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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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finden, jetzt hatte sie Bronn und Yrm sowie die beiden Elfen an ihrer Seite, die sie auf sicheren Pfaden führen würden. Eine weitaus tiefer gehende Erkenntnis für das Halblingsmädchen war jedoch die Tatsache, dass sie sich nun, da Jorim wieder bei ihr war, irgendwie vollständiger und der bevorstehenden Aufgabe besser gewachsen fühlte.
    »Enna, ich glaube, mit den beiden können wir es schaffen«, sprach Jorim ihre Gedanken aus, während sie Seite an Seite dahinstapften.
    Sie lächelte ihrem Bruder zu. »Es ist schön, dass wir wieder zusammen sind.« Kurz fasste sie seine Hand.
    Er erwiderte diese Geste der Zuneigung und drückte ihre Hand sanft. »Wir gehören doch zusammen.«
    Auch heute stellte sich der Weg als gefährlich heraus. Zwar hatten sie den Sumpf hinter sich gelassen, doch auch in diesem Wald gab es einige tückische Stellen, in denen man versinken konnte. Glücklicherweise erkannten sie die mit Laub und Nadeln bedeckten Tümpel an ihrem fauligen Gestank und konnten sie so umgehen.
    Enna fiel auf, wie häufig die Blicke von Gwendalon und Alvendorah über den Himmel wanderten, sobald sich eine Lücke in den Baumwipfeln auftat. Auch Enna spähte dann nach oben, doch abgesehen von den düsteren Wolken konnte sie nichts Beunruhigendes entdecken.
    Schließlich beschleunigte sie ihre Schritte, drängte sich erst an Bronn und Yrm vorbei, die nacheinander den Elfen auf einem schmalen Wildpfad durch den Wald folgten, dann zupfte sie Alvendorah an ihrem Umhang. Die Elfe sah hinab zu Enna und lächelte ihr zu.
    »Weshalb seht ihr ständig in den Himmel?«
    »Hörst du es nicht? Siehst du nicht die Schatten über den Wolken?«
    »Nein.« Enna legte den Kopf in den Nacken und sah angestrengt in die Höhe. »Ich dachte, die Regenwolken sind es, die euch beunruhigen.«
    »Das ist es nicht, wenngleich Regen unseren Weg beschwerlicher machen würde. Aber lausch doch nur.« Auch die anderen waren nun stehen geblieben und folgten Ennas Blick, schienen jedoch ebenso ratlos zu sein.
    »Also, wenn ich mich sehr anstrenge, glaube ich ein Geräusch zu hören. Eine Art Rauschen oder …«. Enna winkte ab, »ich weiß es nicht genau.«
    »Es erinnert mich an das Schlagen von Flügeln«, fügte Jorim hinzu. »Ähnlich wie das Schlagen von Drachenflügeln.«
    »Es sind nicht Drachenschwingen, die dieses Geräusch verursachen«, erwiderte Gwendalon mit düsterer Miene. »Es handelt sich um Gulvaren. Sie bewegen sich hoch in den Wolken und beobachten das Land.«
    »Du willst uns im Ernst weismachen, dass du auf diese Entfernung und durch Wolken und Bäume hindurch Gulvaren-Flügel von Drachenflügeln unterscheiden kannst?«, fragte Jorim.
    »So ist es.« Missbilligend runzelte Gwendalon die Stirn, als sei es eine Beleidigung, seine Fähigkeiten anzuzweifeln.
    »Es entstehen unterschiedliche Schwingungen in der Luft«, erklärte Alvendorah, während sie weiterliefen. »Drachenschwingen sind größer und gleiten deshalb durch die Lüfte. Die der Gulvaren hingegen schneiden eher peitschend durch Wolken und Himmel.«
    »Puh, vielleicht bräuchten wir auch so spitze Ohren, um das zu hören.« Jorim blies die Backen auf, holte dann ein Stückchen von Alvendorahs Zauber aus seinem Beutel und biss herzhaft hinein.
    »Es würde bereits helfen, nicht ständig mit Kauen beschäftigt zu sein«, rügte Gwendalon den Halbling und schüttelte tadelnd den Kopf.
    »Man muss sehen, dass man bei Kräften bleibt«, erwiderte Jorim mit vollem Mund.
    Kurz huschte ein Schmunzeln über Alvendorahs Gesicht, dann wurde sie wieder ernst. »Viel zu viele Gulvaren beherrschen dieser Tage den Himmel.«
    »Und was ist mit den Drachen?«, fragte Enna atemlos. »Schließlich sind sie es, die wir finden müssen.«
    »Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht«, gab die Elfe zu und strich Enna versonnen über den Kopf. »Seit wir hier sind, haben wir nur sehr wenige Drachen zu Gesicht bekommen.«
    »Wir haben einen blauen gesehen«, warf Jorim ein und kletterte über einen umgekippten Baumstamm.
    »Auch uns ist er nicht entgangen«, sagte Gwendalon. »Trotzdem scheint das Gleichgewicht unserer Welt aus den Fugen geraten zu sein. Mit den Erinyen und Ghulen sind die dunklen Mächte und damit auch die Gulvaren erstarkt. Durch den Sieg der Erinyen und die Unterwerfung und Vertreibung von Menschen und Elfen wurden die Drachen, die für die Mächte des Lichts stehen, geschwächt.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Enna verwirrt. »Also sind die Erinyen auch Schuld

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