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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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müssen nach Pendle gehen und uns mit Pater Stocks in Downham treffen. Wir müssen verhindern, dass sich die Mouldheels der unheiligen Allianz anschließen, und wir müssen die Entführten finden. Wenn uns die kleine Alice dabei helfen kann, gut und schön. Ansonsten müssen wir selbst auf die Jagd gehen.«
    Unsere Taschen waren gepackt und wir mussten nur noch aus der Tür gehen und hinter uns abschließen. Endlich konnten wir uns auf den Weg nach Pendle machen, und das nicht einen Moment zu früh. Aber zu meinem Entsetzen setzte sich der Spook auf einen Stuhl am Küchentisch, zog den Wetzstein aus seiner Tasche und hob seinen Stab. Mit einem Klick schoss die Klinge hervor, und dann erklang ein scharrendes Geräusch, als er sie zu schärfen begann.
    Er sah mich an und seufzte auf, da er die Ungeduld und Sorge in meinem Blick erkannte. »Schau, Junge, ich weiß ja, dass du unbedingt sofort loswillst, und das mit gutem Grund. Aber wir müssen die Dinge gründlich angehen und für jede Eventualität gerüstet sein. Ich habe ein ungutes Gefühl bei dieser Reise. Wenn ich dir also irgendwann sage, du sollst wegrennen und die Kammer deiner Mutter nutzen, wirst du das tun?«
    »Wie bitte? Und Sie allein zurücklassen?«
    »Ja, genau das meine ich. Irgendjemand muss unser Geschäft weiterführen. Ich habe meine Lehrlinge nie viel gelobt. Lob kann auch Schlechtes bewirken. Es kann dir zu Kopf steigen und dir ein gesteigertes Selbstwertgefühl geben, sodass du dich auf deinen Lorbeeren ausruhst. Aber so viel will ich sagen: Du bist ohne jeden Zweifel das geworden, was deine Mutter einst versprochen hat - du bist tatsächlich der beste Lehrling, den ich je hatte. Ich kann nicht ewig weitermachen, sodass du möglicherweise auch mein letzter Lehrling bist, derjenige, den ich darauf vorbereiten muss, meine Arbeit im Land fortzusetzen. Wenn ich es sage, dann verlass Pendle sofort, ohne zu fragen und ohne einen Blick zurückzuwerfen, und suche Zuflucht in dieser Kammer. Verstehst du mich?«
    Ich nickte.
    »Und wirst du mir gehorchen, wenn es notwendig ist?«
    »Ja«, erwiderte ich. »Das werde ich.«
    Endlich war der Spook zufrieden und ließ die Klinge wieder in den Stab zurückschnappen. Mit unseren beiden Taschen und meinem eigenen Stab folgte ich ihm hinaus und wartete, bis er die Tür hinter uns abgeschlossen hatte. Er hielt einen Moment inne, sah das Haus an, wandte sich dann um und lächelte traurig.
    »Na gut, Junge, dann lass uns mal losgehen. Wir haben schon viel zu lange gewartet!«

Kapitel 4
Ostwärts nach Pendle
    Von Chipenden aus wandten wir uns nach Osten und hielten uns an den Südrand der Bowland-Berge, bevor wir abbogen, um den hübschen, baumgesäumten Fluss Ribble zu überqueren. Ich hätte ihn kaum als den gleichen breiten, tideabhängigen Fluss erkannt, der auch durch Priestown floss, doch als wir ihn überquert hatten, begann ich mich immer unwohler zu fühlen.
    »Nun, da ist es, Junge«, meinte der Spook und blieb ein Stück vor einem Bach auf unserem Weg stehen. Er wies auf den Pendle, der beim Näherkommen stetig größer geworden war. »Kein hübscher Anblick, nicht wahr?«
    Dem konnte ich nur zustimmen. Auch wenn mich die Form eher an den Long Ridge erinnerte, einen Bergrücken hinter dem Tal südlich von Chipenden, war dieser Berg doch viel größer und beeindruckender. Über ihm hing eine bedrohliche schwarze Wolke.
    »Manche Leute sagen, er sähe aus wie ein großer gestrandeter Wal«, sagte der Spook. »Na, da ich selbst noch nie einen Wal gesehen habe, kann ich das kaum beurteilen. Andere behaupten, er sähe aus wie ein gekentertes Boot. Das kann ich gerade noch nachvollziehen, aber der Vergleich wird ihm nicht wirklich gerecht. Was meinst du, Junge?«
    Ich betrachtete die Landschaft eingehend. Das Licht wurde bereits schwächer, aber der Berg schien irgendwie im Dunkeln zu leuchten. Er wirkte ziemlich bedrückend.
    »Er scheint fast lebendig zu sein«, meinte ich, meine Worte sorgfältig wählend. »Es ist, als sei etwas Bösartiges darin, das alles in seinem Bann hält.«
    »Das hätte ich nicht besser ausdrücken können, mein Junge«, fand der Spook und lehnte sich nachdenklich auf seinen Stab. »Aber eines ist jedenfalls sicher: In seinem Umkreis lebt ein unheiliges Heer von bösartigen Hexen. Nun, in einer halben Stunde wird es dunkel und wir sollten besser auf dieser Seite des Baches die Nacht verbringen. Bei Sonnenaufgang können wir dann nach Pendle gehen.«
    Das taten wir auch und ließen

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