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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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seinen Begleitern weiter. Nach einigen Schritten hielt er an. »Sie sollten wissen, daß Pumpen besonders anfällig für Sabotage sind. Mir ist es auf einem Schiff passiert, daß einer eine Eisenstange von oben in den Pumpenschacht geworfen hat. Dadurch wird eine Pumpe schwer beschädigt. Darum sollte man sie von Zeit zu Zeit ausprobieren.«
    Jetzt waren sie im untersten Deck, und der faulige Bilgegeruch war besonders stark. »Wann haben Sie das Wasser zuletzt gewechselt, Mr. Jenkins?«
    »Vor vier Tagen, Sir. Übermorgen ist es wieder dran.«
    »Gut«, sagte David und wandte sich an die Midshipmen. »Die Bilge ist ein beliebtes Versteck für geschmuggelten Alkohol. Leuchten Sie mal auf die Planken, ob wir Drähte oder dünne Taue sehen, mit denen sie die Flaschen festbinden und im Wasser hängen lassen.«
    David nahm selbst eine Lampe in die Hand und fühlte an einer Planke entlang. »Ha, hier ist ein Nagel und ein Draht.« Er zog vorsichtig, schob die Planke etwas zur Seite und holte eine Rumflasche aus dem Bilgewasser. Mr. Jenkins schluckte und sah betreten zur Seite. David kümmerte sich gar nicht darum, löste den Korken und goß den Rum ins Bilgewasser. »Das verbessert den Geruch. Nehmen Sie die leere Flasche, Mr. Ormond, und werfen Sie sie oben über Bord. Sie sagen an, daß ich die Flasche gefunden habe, Mr. Jenkins, sonst fühlt sich noch jemand bestohlen.«
    Weiter ging es, am Magazin, am Füllraum, in dem die Kartuschen gefüllt wurden, vorbei, am Lichtraum, der durch eine dicke Scheibe den Füllraum erhellte. David stieg die vordere Leiter zum nächsthöheren Deck hinauf. Hier würden sie bald auf die Räume stoßen, in denen Zimmerleute und Stückmeister ihr Material lagerten. Aber vorher mußten sie noch einige Verschläge passierten, in denen alles lagerte, was vielleicht einmal wieder gebraucht wurde. Das waren alte Säcke, Taue, Bretter und ähnliches Gerümpel.
    Auf einmal hielt David abrupt an, hob die Hand, damit die anderen stehenblieben, und forderte mit einem Zischen absolute Ruhe. Jetzt hörten es alle. Vor ihnen in einem Verschlag stöhnte jemand in rhythmischen Abständen. Irgend etwas quietschte und knarrte auch, und nun sahen sie auch einen Lichtschimmer.
    David gab den Midshipmen Zeichen, die eignen Lampen hinunterzudrehen, bewegte sich ganz leise an den Verschlag heran und spähte durch eine Spalte. Was er sah, jagte Wut und Übelkeit in ihm hoch. Ein Mann, ein junger Bursche anscheinend, lag bäuchlings über einem Haufen alten Zeugs, hatte einen Knebel im Mund, und ein anderer zog seinen Oberkörper an den Armen nach vorn, so daß der nackte Rücken nach vorn gebeugt war. Hinter ihm stand ein starker Kerl mit heruntergelassener Hose und stieß ihm sein Glied immer wieder in den After. Der junge Bursche wimmerte und wand sich. Aber der andere hielt fest, und der große Kerl stöhnte voller Lust. Dann sah er noch zwei andere, die meckerten: »Nun laß uns auch mal ran.«
    David wandte sich um, trat einen Schritt zurück, nahm Ormonds Kopf und flüsterte: »Sie ziehen ganz leise die Schuhe aus, laufen lautlos wie eine Maus zum nächsten Niedergang und holen einen Trupp Seesoldaten. Sie kommen denselben Weg zurück. Ganz schnell. Ab!«
    Dann zog er Goodrichs Ohr an sich. »Leise die Schuhe aus! Rennen Sie nach oben und führen Sie einen Trupp Seesoldaten durchs unterste Deck am Magazin vorbei die Treppe hoch, die wir eben gekommen sind. Tempo!«
    Die beiden Jungen sausten leise und flink davon. Jenkins schob sich an David heran. »Bugger?« fragte er ganz leise.
    David bejahte. »Mindestens vier. Haben Sie ein Messer?« Jenkins klopfte an seinen Gurt. David ärgerte sich, daß er die Armmanschette mit den Wurfmessern nicht umgeschnallt hatte. Aber wer hätte an so etwas gedacht? Jenkins drückte ihm einen Holzscheit in die Hand, den er leise aus einem Verschlag gezogen hatte. David flüsterte: »Wir warten auf die Seesoldaten. Dann drehen wir die Lampen auf.«
    Er spähte noch einmal durch die Lücke und sah den kräftigen Kerl, der immer noch stieß und stieß. An seiner rechten Hinterbacke hatte er einen Eiterpickel, und dieser Anblick war wie der letzte Tropfen in einem Glas. David mußte würgen und wandte sich ab. Jenkins sah hindurch und schüttelte den Kopf.
    Oben war das Trappeln mehrerer Füße zu hören. Das waren sicher die Seesoldaten. David griff zur Laterne und tastete nach der Dochtschraube. Aber dann hörte er zu seiner Überraschung, daß oben jemand die Trommel schlug,

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