Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Er war nicht selbst der Erfinder des Internets, ebenso wenig war er der Unternehmer. Al Gore war ein Super-Mentor . Er stellte die Verbindung her zwischen den Erfindern und der unternehmerischen Energie, indem er ein Gesetz durchbrachte, das der Wirtschaft den Zugriff auf das Internet ermöglichte. Er sah etwas und handelte, wo andere tatenlos blieben. Er war die Schlüsselfigur.
    Um die Führung in der Weltwirtschaft zurückzugewinnen, braucht Amerika hoch einflussreiche Führungsverantwortliche, die sagen: »Hey, das hat kommerzielles Potenzial. Die Kunden werden das haben wollen. Diese Erfindung könnte die Grundlage für ein Unternehmen oder für Zehntausende Unternehmen sein. Sie könnte ein Wirtschaftsmotor unserer Stadt sein, unser BIP ankurbeln und Arbeitsplätze entstehen lassen.«
Universitäten
    Auf der Makroskala betrachtet haben Städte mit inspirierten Arbeitskräften gegenüber Städten mit uninspirierten Arbeitskräften einen Vorsprung, was die Schaffung von Arbeitsplätzen betrifft. Und Städte mit hochtalentierten lokalen Führungspersönlichkeiten sind von wesentlicher Bedeutung, damit die Stellen geschaffen werden, die Amerikas BIP wieder in Schwung bringen und die Wirtschaft des Landes retten. Nach den Städten und den Super-Mentoren fehlt uns nur noch ein Bereich: die Universitäten. Universitäten tragen einen wesentlichen Teil zur Bildung von neuen Unternehmen überall auf der Welt bei, aber Amerikas Top-100-Universitäten bilden den weltweiten Vorteil, der das Land in diesem Kampf um die Arbeitsplätze von morgen von den Wettbewerbern abhebt.
    Hervorragende Universitäten sind der Nährboden für höchst erfolgreiche Unternehmensgründungen. Sie bieten das beste Umfeld für Unternehmergeist und Innovation.
    Super-Mentoren sind oft Führungskräfte in der Universität, Kanzler, Präsidenten oder Dekane. Viele Super-Mentoren sind Banker (Banker sind extrem wichtige Business-Mentoren in Amerika), Kapitalgeber, Unternehmensteilhaber oder führende Regierungsvertreter. Die unterschiedlichsten führenden lokalen Persönlichkeiten, Spitzen-Führungskräfte und CEOs sowie zahlreiche motivierte und einflussreiche Familienmitglieder finden sich in den Rängen der Super-Mentoren. Doch noch mehr hochengagierte Super-Mentoren aller Art, in mehr verschiedenen Bereichen als irgendwo sonst, tummeln sich in den Top-100-Universitäten.
    Viele kleine und mittlere Unternehmen stellen ihre internationalen Beziehungen über die Universitäten her. Top-100-Universitäten haben immer Freunde und Forschungspartner überall auf der Welt, die helfen können, Kunden zu gewinnen oder Partnerschaften für den Export aufzubauen.
    Super-Mentoren gehören nicht unbedingt zu einer Fakultät oder zur Verwaltung, aber sie sind in Aktivitäten, Gremien und Veranstaltungen aller Art engagiert. Deshalb sind Partnerschaften zwischen Universitäten und Unternehmen vor Ort so wichtig für die Entstehung neuer Unternehmen und neuer Jobs.
    Viele amerikanische Städte besitzen genug Unternehmergeist und Innovationstalent, um ein boomendes BIP und neue Arbeitsplätze zu schaffen, aber ihnen fehlen die Super-Mentoren, um den alles entscheidenden Urknall zwischen Unternehmertum und Innovation auszulösen. Etwa die Hälfte aller Ideen und unternehmerischen Energie kann auf die Universitäten zurückgeführt werden – nicht alles, aber doch die Hälfte. Ich bin überzeugt, dass die nächsten hundert großen Durchbrüche, solche, die Wirtschaft und Land retten und Stellen schaffen, aller Wahrscheinlichkeit nach in und um die Top-100-Universitäten in Amerika entstehen.
    Universitäten verfügen über Erfindungen und kluge Geschäftsmodelle im Überfluss, und sie weisen eine überproportional hohe Anzahl von Super-Mentoren auf. Bedenken Sie, dass die explosionsartige Entstehung freier Unternehmen in der weiteren Umgebung von San Francisco zum Großteil direkt auf Stanford und Berkeley zurückgeführt werden kann.
    Es gibt viele wichtige Rollen in der amerikanischen Gesellschaft, alle sind von entscheidender Bedeutung, ohne sie kann ein Land nicht funktionieren. Doch an diesem Scheideweg, wo es darum geht, ob die USA die Führungsrolle in der Welt behalten oder auch nur solvent bleiben, hängt alles in erster Linie von drei Menschentypen ab: Unternehmern, Innovatoren und Super-Mentoren. Ein Nährboden für ihre Energie und Brillanz ist das Universitätssystem. Sie werden das Potenzial einer Stadt suchen und finden, und sie finden es besonders