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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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ebenso großer Gefahr wie wir. Für sie wäre es schrecklich, von den Malkins gefangen genommen zu werden, deshalb muss sie heil hinein- und wieder hinauskommen. Wir werden die ganze Zeit bei ihr sein. Nicht nur das, wenn sie uns hilft, dann wird sie sich nicht mit den Malkins und Deanes verbünden. Wir werden verhindern, dass sich die Zirkel vereinigen und den Teufel freisetzen, nicht nur deine Familie retten.«
    »Dann müsste ich ihr trotzdem die Kisten geben. Das kann ich nicht tun.«
    »Ich könnte doch versuchen, mit ihr zu reden. Vielleicht tut sie es ja auch nur für eine Truhe. Wenn sie damit einverstanden und bereit ist, mir meine Haarlocke zu geben, bevor wir in den Tunnel gehen, dann haben wir doch Grund zur Freude, oder? Nur eine Truhe kann doch nicht so schlimm sein ...«
    »Das ist immer noch eine Truhe zu viel. Mama wollte, dass ich sie bekomme, und das hat mit Sicherheit einen triftigen Grund. Das Letzte, was sie gewollt hätte, wäre, dass ich sie an die Dunkelheit verschenke!«
    »Nein, Tom, das Letzte, was sie gewollt hätte, wäre, dass Jack und seine Familie sterben!«
    »Ich bin mir da nicht so sicher, Alice«, sagte ich traurig. »Egal, wie sehr es schmerzt, wir müssen an mehr als an unsere nächsten Angehörigen denken. Da ist das Land und die Welt darum herum.«
    »Dann machen wir es eben auf deine Weise!«, fuhr Alice ärgerlich auf. »Wir sagen, dass Mab die Kisten haben kann, damit wir an deine Familie kommen, aber wenn wir erst im Turm sind, können wir sie sicher überwältigen. Die Mouldheels haben mich völlig überraschend angegriffen. Und sie waren ganz viele. Wenn ich Mab alleine zu fassen bekomme, werde ich sicher mit ihr fertig. Das wollen wir doch mal sehen ...«
    »Aber sie hat immer noch deine Haarlocke, Alice. Du hast selbst gesagt, dass du nicht so stark bist wie sonst.«
    »Aber dafür bist du da, nicht wahr? Schau, sobald wir im Turm sind, können wir beide Mab überwältigen. Dann befreien wir deine Familie vor Mitternacht, und wenn die Soldaten durch die Mauern gedrungen sind, können wir deine Kisten zurückholen.«
    Darüber dachte ich einen Augenblick lang nach und nickte dann. »Ich bin mir nicht sicher, ob wir eine andere Wahl haben, obwohl ich bezweifle, dass ein paar Soldaten eine Chance gegen die Malkins haben.«
    »Da könntest du recht haben. Vielleicht brauchen wir einen anderen Plan, um an deine Kisten heranzukommen. Aber um deine Familie zu retten, gibt es erst mal keinen besseren Plan.«
    »Ich weiß, dass du recht hast«, meinte ich, »aber mir ist nicht wohl dabei, Mab so zu betrügen.«
    »Mab? Das ist doch nicht dein Ernst, oder? Überleg doch mal, was du da sagst. Glaubst du, sie hatte irgendwelche Schuldgefühle, als sie mich umbringen wollte? Oder als sie versucht hat, dich für sich zu gewinnen, oder weil sie mich den ganzen Tag mit meiner Locke gequält hat? Du wirst weich, Tom, wie der alte Gregory. Ein hübsches Mädchen lächelt dich an und dir schmilzt das Gehirn weg.«
    »Ich sage ja nur, dass es nicht recht ist, ein Versprechen zu brechen. Das hat mich mein Vater gelehrt.«
    »Aber er hat dabei nicht gemeint, dass es gilt, wenn du es mit einer Hexe zu tun hast. Dem alten Gregory würde unser Plan sicher nicht gefallen, aber der ist ja in letzter Zeit nie da, wenn wir ihn brauchen. Wenn er da wäre, müssten wir nicht ganz allein Pater Stocks und deine Familie retten.«
    Die Erwähnung von Pater Stocks erinnerte mich wieder an die große Gefahr, in der er schwebte, und die schreckliche Herausforderung, der wir uns in Read Hall stellen mussten. »Alice«, meinte ich, »noch etwas verwundert mich. Wer genau ist Wurmalde? Sie sagt, sie käme aus dem gleichen Land wie Mama, aber sie spricht, als gehörte sie den Zirkeln an. Als ob sie für sie spräche.«
    Alice runzelte die Stirn. »Ich habe bis heute noch nie etwas von ihr gehört ...«
    »Aber du warst bis vor zwei Jahren in Pendle. Wurmalde ist schon viel länger in Roger Nowells Diensten.«
    »Nowell ist ein Magistrat. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass ich in die Nähe seines Hauses komme. Ich bin ja nicht dumm, oder? Auch niemand von meiner Familie. Und was seine Haushälterin angeht - was sollte irgendjemand von ihr wissen?«
    »Nun«, meinte ich, »sie ist mir auf jeden Fall ein Rätsel, aber wir haben uns jetzt lange genug hier aufgehalten und sollten so schnell wie möglich nach Read Hall. Geht es dir jetzt besser oder soll ich lieber vorausgehen?«
    »Ich laufe, so schnell ich

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