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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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die Erlaubnis, mit den dienstfreien Midshipmen die bedeutenden Bauwerke der Stadt zu besichtigen. Ein englischsprachiger Führer habe sich angeboten.
    »Nur, wenn alle bewaffnet sind und ein Korporal mit zehn Seesoldaten sie begleitet. Und, meine Herren, Sie müssen sich in der Nähe des Hafens halten und sich nicht in den Schußbereich von Fort St. Elmo begeben. Die Situation ist so, daß hier jederzeit Unruhen ausbrechen können.«
    Am nächsten Tag flatterte auf Nelsons Flaggschiff ein Signal, das alle Kommandanten zur Besprechung einberief. David ließ sich mit der Gig übersetzen, mußte aber warten, da andere, deren Schiffe näher an der Foudroyant lagen, vor ihm angekommen waren. Die Trommler und Pfeifer waren unaufhörlich in Aktion, die Seesoldaten präsentierten, Kapitän Hardy empfing die Kapitäne, der Flaggleutnant geleitete sie in die Admiralskajüte.
    Nelson war der kleinste, aber seine Autorität hielt die anderen, die ihn um einen Kopf oder mehr überragten, auf Distanz, so daß David den schmächtigen, blassen Admiral in all seiner Ordenspracht sofort erblickte. Er wurde ihm und den anderen vorgestellt, auch Ball, Troubridge, Darby und Gould, den Helden vom Nil. Drei Portugiesen lächelten ihn höflich an, dann ergriff Admiral Kelly seinen Arm und flüsterte: »Kannst du morgen abend zum Dinner zu mir kommen?« David sagte zu.
    Ohne daß es irgendeines Zeichens bedurft hätte, verstummte das Gesumme der Stimmen sofort, als Nelson mit seiner näselnden Stimme zu sprechen begann. »Meine Herren, die meisten von Ihnen kennen sich aus Jahren des Kampfes und der Siege. Wir stehen auch jetzt wieder zueinander im Angesicht der Bedrohung durch eine französische Flotte. Wir werden siegen, wenn sich der Feind zum Kampf stellt. Bis er das tut, halte ich es für meine wichtigste Aufgabe, das Königreich beider Sizilien wieder herzustellen und zu verteidigen. Kein anderer Stützpunkt kann diesen Verbündeten ersetzen. Nicht, wer Menorca oder Malta besitzt, beherrscht das Mittelmeer. Wer das Königreich beider Sizilien an seiner Seite weiß, ist Herr im Mittelmeer. Nach dieser Devise werde ich handeln. Lassen Sie mich einige Worte zu den Irritationen in Neapel sagen. Kardinal Ruffo hat eine Kapitulation zu Bedingungen abgeschlossen, die nach meiner Kenntnis nie die Zustimmung seines Königs gefunden hätten. Kapitän Foote hat ihr nach bestem Wissen und Gewissen zugestimmt, denn er mußte annehmen, daß der Kardinal im Namen des Königs handelte. Mr. Foote ist kein Vorwurf zu machen. Ich habe heute dem Kardinal geschrieben, daß ich die von ihm ausgehandelten Bedingungen respektieren werde. Lord Hamilton hat das auch bestätigt. Natürlich behalte ich mir vor, meine Haltung zu revidieren, wenn Seine Majestät, König Ferdinand, das fordert.«
    Die Anwesenden erhoben ihre Gläser, tranken auf das Wohl ihres Königs Georg und begannen wieder zu plaudern. David wollte sich Hugh Kelly zuwenden, als Kapitän Myer-Thompson, den er von Grenada her in unangenehmster Erinnerung hatte, auf ihn zu trat. Die Augen in seinem dicken, roten Buldoggengesicht funkelten bösartig, als er sagte: »Sieh da, Kapitän Winter, der Prisenjäger. Wittern Sie hier wieder leichte Beute?«
    David klopfte das Herz vor Wut, aber bevor er antworten konnte, hörte er Kellys harsche Stimme. »Was soll diese Injurie gegenüber einem Kameraden, Myer-Thompson? Ich weiß bei Sir David von drei Vierundsechzigern, die er erobert hat, bei Ihnen nicht von einem. Wenn Sie wollen, gehen wir zu Seiner Lordschaft und fragen, ob es in seinem Sinne ist, wenn hier Zwietracht unter seinen Kommandanten gestiftet wird.«
    Myer-Thompson schrumpfte sichtlich und murmelte, er habe doch nur einen Scherz gemacht. Jede Kränkung liege ihm fern. Und er verschwand, als habe er nie neben ihnen gestanden.
    »Irgendwann duelliere ich mich noch mit diesem dummen, neidischen Hundsfott«, flüsterte David.
    »Dann achte aber darauf, daß kein Admiral in deiner Nähe ist, denn er müßte ein solches Duell verbieten«, antwortete Hugh Kelly leise.
    Der nächste Tag brachte eine Fülle von Überraschungen. Fort Uovo und Fort Nuovo öffneten ihre Tore, und die Rebellen marschierten hinaus und begaben sich auf die Polaccas, die im Hafen lagen. Britische Seesoldaten schützten ihren Abzug und übernahmen später die Forts. »Nun können wir den Hafen wenigstens verteidigen, Sir, falls die französische Flotte kommt«, sagte Mr. Watt.
    »Ja«, bestätigte David. »Es ist gut, daß

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