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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Laserfehlschüssen geschwärzt und von Artilleriebeschuss aufgerissen. Ein Tunnelabschnitt - Teil eines der beiden subplanetaren Gänge, die das ursprünglich abgesicherte Gelände mit dem Servicebereich auf der größeren, zivilen Seite des Raumhafens verbanden - war eingestürzt, eine lange und tiefe Senke, in die ein Scharfschütze der Republikmiliz gefallen war. Der zweite Tunnel brauchte ungeheure Mengen an Stützwerk, bevor man ihn wieder freigeben konnte.
    Arbeitsteams, hauptsächlich zivile Freiwillige, hatten sich über das verwüstete Gebiet verteilt. Sie versuchten, die Trümmer wegzuräumen und zu bergen, was sich an wiederverwertbarer Ausrüstung finden ließ. Wie Ameisen bei dem Versuch, einen zertretenen Hügel erneut aufzubauen, bildeten die Arbeiter eine Kolonne, die Dreck und Steine aus dem Bereich des zweiten Tunneleingangs schaffte. Sie waren mit Bulldozern zugange, mit Kränen und sogar mit einem der immer seltener werdenden IndustrieMechs. Ein Team hatte Spürhunde dabei und war auf der Suche nach drei vermissten Reservisten, die möglicherweise unter den Trümmern begraben lagen. Das war eine Aufgabe, für die Raul nicht geschaffen war. Glücklicherweise hatte er eine Wahl.
    Heute hatte Raul freiwillig einen Teil seiner Freizeit geopfert, um den Platz des normalen BauMechfahrers einzunehmen, der auf einen für den Kampfeinsatz nachgerüsteten ArbeitsMech umgeschult wurde. Ihm war klar, dass auch diese Maschine bald zur Basis zurückbeordert werden würde. Dort montierte man eine Raketenlafette über das Motorgehäuse und modifizierte möglicherweise sogar einen der Arme, damit er eine leichte Autokanone oder eine Wegwerf-Raketenlafette tragen konnte. In der letzten Woche hatte Erik Sandoval-Gröll bewiesen, dass umgebaute ArbeitsMechs sich gegen Bodenfahrzeuge behaupten konnten, und die Republikmiliz war nicht zu stolz, von dem ehrgeizigen Adligen zu lernen.
    »Der Feind meines Feindes ist mein Freund«, murmelte Raul und klang halbwegs überzeugt.
    Na, zumindest war dies der richtige Planet für derartige Umbaumaßnahmen. Achernar IndustrieMechs war eine der größten Firmen des Systems. Lade-, Forst-, Bergbau- und BauMechs ... Die Liste erinnerte ihn wieder an seine Freiwilligenarbeit.
    Er starrte durch die zerkratzte Panzerglasscheibe und betrachtete den gewaltsam zerlegten Zaun. Das war seine letzte Aufgabe für heute, bevor er sich wieder auf der Basis meldete. Mit einem lauten Seufzer griff er erneut nach dem Draht und versuchte, den Verbindungspfosten zu bergen.
    Daneben.
    Raul schob den Gashebel des Mechs nach vorn, bis der Verbrennungsmotor laut donnerte. Der ganze Mechrumpf schüttelte sich und dunkle Auspuffschwaden stiegen in den Himmel. Raul öffnete die Zange weit, packte so viel Zaundraht wie möglich, dann schloss er die Greifer fest um das Metall und bewegte die Maschine mit schlurfenden Schritten zurück. Der BauMech zerriss den Zaun zu verbogenem Metall und gewann das kurze Kräftemessen mit den eingegrabenen Pfosten schnell. Nachdem das endlich erledigt war, knäuelte er Pfosten und Zaun zu einem unansehnlichen Bündel, fasste es in einer unbeholfenen Umarmung und hob es weit über die Mechkanzel, um es zum wartenden Laster zu tragen.
    Auf der anderen Seite des verwüsteten Geländes stand Jessica Searcy. Der Schutzhelm saß nicht recht auf ihrer Frisur, sie trug eine Kühltasche in der Hand.
    Aus zwanzig Metern Entfernung konnte sie Rauls schuldbewusstes Zusammenzucken vermutlich nicht erkennen. Er winkte sie hastig hinüber zum Laster, mit übertriebenen Gesten, die nicht zu übersehen waren. Raul steuerte den ArbeitsMech durch eine ausholende Kurve, in der er gut auf seine Ladung achtete, und marschierte zu dem wartenden Fahrzeug hinüber, wo er das sperrige Zaunbündel auf der Ladefläche ablegte. Er legte den Rückwärtsgang ein und biss die Zähne zusammen, als die kreischende Warnsirene die Umgebung vor der zurücksetzenden Maschine warnte. Glücklicherweise
    fand er schnell einen freien Platz, um den Mech abzustellen.
    Raul senkte die beiden langen Mecharme als zusätzliche Stützen auf den Boden und schaltete den Motor ab. Ohne das hämmernde Wummern in seinem Rücken schien es, als sei die ganze Welt zur Ruhe gekommen. Er nahm die Ohrenschützer ab und warf sie auf den mit Müll übersäten Kanzelboden. Dann trat er die klemmende Tür auf und sprang direkt hinunter auf den Boden, ohne die kurze Leiter zu beachten.
    Jessica wirkte nicht dienstbereit. Die legere

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