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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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annahm, um mich in die Irre zu führen? Ich bemühte mich, gleichmäßig zu atmen. Meine Mutter hatte gesagt, dass hier nichts Böses eindringen konnte. Daran musste ich glauben. Es war alles, was mir noch geblieben war. Was auch immer diese Erscheinung also war, sie musste gut sein und nicht böse.
    »Pater, es tut mir leid!«, rief ich. »Es tut mir leid, dass ich nicht rechtzeitig zurückgekommen bin, um Sie zu retten. Ich habe mein Bestes gegeben und war zurück, bevor es dunkel wurde, aber da war es schon zu spät ...«
    Pater Stocks nickte traurig. »Du hast getan, was du konntest , Tom. Alles, was irgendwie möglich war. Aber jetzt bin ich verloren und habe Angst. Eine Ewigkeit bin ich scheinbar durch einen grauen Nebel gewandert. Einmal habe ich gedacht, ich sähe einen schwachen Lichtschimmer vor mir, doch dann verblasste er und erstarb. Und ich habe Stimmen gehört. Die Stimmen von Kindern, die meinen Namen riefen. Oh Tom! Ich glaube, es waren die Stimmen der Kinder, die ich nie gehabt habe, meine ungeborenen Kinder haben mich gerufen. Ich hätte ein Vater sein sollen, Tom. Kein Priester. Und jetzt ist es zu spät.«
    »Aber warum sind Sie hier, Pater? Warum suchen Sie mich hier auf? Wollen Sie mir helfen?«
    Der Geist schüttelte traurig den Kopf und blickte sich verwirrt um. » Ich bin einfach hier aufgetaucht, Tom, das ist alles. Es war nicht meine Absicht, hierherzukommen. Vielleicht hat mich jemand geschickt. Aber das weiß ich nicht.«
    »Sie haben ein gutes Leben geführt, Pater«, sagte ich und ging auf ihn zu. Er begann, mir leidzutun. »Für viele Menschen haben Sie etwas bewirkt und die Dunkelheit bekämpft. Mehr konnten Sie doch nicht tun. Also gehen Sie einfach zurück. Gehen Sie, kümmern Sie sich um sich selbst und vergessen Sie mich! Lassen Sie mich allein, gehen Sie zurück und suchen Sie nach dem Licht.«
    »Das kann ich nicht, Tom. Ich weiß nicht, wie. Ich habe versucht zu beten, aber in meinem Kopf herrschen Finsternis und Verzweiflung. Ich habe versucht, die Dunkelheit zu bekämpfen, aber es ist mir nicht gut gelungen. Ich hätte Wurmalde schon vor langer Zeit durchschauen müssen. Ich habe zugelassen, dass sie mich mit Blendung und Faszination behext. Nowell ist es ebenso ergangen. Aber ich hätte es besser wissen müssen. Ich habe als Priester versagt und meine Ausbildung zum Spook hat mir nichts genutzt. Mein Leben war völlig umsonst . Es war alles vergebens!«
    Über die Sorgen des Paters vergaß ich meine eigenen Ängste. Er litt und ich musste ihm helfen. Ich erinnerte mich, wie der Spook normalerweise mit gequälten Seelen umging, die nicht weitergehen konnten. Wenn es nicht half, ihnen gut zuzureden, dann bat er sie, auf ihr eigenes Leben zurückzublicken und sich auf eine glückliche Erinnerung zu konzentrieren, eine Erinnerung, die sie normalerweise von den Fesseln befreite, die sie an diese Welt ketteten.
    »Hören Sie mir zu, Pater. Sie waren einst nicht nur Priester, sondern auch ein Spook. Erinnern Sie sich an das, was John Gregory Ihnen beigebracht hat. Sie müssen nur an ein glückliches Erlebnis denken und sich darauf konzentrieren! Denken Sie nach! Denken Sie sorgfältig nach! Konzentrieren Sie sich! Was war der glücklichste Augenblick in Ihrem Leben?«
    Das besorgte Gesicht des Priesters leuchtete auf und verschwand fast völlig, doch dann wurde es wieder scharf und er blickte sehr nachdenklich drein.
    »Eines Morgens bin ich aufgewacht und habe mich umgesehen . Ich lag auf dem Bett, die Sonne schien durchs Fenster und Staubflocken tanzten im Sonnenlicht wie tausend glitzernde Engelchen. Einen Augenblick lang konnte ich mich an nichts erinnern. Ich wusste nicht, wer ich war, ich wusste nicht, wo ich war. Nicht einmal meinen eigenen Namen wusste ich mehr. Ich hatte keine Sorgen, keine Ängste. Ich war nur ein Flecken Bewusstsein. Es war, als sei ich frei von allen Bürden des Lebens, frei von allem, was ich gewesen war oder getan hatte. Ich war niemand und jedermann zugleich. Und ich war glücklich und zufrieden.«
    »Und genau das sind Sie doch auch jetzt«, sagte ich, indem ich den Gedanken aufgriff, den er geäußert hatte. »Sie sind niemand und jedermann. Und Sie haben das Licht bereits gefunden ...«
    Erstaunt öffnete Pater Stocks den Mund; dann breitete sich langsam ein Lächeln auf seinen Zügen aus, ein verständnisvolles und freudiges Lächeln. Allmählich verblasste sein Geist, und auch ich lächelte, zum ersten Mal seit langer Zeit. Gerade hatte ich

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