Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
Vom Netzwerk:
Identität überprüfen. Ihre Leute sagen, Sie seinen Sir David Winter, Kommodore.«
    »Das stimmt.«
    »Dann sagen Sie mir einmal, wie die Frau hieß, die Sie im Februar in Palermo in einen Nebenraum lockte.«
    David sah die Situation wieder vor sich. »Guiletta«, sagte er leise.
    Der Zivilist lächelte maliziös. »Und wie hieß der Mann, der vor ihren Augen in Korfu Gift nahm?«
    David dachte einen Augenblick nach. »Savois oder Sauvoir, so genau weiß ich es nicht mehr.«
    »Savois, ein guter Mann«, sagte der Zivilist. »Und noch mancher andere gute Mann ist Ihnen zum Opfer gefallen, Sir David. Ich würde Sie gern nach Frankreich vor Gericht bringen, aber Ancona ist fest umschlossen. Ihre Verbündeten wissen, daß Sie in unserer Hand sind, und haben schon einen Parlamentär geschickt. So kann ich Sie auch nicht mehr heimlich umbringen lassen.«
    »Wer sind Sie, und warum hassen Sie mich so?«
    »Ich bin Charles Gravière, der Leiter des hiesigen Geheimdienstes. Persönlich interessieren Sie mich überhaupt nicht. Aber als englischer Befehlshaber sind Sie unser gefährlichster Feind. Und Sie haben alle Versuche, Sie zu töten, vereitelt.«
    »Haben Sie keine Angst, daß man Sie nach der Kapitulation verurteilt?«
    »Ich komme verkleidet immer durch die Linien. Aber vorher werde ich noch einige Minen legen, damit sich ihre Verbündeten gegenseitig an die Kehle fahren.« Er stand auf und befahl dem Posten: »Bringt ihn zurück!«
    Die Engländer merkten, daß die Stadt vor der Kapitulation stand. Die Kanonen dröhnten unentwegt. Ein Arzt untersuchte alle Gefangenen, und sie wurden gefragt, was ihnen von ihren Leuten gebracht werden sollte.
    »Meine Uniform und vernünftige Kleidung für die Männer«, forderte David.
    Als die Sachen abgeliefert wurden, erschien auch ein Offizier und fragte nach ihrem Befinden. Der dicke Gefängniswärter bat David: »Legscht ein gutes Wort für mich ein. Ich hab' euch doch nicht schlecht behandelt.«
    »Wann kapituliert ihr dann?« fragte David.
    »Morgen, aber nur zu den Österreichern, nicht mit den russischen Barbaren. Freier Abzug mit allen Ehren.«
    Es war eine unruhige Nacht für David und seine Mitgefangenen. Würden sie morgen frei sein, oder würden in der Phase, da keine Autorität mehr in der Stadt herrschte, enttäuschte Republikaner ihr Mütchen an ihnen kühlen wollen? Kurz vor dem Morgen wurde David wachgerüttelt.
    »Hören Sie nur, Sir«, flüsterte Grant.
    Vor der Tür zu ihrem Gefängnis war lautes Geschrei, Klirren von Waffen und Schläge von Äxten zu hören. Die Tür sprang auf, und betrunkene Kerle stürmten herein. »Wo sind unsere Kameraden?« brüllten sie und leuchteten mit Fackeln durch die Gitter.
    Der Aufseher versuchte sie zu beruhigen. »Sie sind ein Stockwerk tiefer. Macht doch keinen Unsinn. Alle kommen doch frei.«
    Die Meute stürmte weiter und zerrte den Aufseher mit sich. Nach einer Weile kamen sie mit den befreiten Gefangenen zurück, anscheinend Kriminelle. Sie hatten schon Weinflaschen am Hals, und der Aufseher wurde mit einem Strick um den Hals mitgeschleift.
    »Da sind die verdammten Engländer!« schrie einer. »Zündet ihnen doch das Stroh an, damit sie es ein wenig wärmer haben!« Er warf eine Fackel in den Raum, in dem die britischen Matrosen waren.
    David rüttelte am Gitter und brüllte: »Aufhören! Ihr Mörder!«
    Von draußen riefen Stimmen: »Hier entlang!« Und dann tauchten Gregor und Alberto in der Tür auf, schleuderten alle anderen zur Seite. Ihnen folgten Seesoldaten mit schußbereiten Musketen. »Hände hoch und zur Seite!« schrie Alberto.
    Das Feuer war schnell gelöscht. Der Aufseher öffnete die Türen, und die Briten lagen ihren Befreiern in den Armen.
    »Wieso sind Sie schon da?« fragte David Leutnant Campbell.
    »Hauptmann Ekins hat gesagt, bei solchen Übergaben geht alles drunter und drüber, und die Froschfresser haben sowieso keine Ordnung, Sir. Da sind wir in der Nacht mit dem Kutter vorausgerudert, Sir. Die Thunderer läuft bei Morgengrauen ein.«
    Sie sperrten die Kriminellen und ihre Befreier ein und warteten auf die erste Patrouille der Österreicher, um einem Offizier die Verantwortung für das Gefängnis zu übergeben. Dann marschierten sie zum Kai und erblickten erlöst und glücklich die Thunderer in der Hafeneinfahrt.
    »Dat is, als wenste nach Hause kommst«, sagte einer der Überlebenden, und David, der es hörte, konnte es nachfühlen.
    Aber die Thunderer war nicht das erste Schiff, das in den

Weitere Kostenlose Bücher