Der Kampf des Geisterjaegers
komm! Lass uns weitermachen!«
Damit stieg der Spook die Treppe hinauf und ich folgte ihm. Hinauf zum Licht.
Kapitel 21
Zurück in Downham
Im Turm erwarteten uns frohe Nachrichten. Alice hatte tatsächlich etwas gefunden, von dem sie glaubte, dass es Jack vollständig heilen konnte.
»Er ist wieder tief und fest eingeschlafen«, erklärte sie. »Aber dieser Trank heilt mehr den Geist als den Körper. Es hat alles in einem der Bücher deiner Mutter gestanden - wie man ihn zubereitet und welche Kräuter man nehmen muss. Alles. Und alle Zutaten waren in der Truhe, alles beschriftet.«
»Ich kann dir gar nicht genug danken«, sagte Ellie und lächelte Alice herzlich an.
»Da musst du nicht mir danken, sondern Toms Mutter. Es wird Jahre dauern, um alles zu lernen, was in den Büchern steht«, fuhr Alice fort. »Im Vergleich dazu wusste Knochenlizzie rein gar nichts.«
Jack schlief bis zum späten Nachmittag, und wir waren alle recht zuversichtlich, dass er, wenn er aufwachte, wieder ganz der Alte sein würde. Doch dann kam die schlechte Nachricht.
James kehrte zurück - allerdings allein. Die Bewohner von Downham hatten immer noch zu viel Angst, um uns zu helfen.
»Ich habe wirklich alles versucht«, berichtete James niedergeschlagen. »Aber ich habe es einfach nicht geschafft. Ihr Mut hat sie verlassen. Selbst Matt Finley, der Schmied, hat sich geweigert, aus Downham fortzugehen.«
Traurig schüttelte der Spook den Kopf. »Nun, wenn sie nicht zu uns kommen wollen, dann müssen wir zu ihnen gehen. Aber ich habe nicht viel Hoffnung, James. Du bist das letzte Mal zu ihnen durchgedrungen, und ich hatte gehofft, dass du es auch diesmal wieder schaffen würdest. Aber wir müssen es versuchen. Morgen Abend ist der Lammas-Sabbat und den müssen wir auf jeden Fall verhindern. Wurmalde wird sicher bei den anderen Hexen sein, und ich glaube, das ist die beste Gelegenheit, sie aufzuspüren und zu binden.«
Also machten wir uns kurz nach Einbruch der Dunkelheit auf den Weg nach Downham. Ellie, Jack und Mary ließen wir im Turm zurück, wo sie sicher waren.
»Nun«, meinte der Spook und sah James, Alice und mich der Reihe nach an. »Ich wünschte, es gäbe einen leichteren Weg. Aber es muss getan werden. Ich hoffe nur, dass wir alle das, was vor uns liegt, heil überstehen. Was auch immer geschieht, einen Vorteil haben wir auf jeden Fall: Dieser Turm ist jetzt in unserer Hand und die Truhen und ihr Inhalt sind in Sicherheit. Das zumindest haben wir schon einmal erreicht.«
Mein Meister hatte recht. Die Lamias herrschten jetzt über den Malkin-Turm. Mit etwas Glück konnte ich zurückkehren und Mamas Truhen genauer untersuchen. Doch zuerst - hoffentlich mit der Hilfe der Bewohner von Downham - mussten wir uns den Hexenzirkeln stellen und ihren Sabbat unterbrechen, bevor sie das Ritual durchführen konnten.
So verließen wir den Turm abermals durch den Tunnel. Auf dem Weg nach Norden blies ein heftiger Westwind und es war kühl. In Downham verbrachten wir den Rest der Nacht in Pater Stocks’ Haus und versuchten, noch etwas zu schlafen.
Bereits vor Tagesanbruch waren wir wieder auf den Beinen, um die Männer noch anzutreffen, bevor sie zur Arbeit gingen, und klopften bei unserem verzweifelten Versuch, eine Armee zusammenzustellen, an jede Tür in Downham. Ich übernahm mit Alice die Häuser am Ortsrand, während der Spook und James sich auf die Dorfmitte konzentrierten.
Wir kamen gerade noch rechtzeitig am ersten Haus an, um zu sehen, wie der Bewohner aus der Tür ins graue Morgenlicht trat. Er war ein Arbeiter auf einem Bauernhof; knurrig und missmutig rieb er sich den Schlaf aus den trüben Augen und hatte die Aussicht auf einen langen, harten Tag vor sich. Noch bevor ich den Mund öffnete, konnte ich sehen, dass er uns kurz abfertigen würde.
»Heute Abend ist ein Treffen in der Kirche«, erklärte ich. »Alle Männer des Dorfes sind eingeladen. Wir müssen planen, wie wir mit der Bedrohung durch die Hexen fertig werden. Wir müssen sie heute Nacht vernichten ...«
Alice’ spitze Schuhe waren keine große Hilfe. Der Blick des Mannes wanderte misstrauisch zwischen ihnen und meinem Umhang und Stab hin und her. Man sah ihm an, dass wir ihm beide nicht gefielen.
»Und wer beruft dieses Treffen ein?«, erkundigte er sich.
Schnell überlegte ich. Ich konnte natürlich James’ Namen sagen, denn ihn kannten die meisten mittlerweile, andererseits hatten sie seine letzten Bitten abgelehnt. Der Mann schien mir sowieso
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