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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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Wohle des Landes getan hatte. Aber was war, wenn sie recht hatte? Wenn sie den Lamias entkam und sich mit den anderen Clans zusammentat, nur mir zum Trotz? Hatte ich eben mich selbst, meine Familie und das ganze Land in noch größere Gefahr gebracht?
    Ich klappte die Luke zu und wandte mich angeekelt ab. Ich hätte sie gerne verschlossen, wenn ich gekonnt hätte, doch Alice hatte noch immer meinen Spezialschlüssel. Ich vertraute Mama. Ich wusste, dass ich nichts von den Lamias zu fürchten hatte. Sie waren meine Familie und ihr Blut floss in meinen Adern. Dennoch wollte ich sie nicht in meiner Nähe wissen. Ich war noch nicht bereit, mich dem zu stellen, was ich war.

Kapitel 18
James, der Schmied
    Es war eine lange Nacht. Ich versuchte zu schlafen und hoffte, für eine Weile alles verdrängen zu können, was geschehen war, doch es war hoffnungslos, und schließlich ging ich wieder auf die Zinnen hinauf, um auf den Sonnenaufgang zu warten.
    Mir schien, als sei ich im Turm einigermaßen sicher. Die Zugbrücke war hochgezogen, das Loch in der Mauer war repariert worden und die beiden Lamias würden sowohl die Mouldheels als auch die Malkins daran hindern, durch den Tunnel zurück in den Turm zu kommen. Aber ich musste wissen, wo Jack war.
    Wenn ich nur ihn und seine Familie sicher in den Turm bringen konnte ... Einer der Tränke aus der ersten Truhe würde ihm sicher helfen. Auch den Spook wollte ich sehen, damit ich ihm alles erzählen konnte, was geschehen war. Aber noch viel dringender wollte ich mit Alice sprechen. Sie wusste, wo ich war, und wenn sie erfuhr, was passiert war, würde sie sicher zum Turm zurückkommen. Sie würde die Tränke durchsehen können und vielleicht herausfinden, welcher etwas nutzen konnte. Es war gefährlich da draußen, und ich war ziemlich mutlos, aber ich wusste, dass ich, sollte Alice am nächsten Tag nicht zum Turm kommen, nach ihr suchen musste.
    Die Sonne ging auf an einem klaren blauen Himmel, den nicht eine einzige Wolke trübte. Der Morgen verstrich, doch abgesehen von den Krähen und gelegentlich einem Reh oder einem Kaninchen blieb die Lichtung zwischen den Bäumen und dem Turm ohne jedes Lebenszeichen. In gewisser Weise war ich, wie man so schön sagte, »der Herr im Haus«. Doch das hieß nichts. Ich war einsam, hatte Angst und keine Ahnung, ob mein Leben je wieder normal verlaufen würde. Vielleicht kam ja Magistrat Nowell zurück und verlangte, dass ich mich ergab? Würde er den Konstabler rufen und den Turm erneut belagern, wenn ich mich weigerte?
    Am Nachmittag war mein Appetit zurückgekehrt, daher ging ich in den Wohnraum hinunter. Das Feuer schwelte noch, also stocherte ich in der glühenden Asche und machte mir Backkartoffeln, die ich direkt aus dem Feuer aß. Sie waren noch zu heiß, um sie mehr als ein paar Sekunden zu halten, und ich verbrannte mir ein bisschen den Mund, aber sie waren den Schmerz wert. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie wenig ich gegessen hatte, seit ich nach Pendle gekommen war.
    In einer Ecke fand ich meinen Eschenstab und setzte mich eine Weile hin und legte ihn über die Knie. Irgendwie fühlte ich mich damit besser. Ich dachte an die Silberkette, die Nowell beschlagnahmt hatte. Die wollte ich zurückhaben - ich brauchte sie für meine Arbeit. Aber immerhin hatte ich wenigstens Mamas Truhen wieder.
    Ich war immer noch erschöpft und hatte Angst, aber ich war entschlossen, nach Einbruch der Dunkelheit aufzubrechen und Alice oder den Spook zu suchen. Im Schutz der Dunkelheit hatte ich eine bessere Chance, nicht gefangen genommen zu werden, weder von den Hexen oder dem Konstabler und seinen Männern. Über die Zugbrücke konnte ich nicht gehen, wenn ich sie herunterließ und fortging, dann konnte sie niemand wieder hochziehen und jede Hexe konnte leicht wieder hereinkommen. Also musste ich erneut durch den Tunnel und eine weitere Begegnung mit dem Wicht riskieren. Nachdem ich diesen Entschluss gefasst hatte, schob ich für das Abendessen ein paar weitere Kartoffeln ins Feuer und ging wieder auf die Zinnen, um mir die Umgebung näher anzusehen.
    Ich wartete und schaute und versuchte, meinen Mut zusammenzunehmen, als sich die Sonne dem Horizont näherte. Nach etwa einer halben Stunde nahm ich eine Bewegung zwischen den Bäumen wahr. Aus dem Wald traten drei Leute und begannen, auf die Zugbrücke zuzugehen. Mein Herz tat einen freudigen Sprung und ich schöpfte neue Hoffnung. Eine der Personen war der Spook, deutlich erkennbar an seinem Mantel und

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