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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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Grunde hatte ich Angst vor dem, was ich hören könnte.
    »Sie konnten nicht selbst in die Kammer gehen, weil deine Mutter sie irgendwie vor Bösem geschützt hat. Also ließen sie Jack hineingehen und die Kisten für sie herausholen. Zuerst hat er sich gewehrt, aber als sie Ellie oder die kleine Mary bedroht haben, hat er nachgegeben.«
    »Aber wie ist Jack hineingekommen?«, rief ich. »Es gibt kein Anzeichen dafür, dass die Tür aufgebrochen wurde, und den einzigen Schlüssel habe ich. Und wo sind sie denn? Wo sind sie jetzt?«
    »Sie haben deine Familie mitgenommen. So sieht es aus.«
    »Wohin, Alice? Wohin sind sie gegangen?«
    »Sie werden Pferd und Wagen gebraucht haben, um die Kisten fortzubringen. Die drei großen Truhen sahen schwer aus. Also werden sie die Straße genommen haben. Wir könnten ihnen folgen und nachsehen ...«
    Wir rannten zum Ende des Weges und folgten der Straße nach Süden in schnellem Schritt. Nach etwa drei Meilen erreichten wir die Kreuzung. Alice wies nach vorne.
    »Sie sind nach Nordosten gegangen, Tom. Wie ich es befürchtet habe. Sie sind auf dem Weg nach Pendle.«
    »Dann lass uns ihnen folgen«, forderte ich sie auf und rannte los. Nach kaum zehn Schritten hatte Alice mich eingeholt und hielt mich am Arm fest.
    »Nein, Tom, das bringt doch nichts. Sie haben bereits einen guten Vorsprung. Bis wir sie eingeholt haben, haben sie sie schon gut versteckt, und in Pendle gibt es eine Menge Verstecke. Was für eine Chance hätten wir da schon? Nein, wir müssen zurückgehen und dem alten Gregory erzählen, was passiert ist. Er wird wissen, was zu tun ist. Und dieser Pater Stocks wird uns auch helfen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich war nicht überzeugt.
    »Tom, denk doch mal nach!«, zischte Alice und drückte meinen Arm, bis es schmerzte. »Zunächst sollten wir zurückgehen und mit Jacks Nachbarn reden. Vielleicht wissen sie etwas. Und was ist mit deinen anderen Brüdern? Solltest du ihnen nicht eine Nachricht zukommen lassen, was geschehen ist? Sie wollen sicher helfen. Und dann müssen wir zurück nach Chipenden und dem alten Gregory erzählen, was passiert ist.«
    »Nein, Alice. Selbst wenn wir rennen, brauchen wir mehr als einen Tag. Und dann noch mal einen halben Tag oder länger nach Pendle. Bis dahin kann Jack und seiner Familie schon weiß Gott was passiert sein. Wir kämen zu spät, um sie zu retten.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit, aber die wird dir nicht gefallen«, sagte Alice, ließ meinen Arm los und blickte zu Boden.
    »Was meinst du?«, fragte ich. Ich war ungeduldig. Für Jack und seine Familie wurde die Zeit knapp.
    »Du könntest nach Chipenden zurückgehen und ich gehe allein nach Pendle ...«
    »Nein, Alice! Ich kann dich nicht alleine gehen lassen. Das ist viel zu gefährlich.«
    »Es ist gefährlicher, wenn wir zusammen hingehen. Wenn sie uns zusammen schnappen, werden wir beide leiden. Stell dir mal vor, was sie mit dem Gehilfen eines Spooks machen würden. Der siebte Sohn eines siebten Sohnes! Sie würden sich selbst um deine Knochen noch streiten, schätze ich. Aber wenn man mich alleine schnappt, dann kann ich sagen, dass ich nach Hause zurückgekommen bin, oder? Dass ich wieder bei meiner Familie sein will. Ich hätte viel größere Chancen, herauszufinden, wer das getan hat und wo sie Jack und Ellie festhalten.«
    Vor Angst drehte sich mir fast der Magen um, aber allmählich drangen Alice’ Worte zu mir durch. Schließlich kannte sie die Gegend und konnte durch den Bezirk von Pendle reisen, ohne viel Verdacht zu erregen.
    »Aber es ist trotzdem gefährlich, Alice. Und ich dachte, du hättest Angst, dorthin zurückzugehen.«
    »Ich tue das für dich, Tom. Und für deine Familie. Sie haben nicht verdient, was ihnen passiert ist. Ich gehe nach Pendle. Es bleibt uns nichts anderes übrig.« Sie trat vor und nahm meine linke Hand. »Wir sehen uns in Pendle, Tom«, sagte sie leise. »Sieh nur zu, dass du so schnell wie möglich dorthin kommst.«
    »Das werde ich«, versicherte ich ihr. »Sobald du etwas herausfindest, geh zu Pater Stocks’ Kirche in Downham. Dort werde ich warten.«
    Daraufhin nickte Alice, wandte sich um und ging die Straße nach Nordosten entlang. Einen Moment lang sah ich ihr nach, aber sie drehte sich nicht um. Schließlich wandte ich mich um und rannte zu Jacks Hof zurück.

Kapitel 3
Prioritäten
    Ich lief zum Wilkinson-Hof, der im Westen an Jacks Land grenzte, Vater hatte immer verschiedenes Vieh gehalten, aber unsere

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