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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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Eren-Umdil führen. Die Elfen müssen Vorbereitungen treffen. Bitte, Ihr müsst dann mit mir kommen.«
    Alvendorah schloss kurz die Augen, dann öffnete sie sie wieder. »Wir werden sehen.«
    Gwendalon seufzte leise, schließlich aber nickte er und erhob sich. »Die Nacht zieht herbei. Wir sollten bis morgen warten, ehe wir weitergehen. Ich werde über euch wachen.« Schon ging er davon, verschwand leise und schnell im Unterholz.
    Gwendalon hatte recht. Es wurde dunkel und die Luft kühler. Enna fröstelte und rieb sich die Oberarme. So saßen die fünf im Kreis und warfen immer wieder unbehagliche Blicke in die hereinbrechende Finsternis.
    »Ich möchte nicht mit Gwendalon tauschen«, meinte Jorim irgendwann.
    »Es gibt Schlimmeres als den Tod«, sagte Yrm leise und starrte vor sich ins Leere. Eine Antwort schien er nicht zu erwarten. Doch Bronn drückte ihm kurz die Schulter.
    »Was auch immer sich da draußen befindet«, erklärte Alvendorah mit einem Schmunzeln, »es sollte sich vor Gwendalon in Acht nehmen. Gwendalon ist Gefahr.«
    Jorim und Bronn runzelten die Stirn, als wollten sie dies nicht so recht glauben. Enna meinte, nun ein flüchtiges Erröten auf Alvendorahs Wangen zu erkennen.
    Tatsächlich kramte die Elfe – sichtlich verlegen, wie Enna fand – in ihrer Tasche herum, und holte schließlich etwas hervor, das wie Brot aussah. Sie brach es in mehrere Stücke und reichte es den anderen.
    »Was ist das?« Neugierig beugte sich Jorim nach vorn und beäugte die etwas klebrig anmutende Elfenkost.
    »Alvendorahs Zauber«, erklärte Alvendorah und musste lachen. »Meine Erfindung! Es sind Nüsse, getrocknete Früchte, Blütenstaub und Bienenhonig.«
    »Doch nicht etwa der Honig von Terrorbienen?«, fragte Bronn. »Der ist nämlich giftig!«
    Abrupt hielt Jorim mit dem Kauen inne, denn er hatte sich bereits ein großes Stück in den Mund geschoben.
    »Nein, gewiss nicht«, beruhigte ihn Alvendorah.
    Zufrieden aß Jorim weiter. »Schmeckt vorzüglich«, sagte er mit vollem Mund.
    Alvendorah verneigte sich erfreut. »Danke, werter Jorim.«
    So ließen sie sich Alvendorahs Zauber schmecken, unterhielten sich leise und hofften auf einen baldigen Morgen.
    Nicht weit entfernt hielt Gwendalon Andoah Wache. Auch die Nacht hielt ihn nicht davon ab, seine Umgebung zu beobachten. Mühelos durchdrangen seine scharfen Elfenaugen das Dunkel, und keine Bewegung blieb ihm verborgen. So entdeckte er auch das Wesen, das sich gleich einem verdichteten Schatten dem kleinen Lager näherte. Geräuschlos schlich Gwendalon auf die Kreatur zu, die sich auf vier Beinen fortbewegte. Der Raubtierkörper war kräftig und erschien Gwendalon fast schon graziös, doch der Kopf, der dem eines Menschen glich, verunstaltete die Kreatur auf absonderliche Weise. Absichtlich trat Gwendalon auf einen Ast. Es knackte laut. Schnell wirbelte das Wesen herum, sein Maul öffnete sich zu einem leisen Fauchen, dann griff es an. Blitzschnell schoss es auf Gwendalon zu, fuhr Pranken aus, groß und tödlich. Doch in dieser Nacht war Gwendalon der Jäger. Der Elf glitt nach links und verschmolz mit den Büschen. Seine Klinge sauste durch die Luft, durchschnitt Sehnen und Muskeln, als handle es sich um Wasser. Die Kreatur starb rasch, war tot, noch bevor sie auf dem Boden aufschlug.
    Es waren tödliche Ungeheuer, die in dieser Gegend lebten. Gwendalon würde auf der Hut sein müssen, wenn er Alvendorah wohlbehalten hier herausbringen wollte.
    Doch was ihn noch mehr erstaunte, waren die Wesen des Himmels. Hoch oben zogen immer wieder die zweiköpfigen Kreaturen, welche die Halblinge in ihrer Sprache als Gulvaren bezeichneten, ihre Kreise. Es waren jedoch nur wenige Drachen zu sehen. Viel zu wenige, wie Gwendalon fand.

25. KAMPF AM HIMMEL
    Den Magen voll mit Alvendorahs Zauber und in der Gewissheit, von einem mächtigen Krieger bewacht zu werden, wachte Enna einigermaßen zufrieden und ausgeruht auf. Natürlich kannte sie die beiden Elfen nicht, wusste kaum etwas von ihnen, und es wäre möglich gewesen, dass die zwei ihre eigenen Ziele verfolgten. Aber ihr Gefühl sagte ihr, dass sie zumindest Alvendorah vertrauen konnte, denn die schwarzhaarige hochgewachsene Elfe hatte sie schließlich über viele Meilen verfolgt und ihnen schon zweimal das Leben gerettet. Auf Enna wirkte sie aufrichtig und freundlich.
    Auch von Gwendalon erwartete sie keine Gefahr. Doch war ihr dieser silberhaarige Krieger nicht ganz geheuer. Geheimnisvoll, ernst und tödlich stellte er

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