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Der Kapuzenmörder

Der Kapuzenmörder

Titel: Der Kapuzenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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und die Wand gegenüber an. Beide sind stark angekohlt, und der Boden dazwischen ebenfalls. Das Feuer ist in der Mitte des Zimmers ausgebrochen. Folgendes ist passiert: Jemand hat einen Krug oder einen Schlauch mit Öl durch das Fenster ins Haus geworfen, sehr reines Öl, weil das schwer zu entdecken ist. Der Krug oder Schlauch zerbarst, ein Kienspan oder eine Kerze flog hinterher, und die trockenen, ölgetränkten Binsen verwandelten sich in ein tobendes Inferno.«
    »Natürlich!« rief Cade. »Deshalb konnte die Katze nicht zum Fenster hinaus. Es war zu hoch, und der Boden darunter war glatt von Öl.«
    »Und die andere Wand«, fügte Ranulf hinzu, »ist stark verbrannt, weil der Wind vom Fenster die Flammen dort hinüberwehte.«
    »Unsinn!« rief der Sakristan.
    »Nein«, antwortete Corbett. »Ich habe den Boden unter den Binsen in der Mitte des Hauses untersucht. Da ist nichts als festgestampfte Erde, aber der Lehmboden ist ölfleckig und stellenweise weniger verbrannt.«
    »Aber Pater Benedict hat doch die Tür erreicht«, protestierte der Mönch.
    »O ja«, erwiderte Corbett. »Der Aufschlag des Ölbehälters auf dem Fußboden und das Tosen der Flammen dürften ihn geweckt haben. Er nimmt seinen Mantel und den Schlüssel, der neben dem Bett liegt, packt die Katze und läuft zur Tür.«
    »Und was ist mit der Flammenwand, die quer durch den Raum geht?«
    »Es hat sicher heftig gebrannt, aber das Feuer war wahrscheinlich noch nicht voll entfacht. Pater Benedict dürfte vom Mut der Verzweiflung getrieben worden sein; er mußte hindurch, bevor die Flammen bis zum Dach hinaufschlugen.«
    »Und woher wißt Ihr, daß der Schlüssel nicht im Schloß steckte?« fragte Cade.
    »Weil Pater Benedict dann überlebt und der Mörder sich einen anderen Plan ausgedacht hätte.« Corbett warf einen Blick nach dem Schwertgurt des Untersheriffs. »Euer Dolch, Master Cade, ist nach der italienischen Mode dünn und schmal. Kann ich ihn ausborgen?«
    Achselzuckend reichte Cade ihn herüber.
    »So«, sagte Corbett. »Würdet Ihr bitte alle draußen warten? Und du, Ranulf, hältst bitte die Hand unter das Schlüsselloch.«
    Corbetts Gefährten verließen einigermaßen verwundert das Haus. Corbett stemmte die Tür zu und hielt sie mit einer Hand fest, bevor er Cades dünnes Stilett ins Schlüsselloch stieß. Erst kam er nicht hinein, doch dann drückte er behutsam, bis er Ranulf draußen überrascht aufschreien hörte. Der Sekretär zog die Tür auf und gab den Dolch zurück.
    »Nun, Ranulf, was hast du da?«
    Sein Diener zeigte ihm ein dünnes Stück halbverbranntes Holz, lang und abgerundet, wie von einem Tischlermeister bearbeitet.
    »Seht Ihr«, folgerte Corbett, »der Mörder wußte, wo Pater Benedict seinen Schlüssel aufbewahrte. In der Nacht, als er den Priester ermordete, schob er dieses Stück Holz ins Schlüsselloch, und ging dann leise zum Fenster, warf das Ol hinein, zündete es an und verschwand. Pater Benedict erreicht die Tür, vom Feuer umschlossen. Er will den Schlüssel ins Schloß schieben, aber es geht nicht. Er zieht ihn heraus, versucht es vielleicht noch einmal, doch es ist zu spät.« Corbett schaute den Sakristan an. »Vorher konnte das Hölzchen nicht dagewesen sein, denn sonst hätte Pater Benedict die Tür nicht hinter sich abschließen können. O nein, Master Sakristan — Pater Benedict wurde kaltblütig ermordet. Und ich gedenke herauszufinden, warum und von wem.«
    Corbett drehte sich um, denn er hörte Schritte. Ein kleiner, fetter Mönch kam zwischen den Obstbäumen hervor und auf das Priesterhaus zu; sein teigiges Gesicht war in tiefe Falten gelegt, die ihn ebenso sorgenvoll wie wichtigtuerisch aussehen ließen.
    »Bruder Warfield! Bruder Warfield!« plapperte er. »Was ist hier los?« Er blieb stehen, und sein Kopf wippte zurück wie bei einem kleinen Sperling; er schürzte die Lippen und blickte mit kleinen schwarzen Augen flink in die Runde. »Wer sind diese Leute? Braucht Ihr Hilfe?«
    »Nein, Bruder Richard«, antwortete Warfield.
    Der rundliche Mönch schob die Daumen hinter die troddelgeschmückte Kordel um seinen Leib. »Nun«, rief er und schaute die anderen an, »das glaube ich aber doch!«
    »Verschwinde, kleiner Mann!« sagte Ranulf. »Das hier ist Sir Hugh Corbett, Bewahrer des Geheimsiegels und Sonderbeauftragter des Königs!«
    »Tut mir leid, tut mir sehr leid«, stammelte der dicke Mönch und schaute Warfield flehentlich an.
    »Keine Angst, Bruder Richard.« Der Sakristan schlug ihm

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