Der Kampf beginnt
wunderbarer Erfolg werden.
»Nicht schlecht«, stellte Tassa fest und hielt das Weinglas kennerhaft in der um den Kelch gekrümmten Hand. »Als Ihr Mann um ein Treffen zwischen uns bat, hat er nicht erwähnt, dass es sich um eine gesellschaftliche Gelegenheit handelt.« Ihr Lächeln erstarb, bevor es die Augen erreichte. »Ich hätte mich passender gekleidet.«
Erik zuckte die Achseln. »Ich habe kein Problem damit, wie Sie gekleidet sind.« Tassas Alltagskleidung bestand in der Regel aus einer offenen Lederjacke mit Stahlschnallen, einer Nietenhose und einem Baumwollhemd. Heute Abend trug sie dunkelgraue Reithosen und eine schwarze Bluse mit breitem Kragen und roten Knöpfen - wie die Warnzeichnung einer giftigen Schlange oder Spinne. Mehrere Zentimeter unter den Ohrläppchen funkelten Spinnen aus rotem Emaille. Sie passten hervorragend zu den roten Glanzlichtern in ihrem dunklen Haar. Erik schälte sich aus seiner Uniformjacke und warf sie über die Lehne eines nahen Stuhls. Dann hob er sein Glas und sagte: »Auf legere Bequemlichkeit.«
Sie tranken. Der Wein war trocken und schmeckte nach Brombeer und Johannisbeer, mit einem kaum wahrnehmbaren Hauch von Holzkohle. Erik atmete den schweren Duft tief ein.
»Setzen wir uns doch.« Er ging voraus in den offen angelegten Salon und bedeutete ihr, auf dem Sofa Platz zu nehmen, während er selbst sich den Geboten der Höflichkeit entsprechend in einem Plüschsessel ihr gegenüber niederließ.
»Sie sind eine unglaubliche Kriegerin«, erklärte er. »Ganz ehrlich, ich bezweifle, dass ich jemals jemanden wie Sie gesehen habe, und ich schätze, es ist keine Übertreibung, wenn ich feststelle, dass die Republik-Miliz ohne Ihre Hilfe bis heute nicht funktionieren würde.«
»Das ist aber eine Menge für eine erste Verabredung.« Tassa Kay klang amüsiert, unternahm aber keinen Versuch, Eriks Kompliment abzuwehren.
»Sie wissen selbst, dass es stimmt. So haben Sie es geschafft, sich am ersten Tag gegen Colonel Blaire durchzusetzen, weil Sie wussten, dass er Sie und Ihren Ryoken brauchte.« Er nahm einen Schluck Wein. »Es ist eine hübsche Konstruktion.«
Tassas Lächeln wurde um mehrere Watt dunkler. »Wollten Sie ihn deshalb konfiszieren, bevor die Stahlwölfe eintrafen?«
Vorsicht. Erik nahm einen langen Zug aus dem Weinglas, um Zeit zu gewinnen, und fühlte, wie ein leises Lächeln seine Mundwinkel kräuselte. »Wenn ich mich recht entsinne, war es Legat Stempres, der Ihre Maschine ursprünglich sicherstellen wollte, und das offensichtlich aus gutem Grund. Hätten Sie mit den Stahlwölfen zusammengearbeitet, bezweifle ich sehr, dass wir jetzt diesen wundervollen Wein genießen könnten.« Eine misstrauische Spannung um Tassa Kays Augen verriet sie. Sie schien etwas zurückzuhalten, um sich nicht zu verraten. Erik suchte nach einer möglichen Erklärung, scheiterte und kehrte zu seinem ursprünglichen Vorschlag zurück. »Tatsächlich bin ich angesichts Ihres Wertes für die hiesige Miliz überrascht, dass Sie über Ihre ursprüngliche Vereinbarung mit Blaire nicht nachverhandelt haben.«
Tassa zuckte die Achseln. »Ich habe in dieser Angelegenheit mein Wort gegeben. So wie Sie auch.«
»Das kann ich verstehen.« Verstehen, aber ihm niemals zustimmen. »Trotzdem muss ich, wenn meine Auslegung der Bestimmungen korrekt ist, Raul Ortegas damaliger Einschätzung zustimmen, dass Sie für die weitere Verfügbarkeit Ihres BattleMechs und die des persönlichen Könnens eine Bürgschaft in Höhe von zwischen einundzwanzig und vierundzwanzig Millionen Republiknoten verlangen könnten.«
»Sie sind ausgezeichnet darüber informiert, was sich im Innern der Milizzentrale abgespielt hat.« Tassas Augen wurden schmal.
»Ich bin über alles - und jeden - auf diesem Planeten ausgezeichnet informiert.« Erik konnte nicht länger stillsitzen. Er stand in einer flüssigen Bewegung auf und ging auf seiner Seite des Zimmers auf und ab. »Über alles, heißt das - außer über Sie. Wer sind Sie? Woher kommen Sie? Was tun Sie hier?«
Sie zuckte die Achseln. »Ich dachte, Männer mögen eine gewisse geheimnisvolle Note.«
Erik lachte in sein Glas. »Sandovals ziehen es vor, eigene Geheimnisse zu haben, nicht, sich Geheimnisse vorenthalten zu lassen.« Er trank vorsichtig. »Aber in diesem Falle wäre ich unter Umständen bereit, damit zu leben. Besonders«, fügte er mit einem offen interessierten Blick hinzu, »wenn es sich auf meiner Seite befände.«
Tassa lehnte sich nach hinten
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