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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Raumhafen, was Sie brauchen. Ich zeichne es ab. Und noch einmal danke, dass Sie rausgekommen sind.« Er schaute mit sichtbarem Widerwillen zu der Hauptstadt hinüber, die am Horizont aufragte. »Die meisten da draußen wollen bloß ihre Ruhe haben.«
    Jessica eingeschlossen. Aber das verriet sie ihm nicht. Wie schon gesagt, sie war einmal hier, und es gab Arbeit für sie. Und es passte nicht zu ihr, Menschen, die Hilfe brauchten, den Rücken zu kehren.
    Gar nicht so viel anders als Raul, entschied sie.
    Vielleicht.
    Offiziersmesse, Milizzentrale Achernar, Achernar Präfektur IV, Republik der Sphäre
    Die Möglichkeiten der Milizbasis waren beschränkt, aber alle grundlegenden Einrichtungen waren vorhanden, einschließlich einer Offiziersmesse.
    Nachdem er sich beim Offizier vom Dienst gemeldet hatte, war Raul kaum noch Zeit für eine Dusche geblieben, bevor er Tassa Kay traf, die von einer Arbeitsschicht zurückkam. Seine schwarzen Locken waren noch feucht und er trug nur die Gefechtsmontur, die alle Milizmitglieder für Alltagsverrichtungen bevorzugten. Seine einzige Konzession an die Bequemlichkeit - und möglicherweise auch an Tassas Gegenwart - waren die bis zum Ellbogen aufgekrempelten Ärmel. Raul hatte kräftige Arme und unter Achernars heller Sonne schimmerte seine Haut wie Kupfer.
    Die beiden bestellten sich an der Bar Drinks und Essen, dann setzten sie sich an einen der Tische im Freien. Eine späte Nachmittagsbrise strich über das Mäuerchen, das die Messe einschloss, und bewegte die Ränder der Tischdecken. Raul deutete mit dem Kopf zu einem Tisch mit Sonnenschirm, deutlich abseits der anderen Gäste. Die meisten anderen aßen allein oder in Zweiergruppen, die sich in gedrückter Stimmung über die schweren Verluste unterhielten, die die Stahlwölfe austeilten. Raul hatte keine Lust, das Gespräch mit Tassa von dieser düsteren Stimmung stören zu lassen.
    Nachdem er sich gesetzt hatte, breitete er die Hände auf dem Tisch aus, und plötzlich war er nervös. Er fühlte sich noch immer etwas schuldig, dass er Jessica am Raumhafen allein gelassen hatte. Er hatte sie nicht belogen. Nicht richtig. Nach der Ablösung durch den neuen Fahrer hatte er Anweisung gehabt, sich wieder auf der Basis zu melden. Und das hier war keine Verabredung. Es war ein Essen -und die Gelegenheit, vielleicht endlich etwas mehr über Tassa Kay in Erfahrung zu bringen.
    In Ordnung, Tassa war attraktiv. Raul sah keine Veranlassung, sich deswegen Schuldgefühle zu machen. Nur hatte er sie trotzdem.
    »Sie scheinen wegen irgendetwas bedrückt«, bemerkte Kay. Sie zog das Schweißband von der Stirn und band ihre Haare damit zu einem improvisierten Pferdeschwanz. Tassa war in dunkles Leder gekleidet und wirkte völlig entspannt, eine Haltung, von der Raul sich wünschte, er hätte sie so leicht annehmen können. »Ich hoffe, das liegt an mir«, fügte sie mit einem verschmitzten Lächeln hinzu.
    Raul holte ein paar Münzen aus der Tasche und warf sie aufs Tablett, als eine Ordonanz ihre Drinks brachte. »Ich musste überhastet vom Raumhafen aufbrechen, um rechtzeitig hier zu sein. Ich habe möglicherweise ... eine große Unordnung hinterlassen.«
    »Ja, das ist mir bereits an Ihnen aufgefallen, Ortega.«
    Raul nippte am Glas und verzog das Gesicht. Der bittere Geschmack brannte sich in seine Kehle. Der Whiskey in der Messe war kein Glengarry Reserve. »Warum sind wir dann hier?«
    Tassa rührte ihr Glas um, indem sie die Eiswürfel rotieren ließ. »Ich habe nicht gesagt, dass daran etwas Schlechtes ist.« Sie nahm einen kräftigen Schluck. »Ich bin gekommen, um zu sehen, wen Sie heute verärgern.«
    »Niemanden. Es sei denn, Sie mögen keine Fragen.«
    »Versuchen Sie immer noch, mich auszuhorchen?«, fragte sie mit einem dunklen Lächeln.
    Er hustete in sein Glas. Der Alkohol brannte bis in die Stirnhöhlen. »Kann sein«, stieß er hervor und versuchte sich zu erholen. »Sie haben selbst festgestellt, dass Sie mir was schulden. Zweimal.«
    Tassa Kay musterte ihn lange und kalt über den Rand ihres Glases. Ihre grünen Augen verengten sich zu hauchdünnen Schlitzen. »Ich würde sagen, eine dieser Schulden habe ich auf der Ebene bereits beglichen. Fußkranker Legionär, hartnäckiger Jagatai. Sie erinnern sich möglicherweise.«
    »Zugegeben.«
    Genau genommen wäre die Republikmiliz an diesem Tag schwer durch die Mangel gedreht worden, wäre Tassa nicht gewesen. Seitdem war sie noch zweimal ausgerückt, um Stahlwolf-Vorstöße

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