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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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hier sei«, gab ich zu.
    »Das hatte ich auch, allerdings«, bekräftigte der Spook in einem Ton, der den Zorn in mir wieder aufsteigen ließ. »Hoffentlich heckt sie nichts aus ...«
    »Das ist unfair nach allem, was sie für uns getan hat«, protestierte ich. »Sie setzt ihr Leben aufs Spiel, wenn sie hierherkommt.«
    »Tun wir das nicht alle?«, fragte der Spook. »Sieh mal, Junge, ich will ja nicht zu streng zu dem Mädchen sein, aber sie steht hier vor der größten Versuchung, der sie je ausgesetzt war. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Idee war, sie allein hierherkommen zu lassen. Unsere Familien spielen eine große Rolle in unserer Entwicklung und Alice kommt aus einer Hexenfamilie. Wenn sie sich ihnen wieder anschließt, kann alles Mögliche passieren!«
    »Demnach zu urteilen, was du mir erzählt hast, John, können wir wohl optimistisch sein«, meinte Pater Stocks. »Wir vertrauen vielleicht nicht alle auf Gott, aber das sollte uns nicht daran hindern, den Menschen zu vertrauen. Und wahrscheinlich ist sie gerade auf dem Weg hierher. Vielleicht laufe ich ihr unterwegs über den Weg«, überlegte der Priester.
    Pater Stocks begann in meiner Achtung zu steigen. Er hatte recht. Der Spook sollte Alice wirklich mehr Vertrauen entgegenbringen.
    »Ich gehe los und versuche, etwas herauszufinden«, fuhr der Priester fort. »Es gibt immer noch ein paar gute Menschen in dieser Gegend, die einer unschuldigen Familie gerne helfen werden. Bis Einbruch der Dunkelheit werde ich herausgefunden haben, wo Jack und Ellie festgehalten werden, seid gewiss. Aber zuerst gibt es noch etwas, bei dem ich euch helfen kann.«
    Er ging und holte einen Stift, ein Blatt Papier und eine kleine Flasche mit Tinte, schob die Teller beiseite, öffnete die Flasche, tauchte die Feder ein und begann zu zeichnen. Nach ein paar Augenblicken erkannte ich, dass er eine Karte anfertigte.
    »Nun, Tom, ich bin sicher, du hast dir die Karten deines Meisters von dieser Gegend gut angesehen, bevor ihr euch auf den Weg gemacht habt - und natürlich hast du sie danach wieder ordentlich zusammengefaltet!«, meinte Pater Stocks, lächelte den Spook an und zeichnete dann weiter.
    »Aber diese kleine Skizze könnte die Dinge vereinfachen und euch helfen, euch ein paar Orte einzuprägen.«
    Er brauchte nur ein paar Minuten für die Zeichnung und schrieb zum Schluss noch ein paar Ortsnamen darauf, bevor er sie mir hinüberschob.
    »Verstehst du das?«, fragte er.
    Nach ein paar Sekunden nickte ich. Er hatte grob die Form des Berges Pendle und der darum liegenden Ortschaften eingezeichnet. »Downham im Norden ist der sicherste Ort in Pendle ...«, begann der Priester.
    »Das habe ich dem Jungen schon auf dem Weg hierher gesagt«, unterbrach ihn der Spook. »Das verdanken wir nur dir. Wir sind dankbar, dass es einen einigermaßen sicheren Ort gibt, von dem aus wir losziehen können.«
    »Nein, John, ich könnte nachts nicht schlafen, wenn ich alles Lob dafür einstreichen würde. Ich habe zwar mein Bestes gegeben, um die Dunkelheit auf Abstand zu halten, aber historisch gesehen lag die Gefahr eigentlich immer eher im Südosten des Hügels, wie du weißt. Wenn man also von hier aus nach Süden reist, ist es am sichersten, die Westroute zu nehmen und den Hügel links liegen zu lassen. Natürlich birgt auch der Blutfelsen seine Gefahren. Dort bringen die Hexen gelegentlich Opfer dar. Aber kannst du die drei Dörfer erkennen, Tom? Ist meine Handschrift deutlich genug?«
    »Ich glaube schon«, entgegnete ich und las sie ihm vor, nur um sicherzugehen. »Bareleigh, Roughlee und Goldshaw Booth.« Von diesen drei Dörfern hatte Alice mir erzählt. In jedem wohnte ein Hexenclan.
    »Stimmt genau, Tom, und dort, nicht weit von Goldshaw Booth, am Westrand des Krähenwaldes, steht der Malkin-Turm.
    Ich persönlich nenne die Gegend das Teufelsdreieck, denn dort wird wirklich Teufelswerk getan. Irgendwo in diesem Dreieck von Dörfern werden wir deinen Bruder und seine Familie Finden, je nachdem, welcher Clan ihn gefangen genommen hat - da bin ich ganz sicher.«
    »Was ist das Hexental?«, wollte ich wissen und wies auf eine Stelle nördlich von Bareleigh, die mit einem Kreuz markiert war.
    »Hexental?«, warf der Spook ein und zog die Augenbrauen hoch. »Das ist mir neu.«
    »Auch das, John, ist mein eigener Name für eine Gefahrenstelle. Die Dinge haben sich verändert, seit du das letzte Mal hier gewesen bist. In diesem Tal haben einige tote Hexen Zuflucht gefunden.

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