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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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sollen sich an der Blockade Maltas beteiligen, während Shannon und Bulldog den Handel in der Adria schützen müssen. Für die Kommandanten beider Schiffe wurden spezielle Instruktionen beigefügt.« David schwieg, und Mr. Watt fuhr fort: »Es tut mir so leid, Sir, daß diese Einheit aufgelöst wird. Ich habe die harmonische und erfolgreiche Zusammenarbeit sehr geschätzt.«
    David sagte, während er das Gehörte noch verarbeitete: »Darum ist der Wimpel des Kommodore nicht mehr aufgezogen.« Er merkte, daß ihn die Auflösung der Flottille stärker berührte, als er erwartet hatte, und wechselte das Thema. »Hat man sonst etwas von der Vulcano gefunden?«
    »Ja, Sir, ich hätte zuerst diese gute Nachricht erwähnen müssen. Drei Matrosen wurden an Fässer gebunden am Strand angespült. Zwei davon überlebten. Damit verringert sich die Zahl der vermißten und wahrscheinlich Ertrunkenen auf acht, einschließlich des armen Mr. Wilson.«
    »Ja, er war ein so vielversprechender junger Mann«, ergänzte David.
    Mr. Watt wartete noch etwas und fragte dann: »Wenn Sie mich nicht mehr brauchen, Sir?« Aber ehe David antworten konnte, fiel ihm noch etwas ein. »Ach ja, Mr. Ross hat auch die Nachricht mitgebracht, daß Lord Nelson von König Ferdinand am 1. November zum Herzog von Brontë ernannt worden ist.«
    David blickte auf. »Also doch!«, und er wußte, er würde den Gedanken nie loswerden, das sei die Belohnung für die Unterstützung bei den Rachemorden in Neapel.
    Als Mr. Watt gegangen war, kam Edward, der Diener. »Darf ich Alex jetzt von der Heckgalerie hereinlassen, Sir? Während Mr. Watts Anwesenheit hätte er nur gestört.«
    »Ja, laß ihn rein. Ich wußte doch, daß noch etwas fehlte.«
    Alex stürmte auf David zu, drückte sich an ihn, winselte und wedelte, schlängelte sich um David herum und wußte nicht, wie er seiner Freude Ausdruck geben sollte. David war es wie eine Erinnerung an die Begrüßung, die er sonst nur daheim erfuhr. »Du treue Seele«, sagte er und streichelte den Hund.
    Edward beobachtete das Wiedersehen. David sah es und sagte: »Ich brauche jetzt ein wenig Zeit, um meine Gedanken zu ordnen. Wir segeln in Kürze ab nach Malta, Edward. Aber vorher müssen wir noch alle Kommandanten zu einem Abschiedsessen einladen. Sag doch bitte Nicholas Bescheid. Ich rufe, wenn ich etwas brauche.« Und er wandte sich wieder Alex zu und kraulte seinen Hals, während seine Gedanken wanderten.

Von Korcula nach La Valetta
     
    (Dezember 1799 bis September 1800)
    Shannon und Bulldog segelten zum letzten Mal in Kiellinie der Thunderer. Die Kommandanten hatten nicht nur vor Ancona mit David Abschied gefeiert. David hatte auch bei den Österreichern und Russen seine Abschiedsbesuche absolviert und sich noch einmal die gegenseitigen Vorwürfe über den Flaggenstreit anhören müssen, der nach seiner Intervention erneut aufgeflammt war. David gab eindeutig den Österreichern die Hauptschuld an diesem Zerwürfnis, das das Bündnis von Österreich und Rußland zu sprengen drohte, und hatte entsprechend an die Admiralität und an Admiral Ushakov berichtet.
    Jetzt stand er auf dem Achterdeck und blickte mit Stolz und Wehmut auf die kleine Flottille. Die Falcon lief windwärts etwas voraus abgesetzt. »Auch die schönste Zeit hat einmal ein Ende, nicht wahr Mr. Watt«, sagte er. »Lassen Sie bitte signalisieren: ›Detachiert nach Plan! Viel Glück!‹«
    »Aye, aye, Sir«, bestätigte Mr. Watt und ging zum Signal-Midshipman. Shannon und Bulldog dippten ihre Flaggen zum Gruß. Auf dem Achterdeck standen die Offiziere und winkten. An der Reling grüßten die Matrosen ihre Freunde, die sie in den vergangenen Monaten gefunden hatten.
    »Es war eine gute Kameradschaft im Verband, Sir, und ich möchte die Bekanntschaft mit manchem Offizier nicht missen.« David nickte, und Mr. Watt fuhr fort: »Ich werde jetzt mit dem Geschützexerzieren beginnen, Sir.«
    »Tun Sie das, Mr. Watt. Ich schaue den beiden Schiffen noch einen Augenblick nach und gehe dann an meinen Papierkram.«
    David hing seinen Gedanken nach. Östlich würden sie bald Korcula passieren und kurz darauf westlich an Palagruza vorbeisegeln, wo sie das Piratennest zerstört hatten. David mußte an Oberst Schmidtleitner denken und lächelte.
    Der Ausguck rief eine Meldung, und Leutnant Everett, Wachhabender, wiederholte: »Susac peilt backbord a …«
    Warum bringt er den Mund nicht zu, wunderte sich David noch, als er auch schon die Wucht des Stoßes spürte und

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