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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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in die bequemen Polster der Couch, legte die Füße auf die Glasplatte des Kaffeetisches und entspannte sich. »Ich höre.«
    Erik beugte sich über die Lehne des freien Sessels und fixierte seinen Gast mit einem starren Blick aus den bernsteingelben Augen. »Vierundzwanzig Millionen«, erklärte er offen. »In Republik-Stones oder auf einem Konto der Vereinigten Sonnen. Ich biete Ihnen das Geschäft, das Colonel Blaire Ihnen verweigert hat: einen voll abgesicherten Vertrag für Ihre Dienste auf Achernar, zur Einlösung für Reparaturen oder Ersatzmaterial nach Bedarf. Und wenn Sie abreisen, können Sie zehn ... zwanzig Prozent des Restbetrags für geleistete Dienste behalten.«
    Tassa dachte nach. Erik sah, wie sich ihre Augen kurz verschleierten, als sie in Gedanken versank. Sie senkte den Blick in die schimmernde rote Flüssigkeit in ihrem Glas. »Sie sind sehr großzügig«, kommentierte sie schließlich, so leise, dass es kaum mehr als ein Flüstern war.
    Erik nahm seine Wanderung wieder auf. Diesmal führte ihn der Weg mit weiten, langsamen Schritten rund um das Zimmer. »Wenn ich etwas sehe, das ich will, dann feilsche ich nicht um den Preis. Sie sind es wert, und ich bin bereit, dafür zu bezahlen.«
    Tassa schaute weiter in ihr Glas. »Ein beachtliches Kompliment. Sie verstehen. Für eine Frau wie mich.«
    »Ich hätte nie geglaubt, dass es Frauen wie Sie gibt, Tassa Kay.« Erik blieb hinter ihr stehen, streckte die Hand aus und fuhr mit dem Rücken eines Fingers die warme Kurve ihres Ohrs nach. Dann strich er damit über ihre makellose Wange. Er hörte sie scharf einatmen, fühlte leises Zucken unter seiner Berührung. Unterdrückte sie ein Schluchzen? Erik beugte sich zu ihr hinab. »Wir könnten einander so viel geben, Sie und ich«, wisperte er.
    Das war der Punkt, an dem sie lachte.
    Kein nervöses Kichern oder ein geschmeicheltes Glucksen. Nein. Tassa warf den Kopf in den Nacken und prustete in einem lauten, den ganzen Körper schüttelnden Lachen los, das nicht den geringsten Zweifel an ihrer Belustigung und kompletten Ablehnung zuließ. »Oh. Junge. Wirklich, Erik, ich dachte wirklich, ich könnte meine Gesichtszüge unter Kontrolle halten. Ungelogen. Aber das war einfach zu viel.«
    Sie ließ sich nach vorne fallen, glitt unter seiner Hand weg und stand mit der Eleganz einer Raubkatze auf. »Ihnen fehlt jeder Sinn für Ehre oder Schamgefühl, außer möglicherweise, wo es Ihr öffentliches Image betrifft, und Sie sind dazu noch ein erbärmlicher Menschenkenner. Glauben Sie ernsthaft, Sie könnten mich als eine Ihrer Ja-Mylord-Marionetten kaufen, auf dem Feld und privat? Sie sind ungestüm, selbstherrlich und, das ist möglicherweise das Schlimmste, Sie haben keine Geduld. Einander viel geben?«, spottete sie, während sie um die Couch zu ihm herüberkam. »Vermutlich könnte ich mich nicht einmal darauf verlassen, dass Sie sich nicht nass machen, wenn ich Ihnen das erste Mal ins Ohr flüstere.«
    Erik hatte schon früher Ablehnung, sogar Niederlagen erfahren. Aber niemand hatte ihn jemals derart rüde abgekanzelt. Seine Ohren brannten vor Scham, und seine Finger waren taub, wie erfroren.
    »Das war ein Fehler«, versprach er ihr mit tonloser, düsterer Stimme.
    Tassa schien drauf und dran, ihm den Rest des Weins ins Gesicht zu schütten, dann überlegte sie es sich anders, allerdings nicht aus Angst vor ihm. Ihr bedauernder Blick machte ihm klar, dass sie nicht bereit war, guten Wein an ihn zu verschwenden. Sie leerte den Merlot und warf das leere Glas über die Schulter.
    »Ich habe schon früher Fehler begangen«, stellte sie zur klirrenden Begleitung des zerspringenden Kristalls fest. »Und ich bin sicher, ich werde in Zukunft noch mehr begehen. Aber ich mache lieber Fehler, als keinen Schimmer zu haben, worauf ich mich einlasse. Das ist Ihr Problem, Erik. Auf dem Schlachtfeld und außerhalb.« Sie drehte sich zum Vorraum der Wohnung und entließ ihn so beiläufig, wie Erik es mit einem Dienstboten im Haus seines Onkels getan hätte.
    »Ehrlich gesagt«, bemerkte sie. »Ich hatte schon bessere Angebote.« Tassa warf ihm einen letzten abschätzenden Blick zu. »In jeder Hinsicht.«
    Milizzentrale Achernar, Achernar Präfektur IV, Republik der Sphäre
    Das hämmernde Klopfen an der Tür der Unterkunft riss Raul aus dem stillen Grübeln. Nach Jessicas Verschwinden hatte er kein Licht gemacht. Er fühlte sich allein in der Dunkelheit besser. Das Zimmer roch noch immer nach dem verschütteten Whiskey,

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