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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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haben, dort hergekommen sind. Sagen Sie James, er soll zur Kirche von Downham im Pendle-Bezirk gehen. Der Priester dort heißt Pater Stocks. Er weiß, wo er uns finden kann.«
    »Das werde ich tun, Tom. Ich hoffe, ihr findet Jack und seine Familie wohlauf. Ich kümmere mich in der Zwischenzeit um den Hof - seine Hunde und sein Vieh sind bei mir in Sicherheit. Sag ihm das, wenn du ihn siehst.«
    Ich dankte Mr. Wilkinson und wandte mich wieder nach Chipenden. Ich machte mir große Sorgen um Jack, Ellie und das Kind. Und auch um Alice. Ihre Argumente waren überzeugend gewesen. Sie hatte mich überzeugt, dass es das Beste war, wenn sie alleine vorausging. Aber sie hatte Angst, und ich vermutete, dass sie in großer Gefahr schwebte, egal was sie sagte.
    Am späten Vormittag des nächsten Tages erreichte ich Chipenden, nachdem ich einen Teil der Nacht in einer alten Scheune verbracht hatte. Ohne Formalitäten sprudelte ich hervor, was passiert war, und bat den Spook, sofort nach Pendle aufzubrechen - wir konnten uns unterwegs weiter unterhalten, meinte ich, weil jede weitere Sekunde Verzögerung die Gefahr für meine Familie noch vergrößerte.
    Doch davon wollte der Spook nichts wissen.
    »Setz dich, Junge«, befahl er mir. »Je größer die Eile, desto geringer die Geschwindigkeit. »Die Reise kostet uns sowieso den ganzen Nachmittag und fast den ganzen Abend, und es wäre nicht klug, nachts nach Pendle zu kommen.«
    »Was spielt das dann für eine Rolle?«, protestierte ich. »Wir werden uns dort eine Weile aufhalten müssen und sowieso einige Nächte in Pendle verbringen.«
    »Das mag wohl sein, aber die Grenzen von Pendle sind besonders gefährlich, weil sie in der Nacht von Gestalten bewacht werden, die das Tageslicht scheuen. An solch einen Ort kommt man wohl nicht unbemerkt, aber zumindest kommen wir noch lebendig an, wenn wir tagsüber dort erscheinen.«
    »Pater Stocks könnte uns hineinhelfen«, sagte ich und sah mich nach ihm um. »Er kennt Pendle gut. Er muss doch einen Weg kennen, wie wir heute Nacht sicher nach Downham kommen.«
    »Wahrscheinlich schon, aber er ist gegangen, kurz bevor du gekommen bist. Wir haben alles durchgesprochen, und er hat mir geholfen, ein paar letzte Puzzlesteinchen einzufügen, sodass ich nun herausfinden kann, wie ich mit den Hexen fertig werde. Allerdings hat er in Downham ein paar verängstigte Gemeindemitglieder, die er nicht zu lange alleine lassen kann. Nun, Junge, fang mal ganz am Anfang an und erzähl mir alles noch einmal. Lass kein Detail aus. Das ist letztendlich besser, als unterwegs alles herauszusprudeln, ohne dass wir einen richtigen Plan haben.«
    Ich tat wie geheißen und sagte mir, dass der Spook wie üblich recht hatte und dass das die beste Möglichkeit war, Jack zu helfen, aber als ich meinen Bericht beendet hatte, hatte ich Tränen in den Augen. Der Spook sah mich ein paar Sekunden lang fest an, stand dann auf und begann, auf den Fliesen vor dem Herd auf und ab zu laufen. »Es tut mir leid, Junge. Das muss schwer für dich sein. Dein Vater ist tot, deine Mutter fortgegangen und nun dies. Ich weiß, es ist schwierig, aber du musst deine Gefühle unter Kontrolle bringen. Wir müssen jetzt klar denken und einen kühlen Kopf bewahren. So können wir deiner Familie am besten helfen. Zunächst muss ich dich einmal fragen, was in den Truhen in der Kammer deiner Mutter war. Beinhalten sie etwas, von dem du mir nichts erzählt hast? Hast du irgendeine Vorstellung, was darin gewesen sein könnte?«
    »In der Kiste am Fenster bewahrte Mama die Silberkette auf, die sie mir gegeben hat«, erinnerte ich ihn, »aber ich habe keine Ahnung, was sonst noch darin war. Was Mama mir erzählt hat, war sehr geheimnisvoll. Sie sagte, ich würde dort die Antworten auf viele meiner Fragen finden. Dass in diesen Truhen sowohl ihre Vergangenheit als auch ihre Zukunft ruhten und dass ich darin Dinge über sie entdecken würde, die sie nicht einmal meinem Vater erzählt hätte.«
    »Du hast also keine Ahnung? Ganz bestimmt nicht?«
    Ich dachte einen Augenblick lang angestrengt nach. »In einer der Kisten könnte Geld gewesen sein.«
    »Geld? Wie viel Geld?«
    »Ich weiß es nicht. Mama hat mit ihrem eigenen Geld den Hof gekauft, aber ich weiß nicht, wie viel sie vorher hatte. Aber ich glaube, es muss noch etwas übrig geblieben sein. Können Sie sich daran erinnern, wie ich zu Beginn des letzten Winters nach Hause gegangen bin, um die zehn Guineen zu holen, die mein Vater Ihnen für

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