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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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kann dir zu einem gesunden Sohn gratulieren, den Victoria dir geschenkt hat. Mutter und Kind sind wohlauf. Sie haben den Jungen Alexander David getauft.«
    Gregor stand da, als hätte ihn der Schlag getroffen. »Ich, ein Sohn, Gospodin? Sind Sie sicher? Victoria hat nichts von einer Schwangerschaft geschrieben.«
    »Meine Frau schrieb mir auch nichts davon. Aber jetzt haben beide Söhne zur Welt gebracht. Beide sind gesund. Nun freu dich endlich, Gregor. Hier ist ein Glas Wodka. Stoßen wir auf unsere Söhne an. Mögen sie auch so gute Gefährten werden wie wir.«
    Nun strahlte Gregor, griff nach dem Glas, stürzte es hinunter und hätte David wohl umarmt, wenn nicht der Respekt vor dem Kommodore zu groß gewesen wäre. Aber er ergriff seine Hand, schüttelte sie und sagte lachend. »Gottes Segen auch für Sie und den Jungen und die Lady. Welch ein Glück, Sir, Gospodin, gesunde Söhne. Ich muß es Alberto sagen.«
    »Geh nur und freu dich«, sagte David. »Ich werde noch die anderen Briefe lesen, ehe ich es den Offizieren sage.« Aber er hatte nicht mehr die rechte Konzentration. Er überflog mehr, was Britta über die wirtschaftlichen Erfolge ihrer Unternehmungen schrieb und was William über die schwache Gesundheit der Barwells und die Blüte der Reederei mitteilte.
    Mehr fesselte ihn schon Hassans Bericht über seine neue Dreimastbarke, sein Haus in Penang und die hoffnungsvollen Geschäfte. Von Charles Hamilton hörte er mehr Flottenroutine von der neuen Station in Halifax. Aber auch das Glück der Ehe mit einer Frau, die bei ihm war und die ein Kind erwartete. Mein Gott, dachte David. Kriegt denn alle Welt Kinder? Und nun wollte er es seinen Offizieren sagen.
    »Edward«, ordnete er an. »Nimm drei Flaschen Champagner aus dem Kühler und bitte alle Leutnants, die abkömmlich sind, den Master, Mr. Cotton, Mr. Ballaine und den Reverend zu mir. Es gibt etwas zu feiern.« Edward verneigte sich und entschwand. Nie hätte er sich anmerken lassen, daß er die Neuigkeit schon aus dem lauten Dialog mit Gregor wußte.
    Als sich die Geladenen versammelt hatten und gemeinsam eintraten, schenkte Edward ein, und David sagte: »Meine Herren, ich habe eine erfreuliche Nachricht erhalten. Meine Frau hat mir einen gesunden zweiten Sohn geboren, der nach meinem ersten Kapitän, Admiral Sir Edward Brisbane, und nach meinem Freund Martin Balcor Edward Martin getauft wurde. Bitte erweisen Sie mir die Ehre und stoßen Sie mit mir auf die Gesundheit meines Sohnes an.«
    Sie hoben ihre Gläser, stießen an und tranken, und Mr. Watt gratulierte im Namen der gesamten Besatzung und wünschte Mutter und Kind alles Gute. David hatte viele Hände zu schütteln und konnte nun auch mitteilen, daß Gregor ein Sohn geboren worden war. »Er ist schon jetzt einen halben Kopf größer als mein Sohn.«
    »Mit dem Riesen kommen Sie nicht mit, Sir, bei allem Respekt«, bemerkte Hauptmann Ekins, und sie lachten. Als sie wieder gingen, bat David Mr. Ballaine, noch einen Moment zu bleiben, und erzählte ihm von Brittas Anregung. »Ich weiß nicht, wie Sie über unsere Idee denken, Mr. Ballaine, daß alle Kinder auch handwerklich geschult werden. Es galt ja auch mehr für die elementare Schule, während wir für Sie an eine Lateinschule dachten.«
    »Sir, ich bin über Lady Brittas Anregung sehr glücklich. So erfüllt sich mein Traum vielleicht eher, als ich zu hoffen wagte. Und die Verbindung von geistiger Schulung und Handarbeit wird jetzt von mehreren Pädagogen vertreten. Da muß ich mich noch intensiver drum kümmern.«
    Als David Brittas Briefe wieder in die Hand nahm, sah er ein Blatt, das er bisher übersehen hatte. Lieber D., stand dort. Deine Nachrichten waren mir sehr wertvoll. Über den Oberbefehl ist nun endgültig entschieden. K., der bisher nur vertrat, wird es. Den anderen Herrn werden wir demnächst zurückberufen. Ich bin nicht weniger empört als du, daß er sich so vergessen konnte. Aber die Regierung wird wegen seiner Popularität nichts unternehmen. Die Sache kam im Parlament als Vorwurf gegen die Regierung zur Sprache. Da mußte sie ihn verteidigen, da auch die meisten Abgeordneten wegen der Ausländer nicht den eigenen Helden demontieren wollen. Hoffentlich besinnt er sich wieder. Der König ist empört. Sei vorsichtig! Der Herr ist sehr empfindlich und sehr nachtragend und hat hier viele neue Freunde. Alles Gute, dein M.
    David drückte nachdenklich die Zähne gegen die Oberlippe. An den unterschiedlichen Nachrichten hatte er ein

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