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Der Kampf der Insekten

Der Kampf der Insekten

Titel: Der Kampf der Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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bedeckt und lag schief in einem Graben. Der Graben schien frisch ausgehoben und bildete einen Ring um die Zelte. Zwei Männer in grünen Uniformen mit dem IBÖ-Emblem standen bei ihm und hielten Sprühkanister. Rhin trug die gleiche Uniform, fleckig und schmutzig. Alle sahen ungewaschen, gereizt und müde aus.
    Virho kam zu ihm, half ihm auf die Füße.
    »Was war los mit dir, Joao?« fragte er. »Wir fingen dein Signal auf, aber du antwortetest nicht.«. »Später«, krächzte. Joao. »Hast du Wasser?«
    Virhö gab ihm seine Feldflasche. Während er trank, sah er, daß Rhin ihn beobachtete. Es war nichts Einladendes in ihrem Blick. Etwas wie dumpfe Erbitterung ging von ihr und ihren Gefährten aus.
    »Wessen Skelett ist das in Ihrer Maschine?« fragte einer der IBÖ-Leute.
    »Kein menschliches«, sagte Joao. Der Schmerz von den Bissen und Stichen begann unter der Neutralisierflüssigkeit nachzulassen. »Was ist in diesem Schutzgraben?«
    »Couroq-Gelee und Petroleum«, sagte der Mann. »Es ist alles, was wir als Insektenbarriere hatten.«
    »Das wird sie nicht zurückhalten«, sagte Joao.
    »Aber es hat sie zurückgehalten«, antwortete der andere.
    Joao nickte. Die Situation dieses Feldlagers verursachte ihm Unbehagen. Er ging hinüber zu der Gruppe um Rhin Kelly und sagte: »Doktor Kelly, wo sind Ihre restlichen Leute? Ich sehe nur sechs, und das sind sicherlich nicht alle.«
    Sie preßte ihre Lippen zusammen und schwieg.
    Je länger er sie ansah, desto kränker und fiebriger kam sie ihm vor. Er machte eine Handbewegung zu den Zelten. »Und wo ist Ihre Ausrüstung, Ihr Labor? Wo sind Ihre Transporter?«
    Er hatte den Eindruck, daß sie sich schämte. »In dem Wald dort, ungefähr einen Kilometer von hier«, sagte sie und zeigte, »liegt das Wrack eines Transporters, der den größten Teil unserer Ausrüstung geladen hatte.«
    Joao machte einen entschieden hysterischen Unterton aus und hatte das unangenehme Gefühl, daß ein falsches Wort einen Nervenzusammenbruch auslösen könnte. Er wandte sich einem ihrer Gefährten zu, einem blonden jungen Mann mit einer frischen Säureverbrennung unter dem rechten Auge.
    »Erzählen Sie, wie Sie in diese Lage gekommen sind«, sagte er.
    »Wir wurden vor acht Tagen hier abgeschnitten«, sagte der blonde Mann. »Sie erwischten unser Radio, unseren Transporter – sie sahen wie Riesenameisen aus. Sie können einen Säurestrahl ungefähr fünfzehn Meter weit verspritzen.«
    »Wie diejenige, die wir in Bahia auf der Plaza gesehen haben?« fragte Joao.
    »In meinem Zelt sind drei tote Exemplare in Behältern«, sagte Rhin. »Es sind kooperative Organisationen, Zusammenballungen von Schwärmen. Sie können sie sich ansehen.«
    Joao nickte. »Genauso verhält es sich mit dem Ding, das ich mitgebracht habe. Es war ein Mann, ein Indio. Eine verblüffende Nachahmung. Konnte sogar sprechen. Das Innere eine kooperative Organisation von Insekten.« Er blickte den blonden Mann an. »Wie sind Sie hierhergekommen?«
    »Wir haben uns durchgekämpft, nachdem es unmöglich geworden war, den Transporter zu reparieren. Ein Kurzschluß im Zündsystem, der zu einem Brand führte, zwang uns zur Notlandung. Wir hätten den Schaden beheben können und versuchten es auch, aber während der Transporter dort im Wald lag, wurden Treibstoffleitungen, Rotorblätter und so weiter von Säure zerfressen, bevor wir merkten, daß etwas nicht stimmte.«
    »Säure?«
    »Es roch wie Ameisensäure, aber es wirkte mehr wie Salzsäure«, sagte der Mann. »Als wir dann sahen, daß Insekten ins Innere des Transporters eingedrungen waren und den Sender ruiniert hatten, entschlossen wir uns zum Ausbruch. Wir setzten Sprühmittel und Schaumbomben ein, was wir hatten; das hielt sie für eine Weile zurück. Wir schleppten an Vorräten und Material mit, was wir konnten, nisteten uns hier in der Flußschleife ein und hoben den Graben aus, sicherten ihn, so gut wir konnten. Und seitdem sitzen wir hier.«
    »Wie viele Leute haben Sie?« fragte Joao.
    »Wir waren vierzehn«, sagte der Mann. »Jetzt sind wir sieben.«
    Joao rieb seinen Nacken, wo die Insektenstiche wieder zu brennen begannen. Er sah sich zu seinen Männern um, schätzte ihre Kondition und Ausrüstung ein, zählte vier Sprühgewehre, sah, daß sie Zylinder mit Ersatzladungen an den Gürteln hängen hatten.
    Und da war seine Bugzelle sicher innerhalb des Schutzgrabens. Das flüssige Sprühmittel, das sie im Innern verspritzt hatten, war vermutlich in die Schaltungen

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