Raul ein Lächeln nicht unterdrücken. Es war zu gleicher Zeit ernüchternd und amüsant. »Ich lerne schnell«, versprach er.
»Das ist gut«, stellte Lady Janella Lakewood fest. »Ich bin mir nämlich nicht sicher, wie viel Zeit die Republik noch hat.«
Danksagung
Diesen Roman zu schreiben, war für mich so etwas wie eine Erlösung. Es war der Beweis, dass BattleTech noch lebt. Mit der Ankündigung, FASA würde den Laden dichtmachen, begann eine Zeit der Unsicherheit, während derer im Hintergrund ständig die Furcht lauerte, dass es mit Finale wirklich und wahrhaftig >vorbei< sein würde. Aus. Ruhe in Frieden.
Es ist toll zu sehen, dass man ein gutes Universum nicht so einfach zu Grabe tragen kann. Die BattleTech-Saga wird unter dem Titel MechWarrior fortgesetzt, und es ist mir wichtig, dass dieser Roman, Der Kampf beginnt, ohne das Zutun der im Folgenden Aufgelisteten nicht zustande gekommen wäre:
Dank an Jordan und Dawne Weisman, Mort Weisman und Maya Smith für ihre Unterstützung und harte Arbeit hinter den Kulissen bei WizKids Games. Ebenso Sharon Mulvihill, Pam, Scott und andere, die mithelfen, die Firma und deren Spieluniversen zu neuen Höhepunkten zu führen.
Mein Agent, Don Maass, der sich mit der neuen Firma große Mühe gegeben hat. Meine Herausgeberin, Janna Silverstein, die sich ihrerseits große Mühe mit einem sehr
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