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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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Felsen gefesselt und dem sicheren Tod überlassen. Die Sonne, das Symbol des Lichts, dem sie dienen wollte, sollte sie eigentlich vernichten. Doch durch einen dummen Zufall wurde sie von einem Menschen gerettet. Ein Dummkopf befreite sie von ihren Fesseln ...«
    »Mein Vater war kein Dummkopf!«, protestierte ich. »Er war immer gut und freundlich und konnte ihr Leid nicht ertragen. Er hätte es nicht zugelassen, dass irgendjemand leiden muss.«
    »Für dich wäre es besser gewesen, wenn er vorbeigegangen wäre. Denn dann wärst du nie geboren worden. Hättest dein nutzloses kurzes Leben nie gelebt! Aber glaubt ihr, dass die Rettung sie für immer verändert hätte? Weit gefehlt! Eine Weile quälte sie sich, wusste nicht, auf welche Seite sie gehörte, und schwankte zwischen Dunkelheit und Licht. Alte Gewohnheiten sind schwer abzulegen und langsam zog die Dunkelheit sie wieder an sich. Sie bekam eine zweite Chance und den Auftrag, ihren Retter zu ermorden, doch sie bettelte, gehorchte nicht und wandte sich erneut dem Licht zu. Wer dem Licht dient, ist hart zu sich selbst. Um wieder gutzumachen, was sie getan hatte, erlegte sie sich eine grausame Strafe auf - sie gab ihre Unsterblichkeit auf. Und doch war das nur der Anfang. Sie beschloss, ihre Jugend, die Hälfte ihres erbärmlich kurzen Lebens, ihrem Retter zu schenken. Sie schenkte sich einem Sterblichen, einem gewöhnlichen Seemann, und gebar ihm sieben Söhne.«
    »Sieben Söhne, die sie geliebt haben!«, rief ich. »Sie war glücklich. Sie war zufrieden ...!«
    »Glücklich? Glücklich? Glaubst du, dass das Glück so einfach zu finden ist? Stell dir doch mal vor, was es für jemanden bedeutet haben muss, der so mächtig gewesen ist, für einen Sterblichen und seine Brut zu sorgen , und ständig mit dem Gestank eines Bauernhofs in der Nase zu leben. Sein Bett zu teilen, während sein Körper im Alter verfiel. Sich mit den Mühen des täglichen Lebens auseinandersetzen zu müssen. Sie hat es bitter bereut, aber sein Tod hat sie endlich erlöst und ihre selbstauferlegte Strafe beendet. Jetzt ist sie in ihr eigenes Land zurückgekehrt.«
    »Nein«, widersprach ich. »So war das ganz und gar nicht. Sie hat meinen Vater geliebt!«
    »Liebe«, schnaubte Tibb verächtlich. »Liebe ist eine Illusion, die die Sterblichen an ihr Schicksal kettet. Jetzt hat deine Mutter alles auf eine Karte gesetzt, um das zu zerstören, was meiner Herrin lieb ist . Sie will die Dunkelheit vernichten und hat dich zu ihrer Waffe gemacht. Deshalb darfst du nie erwachsen werden. Wir müssen dich beseitigen.«
    »Ja«, sagte der Spook und hob den Stab. »Aber nun ist es an der Zeit, dass ich dich beseitige.«
    »Gnade!«, flehte Tibb. »Ich brauche noch etwas Zeit . Lasst mich in Frieden sterben!«
    »Du hast Master Nowell auch keine Gnade gewährt«, erklärte der Spook. »Also bekommst du das, was du ihm gegeben hast ...«
    Ich wandte mich ab, als er zustieß. Tibb stieß einen kurzen Schrei aus, der wie das Quieken eines Schweins endete. Ein kurzes Schnüffeln erklang, dann war alles ruhig. Ohne einen weiteren Blick auf das Wesen zu werfen, folgte ich meinem Meister die Treppe hinauf in das Arbeitszimmer.
    »Nowells Leiche wird wohl eine Weile nicht beerdigt werden können«, meinte er traurig den Kopf schüttelnd. »Höchstwahrscheinlich ist auch Pater Stocks noch oben, und was mit Konstabler Barnes passiert ist, werden wir vielleicht nie erfahren. Was Wurmalde angeht, so hat dieses Biest eben gesagt, dass sie überall sein könnte, und wir haben keine Zeit, einfach draufloszusuchen. Wir müssen uns zudem noch um die Hexenzirkel kümmern, also lass uns zum Turm zurückgehen. James sollte bald mit den Männern aus Downham kommen. Mit den Hexen werden wir allein nicht fertig. Wir müssen eine kleine Armee auf die Beine stellen und uns organisieren. Uns läuft die Zeit davon.«
    Vor Nowells Schreibtisch hielt der Spook inne. Er war nicht verschlossen, und er begann, die Schubladen zu durchsuchen. Nach ein paar Augenblicken hielt er meine Silberkette hoch.
    »Hier, Junge«, sagte er, als er sie mir zuwarf. »Die kannst du sicher bald gebrauchen.«
    Wir verließen Read Hall und machten uns in einem neuen Regenschauer auf den Weg zum Malkin-Turm, während mir die Dinge im Kopf herumgingen, die Tibb gesagt hatte.
    Nass und niedergeschlagen gingen wir ohne weitere Zwischenfalle zurück durch den Tunnel. Doch als wir uns anschickten, die Treppe hinaufzusteigen, die sich an der Wand zum Turm

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