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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Häfen, seitdem sie bei Abukir so vernichtend geschlagen wurde. Auch durch Überheblichkeit und Leichtsinn! Der Kommodore des Geschwaders heißt übrigens David Winter und stammt aus dem Königreich Hannover. Haben Sie schon von ihm gehört?«
    »Nein, Bürger Crouzet.«
    »Dann merken Sie sich gut, was ich Ihnen jetzt sage. Winter ist ein außergewöhnlich guter Flottenoffizier. Er hat auch in der baltischen Flotte gedient und kennt viele der russischen Offiziere in Ushakovs Flotte. Er hat anno zweiundneunzig und dreiundneunzig im Kanal operiert, und wenn die kurzsichtige britische Regierung auf ihn gehört hätte, wäre es den Reaktionären aus der Vendée geglückt, ganz Frankreich in Brand zu setzen. Zuletzt war er in Saint Domingue, hat das Vertrauen Toussaint Louvertures gewonnen und diesem zu dem Abkommen über den britischen Abzug verholfen. Dadurch wurden General Rigaud und unser Kommissar zur Zweitrangigkeit verurteilt. Der Mann denkt und plant voraus. Das ist die Gefahr!«
    »Was können wir tun, Bürger Crouzet?«
    »Dieser Winter wird in Palermo bei Nelson vorsprechen. Nelson ist schon durch Weiber und das Spiel verdorben und wird vorläufig nicht aktiv. Setzen Sie auf den Winter ein oder zwei gute Frauen an, die ihn kompromittieren. Halten Sie auch Mörder bereit, die ihn an Land umbringen. Verbreiten Sie auf den ionischen Inseln Gerüchte, daß die Briten sie zur Kolonie machen und die Abgaben erhöhen wollen. Lassen Sie ausstreuen, daß sie die orthodoxe Kirche abschaffen und den Protestantismus einführen wollen. Und planen Sie auch dort vorsorglich Attentate auf diesen Winter!«
    »Ich werde sofort die Vorbereitungen treffen, Bürger Crouzet.«
    »Und was fällt Ihnen selbst ein?«
    Gravière überlegte einen Augenblick. »Wir haben auf den Inseln noch Agenten. Ich könnte Gerüchte ausstreuen lassen, daß sich dieser Winter verächtlich über russische und türkische Offiziere geäußert hat. Wir könnten auch die einzelnen Inseln gegeneinander aufhetzen und zu Sabotage gegen die feindlichen Schiffe anstiften.«
    »Tun Sie das, und sorgen Sie dafür, daß wir immer gut über die Pläne unserer Gegner informiert sind! Und nun lassen Sie uns über diesen albernen König von Neapel sprechen!«
    Auf der Schebecke kehrte kein rechter Friede ein. Sie segelte im Kielwasser der Thunderer. An Bord regten sich die befreiten Sardinier über jeden Blick auf, den die englischen Seeleute den Frauen zuwarfen. Am dritten Tag dann kam es zum Eklat. Ein Brite, der sich seine Weinration von zwei Tagen aufgespart hatte, mißdeutete ein durch eine Welle verursachtes Taumeln einer Frau als Annäherung, griff sie und wollte sie hinter einem an Deck gelagerten Boot vergewaltigen.
    Leutnant Faulkner, der Prisenkommandant, hatte immer vier Mann mit geladenen Gewehren am Achterdeck zu stehen. Als die Sardinier ihre Messer zogen und sich mit Gebrüll auf den Engländer stürzten, ließ er über die Köpfe schießen und trieb die Menge auseinander. Aber die Beweise waren eindeutig. Die Frau mit ihrem halbzerrissenen Kleid und der Seemann, der in trunkener Sturheit immer wieder behauptete: »Sie wollte es ja!«
    Leutnant Faulkner schüttelte den Kopf. »Du dämlicher, geiler Bock. Und wenn sie es hundertmal gewollt hätte, der Kommodore hat bei strenger Strafe verboten, eine der Frauen anzufassen. Nun wirst du die neunschwänzige Katze spüren. Bringt ihn an Bord der Thunderer.«
    David hörte sich die Zeugen an, erfuhr vom Divisionsoffizier des Mannes, daß er einer von denen war, die bei dem Feueralarm nur ihre Haut retten wollten, und entschied: »Zwei Dutzend Hiebe!«
    Am nächsten Tag um elf Uhr war die Besatzung an Deck angetreten. Die Seesoldaten standen mit ihren Musketen bereit. Ein Holzgitter war aufgerichtet. Der verurteilte wurde herangeführt. David verkündete die Strafe und begründete sie nach den Kriegsartikeln. Der Mann wurde mit nacktem Oberkörper festgebunden. Ein Ledergurt schützte seine Nieren, und ein Lederband wurde ihm in den Mund geschoben, damit er sich vor Schmerz nicht die Zunge zerbeißen konnte.
    »Bootsmann, walten Sie Ihres Amtes!« Der Bootsmann übergab die neunschwänzige Katze einem kräftigen Maat, und der führte die ersten sechs Hiebe mit der rechten, die nächsten sechs Hiebe mit der linken Hand. Dadurch sollte verhindert werden, daß die Striemen zu tief in die Haut einschnitten. Aber schon nach sechs Hieben platzte die Haut auf. Das Blut spritzte. Der Maat zog die Striemen der

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