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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Freund hinterher, als er in den Bus sprang. Trotz all der Energie, die er in diesem Sprint gezeigt hatte, hatte sie in Rauls dunklen Augen die sich allmählich ausbreitende Erschöpfung gesehen.
    Die Ärztin in ihr konnte es nicht lassen, nach Symptomen Ausschau zu halten und Diagnosen zu stellen. Raul litt unter verletztem Glauben. Er schien für sie verloren, gefangen zwischen dem, was er von der Bürgerschaft der Republik erwartete, und dem, was er bekam. Falls er nicht aufpasste, hatte sie Angst, dass die Republik Raul auslutschte und wegwarf. Immer vorausgesetzt - sie schüttelte sich -, dass die Stahlwölfe ihn nicht vorher bereits auf dem Schlachtfeld verspeisten.
    »Hierher«, rief jemand und vertrieb die düsteren Wolken, die sich über ihre Gedanken gelegt hatten. »Hier lebt noch jemand!«
    Jessica war nicht gemeint, aber sie reagierte aus der Gewohnheit langer Jahre als Assistenz- und Hospitalärztin. Sie sah, wie ein großer Kran einen Panzer über einem eingestürzten Gewölbe weghob - ein Keller oder ein Tunnel? Jemand saß auf dem Fahrzeug und wedelte verzweifelt mit den Armen. Jessica war eine von mehreren Personen, die hinüberliefen und kam an, als das Fahrzeug sich gerade wieder zu Boden senkte. Arbeiter brachen eine große Luke im Heck des riesigen Metallmonsters auf.
    Der winkende Mann sprang heran. »Er ist bei dem Versuch, einen Weg nach draußen zu finden, ins Munitionslager gekrochen. Das arme Schwein war zwei Tage halb verschüttet.«
    Halb verschüttet und, wie es aussah, halb tot. Jessica drängte sich nach vorne. »Ich bin Ärztin«, erklärte sie und scheuchte mehrere größere Männer beiseite. Der Puls des Mannes war schwach, aber spürbar. Abgesehen von zahlreichen Prellungen und einem offensichtlich gebrochenen Schlüsselbein bestand höchstens die Gefahr innerer Blutungen. »Wickeln Sie den Mann in eine Decke und rufen Sie einen Hubschrauber. Er muss sofort in ein Krankenhaus.«
    »Zehn Minuten«, versprach jemand. Es war einer der Männer, die sie beiseite gedrängt hatte. Er wirkte grobschlächtig, aber kompetent. »Ich rufe ihn selbst.«
    Jessica spießte ihn mit einem wütenden Blick auf. »Rufen Sie den Raumhafen an, dann ist er in fünf Minuten hier«, stellte sie mit einer Kopfbewegung zur anderen Seite des Landefelds hin fest. »Irgendwo da drüben ist sicher ein Hubschrauber.«
    Der Vormann nickte und machte sich an die Arbeit. Wasser und eine Decke trafen ein, und wenige Minuten später donnerte ein Transporthubschrauber über das Raumhafenfeld und setzte in der Nähe auf. Jessica half den beiden MedTechs, den Patienten an Bord zu bringen, informierte sie über die Lage und duckte sich aus der Gefahrenzone, als der Helikopter sich mit einem Satz wieder in die Luft erhob und in gerader Linie Kurs auf River's End nahm.
    Wie üblich nach einem Notfall fühlte Jessica sich einen Moment lang leer und verloren, während der Adrenalinstoß verebbte. Sie wanderte zurück an die Stelle, an der Raul sich verabschiedet hatte. Der Vormann holte sie dort ein.
    »He, ich wollte mich noch für Ihre Hilfe bedanken.« Er klang ein wenig verärgert, zugeben zu müssen, dass er sie nötig gehabt hatte. Aber seine Erziehung war stärker als der verletzte Stolz. »Nach zwei Tagen hat keiner mehr geglaubt, dass wir hier draußen noch Med-Techs brauchen.« Er musterte Jessicas zivile Kleidung mit einem schnellen Blick, schaute ihr ins Gesicht und kam zu einer Entscheidung. »Brauchen Sie eine Fahrgelegenheit zurück zur Stadt?«
    »Ich habe einen Wagen«, wehrte sie zögernd ab. Dann: »Aber jetzt bin ich schon mal hier, und zwar dreckig. Was kann ich tun?« Es passte nicht zu ihr, sich vor Arbeit zu drücken, auch nicht vor körperlicher. Ganz abgesehen von der gerade erfolgten Gefühlsinvestition.
    »Ich weiß nicht ...«, sagte der Vormann. Er hatte struppiges blondes Haar und eine Narbe am linken Auge. Seine Stimme klang respektvoll, besonders nach ihrer Hilfe kurz zuvor, aber er hatte keine Zeit für Spielchen. »Was können Sie tun?«, fragte er.
    »Abgesehen davon, mich für Verletzungen bereitzuhalten?« Jessica lächelte dünn. »Ich kann einfache Fahrzeuge steuern, Schichtpläne organisieren und verletzte Eitelkeiten bandagieren.« Sie erinnerte sich an ihre Kühltasche und fand sie, wo Raul sie abgestellt hatte. »Ich habe eine Tasche mit Broten und Obst, und ich weiß, wo ich mehr davon bekommen kann.«
    Der Vormann lachte, dann nickte er. »Sie sind eingestellt. Holen Sie sich vom

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