Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
Vom Netzwerk:
weit, und ich wollte doch hierher zurück und sehen, ob ich dir helfen kann. Jack ist in Roughlee bei einer meiner Tanten ...«
    Entsetzt und erstaunt sah ich Alice an. Roughlee war ein Deane-Ort. »Eine Deane! Du hast meine Familie bei einer Deane gelassen?«
    Ich warf meinem Meister einen Blick zu, doch er hob nur die Augenbrauen.
    »Tante Agnes ist nicht so wie die anderen«, erklärte Alice. »Sie ist nicht so schlecht. Wir haben uns immer gut verstanden, wir zwei. Ihr Nachname ist Sowerbutts und sie hat früher in Whalley gelebt, aber als ihr Mann gestorben ist, ist sie nach Roughlee zurückgekehrt. Sie lebt ziemlich zurückgezogen. Ihr Haus steht am Rand des Dorfes, und keiner von den anderen wird überhaupt erfahren, dass deine Familie dort ist. Vertrau mir, Tom. Es war das Beste, was ich tun konnte. Es wird alles gut.«
    Ich war nicht ganz überzeugt, doch als Alice geendet hatte, ertönte das Geräusch der Winde, als die Zugbrücke sich hob. Schweigend warteten wir, bis James wieder zu uns herunterkam.
    »Wir haben uns eine Menge zu erzählen, also sollten wir uns setzen«, meinte der Spook. »Lasst uns doch dort zum Feuer hinübergehen ...«
    Er zog sich einen Stuhl dicht an die Flammen heran. James tat es ihm nach, aber Alice und ich setzten uns zu beiden Seiten des Feuers auf den Boden.
    »Ich würde eine der Kartoffeln nicht ablehnen, Tom«, bemerkte Alice. »Seit Tagen habe ich nicht mal mehr etwas gerochen.«
    »Sie sind bald fertig und ich mache noch ein paar ...«
    »Ich kenne deine Küche schon und bin mir nicht sicher, ob das wirklich eine gute Idee ist«, machte der Spook seinen üblichen Scherz. Aber ich wusste, dass er die Backkartoffel trotzdem gerne essen würde, auch wenn er sich dabei die Finger verbrannte. Also ging ich in den Vorratsraum und kam mit einem Arm voller Knollen zurück, die ich mit einem Stock in die Glut schob.
    »Während du dich in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht hast, war ich ziemlich fleißig«, begann der Spook. »Ich habe meine eigene Art, Dinge herauszufinden, und es gibt immer ein paar Leute, die keine Angst haben, die Wahrheit zu sagen.
    Es scheint, dass sich seit letztem Halloween Abgesandte der Deanes in Downham eingeschlichen haben, um ihre böse Saat auszubringen und die guten Leute zu schikanieren. Die meisten Menschen hatten zu viel Angst, um Pater Stocks zu warnen, der abgesehen von den Diebstählen auf dem Friedhof keine Ahnung hatte, wie schlimm die Dinge tatsächlich schon standen. Furcht ist eine schreckliche Sache. Wer kann den Leuten einen Vorwurf machen, wenn ihre Kinder bedroht werden? Wenn ihre Schafe vor ihren Augen verhungern und ihr Lebensunterhalt in Gefahr ist? Gegen Ende des Sommers hätte der ganze Ort dem Hexenclan gehört. Wie du weißt, Junge, arbeite ich gerne allein - natürlich abgesehen von meinem Lehrling -, aber jetzt war nicht die Zeit dafür.
    Zunächst habe ich versucht, die Männer zur Mithilfe zu bewegen, doch dabei kam ich nur schwer voran. Wie ihr wisst, fürchten die meisten Menschen unser Handwerk, und die Dörfler waren viel zu verängstigt, um mir auch nur ihre Türen zu öffnen. Doch dann kam dein Bruder James, und nachdem er erst einmal von Mann zu Mann mit Matt Finley, dem Dorfschmied von Downham, geredet hatte, konnte er sie davon überzeugen, dass sie und ihre Familien in großer Gefahr waren. Endlich fanden sich einige Männer aus dem Dorf dazu bereit, uns zu unterstützen. Ich will hier keine Einzelheiten nennen, aber wir haben die Deanes zum Teufel gejagt, und sie werden so schnell auch nicht wiederkommen, wenn überhaupt.«
    Ich warf einen Blick auf Alice, aber sie reagierte überhaupt nicht bei der Erwähnung der Deanes.
    »Aus diesem Grund«, fuhr mein Meister fort, »erhielt ich deine Nachricht sehr spät, Junge. Zu spät, um euch zu helfen. Wir sind nach Read aufgebrochen und haben dort Alice getroffen, die am Ortsrand auf uns wartete. Dann sind wir zusammen hierher zum Krähenwald gekommen. Der arme Pater Stocks«, meinte er und schüttelte traurig den Kopf. »Er war ein guter Lehrling und ein treuer Freund. Er hat es nicht verdient, so zu sterben ...«
    »Es tut mir leid, Mr. Gregory«, sagte ich, »aber ich konnte nichts tun, um ihn zu retten. Tibb hat sein Blut ausgesaugt, aber Wurmalde hat ihn mit einem Messer erstochen ...« Das Bild, wie Pater Stocks ermordet auf dem Bett gelegen hatte, stand mir plötzlich so deutlich vor Augen, dass mir die Worte im Halse stecken blieben. »Sie tut so, als sei sie

Weitere Kostenlose Bücher